Exusiai, Geister der Form auch Potentates oder Mächte, biblisch Elohim

Die physische Form eines Planeten ist die Schöpfung der Geister der Form, der Exusiai, und diese Form hat in ihrem geistigen Umkreis die Wesenheiten der anderen Hierarchien. [1] Die Geister der Form, die Exusiai, oder wie man sie in der christlichen Esoterik nennt, die Gewalten, Potentates, sind die eigentlichen Regenten des menschlichen Erdendaseins. Waren denn diese Exusiai nicht auch schon in den früheren Entwickelungsstufen unseres Planeten tätig? Während der Saturn-, Sonnen- und Mondenzeit? Ja, wohl waren sie auch schon früher tätig, aber sie hatten ein anderes Wirkungsfeld als auf der Erde. Erst dadurch, daß auf der Sonne die Geister der Weisheit, Kyriotetes den Ätherleib verliehen und auf dem Monde die Geister der Bewegung, Dynamis den Astralleib verliehen, fanden jene Wesenheiten, die wir die Exusiai nennen, ein zubereitetes Menschenwesen. Denn erst einem Menschenwesen, das schon physischen (als Kraftgestalt), Ätherleib und Astralleib in sich hatte, konnten sie dasjenige geben, was wir heute als die menschliche Form kennen. Auf keiner früheren Entwickelungsphase war diese Form, wie Sie sie heute an sich beobachten können, vorhanden; vorbereitende Stadien waren es, die auf dem Monde, der Sonne und dem Saturn vorhanden waren. [2] Erst in der Mitte der atlantischen Zeitepoche ungefähr gelangen wir an den Zeitpunkt, wo der Mensch in der Hauptsache seine Menschengestalt erhalten hat, wie wir sie heute kennen. [3]

Außer diesen Exusiai, jenen Kräften, welche dem Menschen seine ureigene Form geben, wirken in das gegenwärtige Bewußtsein des Menschen die andern geistigen Kräfte nicht herein. Wir bekommen einen zwar spärlichen, aber doch immerhin einigermaßen möglichen Begriff von den Geistern der Form, wenn wir den Blick wenden auf diejenige Formung des Menschen, die er noch während der Zeit seines physischen Lebens (also nach der Embryonalentwickelung) annimmt. Wir werden alle geboren als mehr oder weniger kriechende Wesen. Wir haben die Vertikale nicht in unserer Gewalt. Dieselbe Kraft, die da als Aufrichtekraft in unser physisches Werden eingreift, sie ist von derselben Art wie alle die Kräfte, die uns als Erdenmenschen unsere Form geben. Und nur diese Kräfte, die von solcher Art sind, greifen in unser Ich ein. [4]

Die Geister der Form sind die, welche den Menschen dazu befähigen, sprechen, denken und aufrecht gehen zu lernen. Diejenigen Geister, die ihn gleichsam hinwerfen, daß er auf allen vieren sich bewegt, daß er nicht sprechen kann und sein Denken nicht entwickelt in der ersten Lebenszeit, das sind solche Geister, die er im Leben erst überwinden muß, die ihm eine unrichtige Form zunächst geben. Das sind Geister, die eigentlich schon Geister der Bewegung, Dynamis sein sollten, die aber in ihrer Evolution zurückgeblieben sind und noch nicht einmal auf dem Standpunkte der Geister der Form stehen. Das sind in ihrer Entwickelung stehen gebliebene luziferische Geister, die von außen auf den Menschen wirken und ihn sozusagen dem Element der Schwere übergeben, aus dem er sich erst nach und nach durch die wirklichen Geister der Form erheben muß. [5]

In unserem irdischen Dasein ist alles das, was mit dem Raume zusammenhängt, indem es im Raum sich gestaltet, aus dem Raumlosen heraus gestaltet. Das Räumliche begreifen wir nur vollständig, wenn wir es in seiner Bildhaftigkeit auf Urbilder zurückführen, die raumlos sind (siehe: Devachan oberes). Das ist ja natürlich das Schwierige für das abendländische Denken, daß es sich das Raumlose so schwer vorstellen kann. Aber dennoch ist es so, daß sich alles dasjenige, was mit unserem ureigenen Menschentum zusammenhängt, was hervorgeht aus den Geistern der Form, indem es Gestaltung im Raume annimmt, die Wirkung ist des Raumlosen. Konkret gesprochen, indem wir uns als einzelner Mensch, der wir zuerst auf allen vieren kriechen, aufrichten, die Schwerkraft im aufrechten Gestalten überwinden, stellen wir uns in den Raum hinein; aber die Kraft, die dem zugrunde liegt, die strebt aus dem Raumlosen in den Raum hinein. Also wenn wir als Menschen nur unterworfen wären den zu uns gehörigen Geistern der Form, so würden wir in aller Art, uns in den Raum hineinzustellen, verwirklichen das Raumlose im Raume; denn die Geister der Form leben nicht im Raume. [6]

Welche Mission haben nun die Geister der Form, was ist also die eigentliche Erdenmission? Wenn Sie an die Saturnmission die Einprägung des Willens anknüpfen, an die Sonnenmission vorzugsweise die Einprägung des Gefühlselementes, an die Mondmission vorzugsweise die Einprägung des Gedankenelementes – also dasjenige, was im menschlichen Astralleibe ist –, so hat man an den Erdenplaneten die Mission zu knüpfen, ein vollständiges Gleichgewicht dieser drei Elemente zu bewirken. Zum Stillstand zu bringen den Kampf dieser Elemente dadurch, daß sie in das richtige Gleichgewichtsverhältnis gebracht werden, das ist die Erdenmission. Der Mensch ist hineinverwoben in diese Erdenmission, um dieses Gleichgewicht zuerst in seinem eigenen Inneren aus Denken, Fühlen und Wollen aufzubauen. [7]

Das ist zunächst eine recht abstrakte Definition unserer Erdenmission. Das Geheimnis dieser Mission spricht sich dadurch aus, daß durch dieses Zusammenwirken, durch dieses Gleichgewicht der drei Kräfte das Innere tatsächlich produktiv Neues wirkt. Es wird dadurch wahrhaft ein viertes Element erzeugt zu den drei vorhergehenden, und dieses vierte Element ist das Element der Liebe. Die Liebe kann im Weltgetriebe sich nur entwickeln, wenn ein absolutes Gleichgewicht der drei in früheren Zeiten abwechselnd die Hegemonie führenden Kräfte eintritt. Liebewirken soll durch alle folgenden Verkörperungen der Erde, gerade durch die Mission des Erdenwirkens hineinverwoben werden in die gesamte Evolution. Dadurch wird die Dreiheit zu einer Vierheit, und diese Vierheit beginnt nun mit ihrem vierten Element auf der untersten Stufe, beginnt sozusagen mit der niedertsten Form der Liebe, die geläutert und gereinigt wird bis zu dem Grade, daß am Ende der gesamten Erdentwickelung die Liebe als ein völlig gleichberechtigtes Element erscheinen wird. Deshalb wird auch das Geheimnis des Erdendaseins gewöhnlich okkult ausgesprochen mit den Worten «Die Dreiheit zur Vierheit machen». Es ist dieses Zusammenwirken der Elemente von Denken, Fühlen und Wollen im Inneren des Menschen zunächst so, daß dieses eigentliche Innere zur Substanz der Liebe wird. Das ist dasjenige, was man das eigentlich Produktive, das innerlich Produzierende im Erdendasein nennen kann. Deshalb muß man die Geister der Form in ihrer Gesamtheit, weil sie gerade diese Mission haben, die drei früheren Zustände ins Gleichgewicht zu bringen, zugleich als die Geister der Liebe bezeichnen. [8]

Vielleicht haben manche von Ihnen bemerkt, wie dem Menschen, wenn er des Morgens aufwacht und abends etwa bei einem Konzert war, das auf ihn einen lebendigen Eindruck gemacht hat, das Aufwachen so erscheint, als ob die Seele sich herauserhöbe aus dem wiederholten Erleben der im Konzert gehörten Musik. Indem der Mensch wiederum zurückkehrt in seinen Ätherleib und durch die Eindrucksfähigkeit des physischen Leibes alles dasjenige, was ich Ihnen für diesen Ätherleib geschildert habe, übertönt wird, übersetzt die menschliche Seele dasjenige, was individualisierte kosmische Musik ist, in die zuletzt gehörten irdischen Töne. Und wenn man versucht, weiter einzudringen (in den Ätherleib) mit den Mitteln, mit denen man in solche Welten eindringen kann (siehe: Schulung), dann bemerkt man, daß dieses wärmende Strömen, dieses phosphoreszierende milde Leuchten, diese fluktuierende Musik die äußere Offenbarung für waltende Weltenwesen ist – der Exusiai. Ich habe daher diese Exusiai auch öfter Offenbarungen genannt, weil sie ihrer inneren Wesenheit nach leben in demjenigen, was in den menschlichen Sinnesorganen während des irdischen Schlafzustandes des Menschen nach dem Inneren des Menschenwesens hin erstrahlt. [9] Überall wo etwas aufleuchtet, da haben wir in dem Lichte das Kleid von hohen Wesenheiten, den Exusiai. [10] Wir sehen in den Exusiai dasjenige, was als Licht auf uns wirkt, was aber als Licht auch auf die Pflanzen wirkt. [11] (Siehe auch: Ätherarten-Lichtäther).

Zu den Exusiai gehört die Wesenheit, die wir in anderem Zusammenhange (biblische Schöpfungsgeschichte) kennen gelernt haben als Jahve oder Jehova und auch seine Genossen, die Elohim – die Lichtgeister. Die Exusiai haben es gar nicht mehr mit dem einzelnen Menschen zu tun, sondern mit den Menschengruppen. [12]

Die Wirkungssphäre dieser Geister der Form zerfällt gewissermaßen in sieben Abteilungen, und von diesen sieben Abteilungen ist eigentlich Jahve nur eine Abteilung zugeteilt, und die betrifft vorzugsweise das Leben zwischen Geburt und dem Tode. Die sechs anderen lenken das Leben zwischen dem Tode und einer neuen Geburt. Ebenso wie Jahve es zu tun hat mit der Erde und sogar das Opfer gebracht hat, nach dem Monde zu gehen, um von da aus gewisse Dinge in der Erdentwickelung zu paralysieren (siehe: Achte Sphäre), ebenso haben es die anderen Exusiai mit den anderen Planeten zu tun (sind aber in der Sonne zentriert). [13] Wahrhaftig, der Zusammenhang der Planeten unseres Sonnensystems bildet einen Körper, der zu einem Geistwesen gehört, und dieses Geistwesen schließt die Exusiai ein, die sich eben in den Offenbarungen unserer Sinne (als Sinnesteppich) kundgeben und die ihre objektive Seite draußen im Universum haben, in den Planeten. Und eingebettet gleichsam in diesen ganzen Strom des Exusiai-Wirkens sind die Wesen der Hierarchie der Archai, der Archangeloi, der Angeloi. Die sind schon alle auch in dem drinnen, was sich in unseren Sinnen offenbart, aber der Mensch kann das nicht in sein Bewußtsein aufnehmen. Es wirkt auf ihn, aber er kann es nicht in sein Bewußtsein aufnehmen. Die Archai, Archangeloi, Angeloi sind gewissermaßen die Diener der Exusiai. Aber der Mensch nimmt von alledem nur die Außenseite wahr; er nimmt eben nur den vor ihm ausgebreiteten Sinnesteppich wahr. [14]

Diese Geister der Form, die unseren Planeten entsprechen, sie sind gleichsam ein Kollegium von Geistern, das seinen Sitz in der Sonne hat und von der Sonne aus gewisse Äthersubstanzen, Äthermassen begrenzt, so daß das entsteht, was wir genannt haben okkulter Saturn, okkulter Jupiter und so weiter (der Ätherkörper, der durch die Umlaufsbahn des physischen Planeten begrenzt ist; die Planeten sind also eingeschachtelt vorzustellen). [15]

Eines war notwendig, damit die abnormen Geister der Form (siehe: Exusiai abnorme) durch ihre Wirksamkeit nicht gar zu große Unordnung in bezug auf die Menschen hervorriefen, es war notwendig, daß sich einer der Geister der Form ablöste von der Gemeinschaft, so daß Sie eigentlich nur sechs dieser Geister der Form oder Elohim in der Sonnenrichtung zu suchen haben. Das war derjenige, welcher in der Bibel, in der Genesis, Jahve oder Jehova genannt wird. Wenn Sie dessen Wirksamkeit im Weltall suchen wollen, so müssen Sie suchen in der Richtung, wo sich jeweilig der Mond befindet. [16]

Die ausführenden Organe der Elohim sind die Venuswesen und die Merkurwesen – die Venuswesen, welche im Feuer, die Merkurwesen, welche in Feuer und Wind ihren physischen Leib haben. (In der Bibel 104. Psalm Vers 4 heißt es:) «Und der Gott macht Feuerflammen zu seinen Dienern und Winde zu seinen Boten». [17]

Für die Exusiai ist der Mensch als solcher überhaupt nicht mehr da. Für diese hoch erhabenen Wesenheiten sind die Angeloi dasselbe, was das Mineralreich für uns ist. Alles, was über den einzelnen Menschen hinausgeht, was mit den Angelegenheiten unseres ganzen Planeten zusammenhängt, das sind die Taten dieser Wesenheiten. Sie haben nichts zu tun mit den einzelnen Menschen, sondern mit dem Werden des Planeten. Solche Gewalten haben wir in den Sonnen- und Mondkräften in uns. Würden nur die Sonnenkräfte wirken, die warmen, feurigen, lichtspendenden Sonnenkräfte, so würde der Mensch sich rasch entwickeln, würde sich in einem Leben überstürzen. Die verzögernde Kraft liegt in den Mondenkräften; diese zwingen ihn in die Form hinein. Würden sie allein wirken, so würde der Mensch nur einmal leben, nur eine Inkarnation haben; er würde ersterben, in der Form mumifiziert werden. Die Erde würde bedeckt sein mit Statuen. Würden nur die Sonnenkräfte wirken, so würde der Mensch auch nur eine Inkarnation durchmachen, aber in dieser einen Inkarnation alles durchleben, was er sonst in unzähligen Inkarnationen durchleben würde. Der Mond regelt jetzt die eine Inkarnation; die Sonne regelt die aufeinanderfolgenden Inkarnationen von außen, während die Angeloi von innen wirken (im Zusammenhang der Inkarnationen). [18]

Nicht nur der Mensch entwickelt sich vorwärts, sondern alle Wesenheiten der verschiedenen Hierarchien entwickeln sich in einer gewissen Weise vorwärts. Wenn wir die Hierarchien für unsere gegenwärtige Zeit verfolgen, so finden wir, daß sich die Exusiai, diese Geister der Form hinaufentwickeln zu Geistern der Bewegung, Dynamis, die Archai als Geister der Persönlichkeit zu Geistern der Form, die Archangeloi zu Archai und so weiter. Aber es ist nicht so, daß, indem die Geister der Form sich hinaufentwickeln und dadurch eigentlich den Charakter von Geistern der Form verlieren, sogleich die nachrückenden Geister der Persönlichkeit etwa in ihre Tätigkeit eintreten würden. Jetzt ist seit langem das, was von diesen Geistern der Form den Menschen eigentlich aufgeprägt ist, im Grunde genommen vererbt. Das ist seit langem ein Erbstück, und die Geister der Form lassen in einer gewissen Beziehung den Menschen insofern immer mehr und mehr Freiheit, als sie selbst hinaufsteigen in eine höhere Kategorie, sich zurückziehen von der formenden Tätigkeit, die ihnen obgelegen hat im Beginne der Erdentwickelung. Der Mensch wird in der Tat in bezug auf die Wesenheiten der höheren Hierarchien immer mündiger und mündiger. Die geistigen Wesenheiten, die zwar nachrücken, haben sich erst zu entwickeln für den nächsten Zustand der Erde, um die entsprechenden Wesen der Erde während des Jupiterzustandes mit der entsprechenden Form zu begaben.

Jeweils gegen das Ende einer Planetenzeit hin ist immer das der Fall, daß die Hauptwesenheit – und das ist für die Erde der Mensch freigelassen wird, daß die Eigenschaften, die ihr ursprünglich eingeprägt sind, immer mehr und mehr sozusagen in Freiheit, in freier Gestaltung an sie selber übergehen. So kommt es denn, daß im Laufe der künftigen Erdentwickelung die Formkräfte, die Kräfte der inneren Gedanken- und Empfindungsformen (siehe: Bildekräfte) immer mehr siegen werden, (nämlich über das Vererbte). Und indem sie selbstlos sein werden, insofern sie zugewendet sein werden namentlich selbstloser Weisheit und selbstloser Liebe, werden diese Kräfte auf den Menschen formend wirken. Je weiter wir in die Zukunft hineingehen, desto mehr wird der äußere Mensch ein Ausdruck der Individualität werden, die von Inkarnation zu Inkarnation geht. [19]

Geister der Form auf dem alten Saturn

Diese Geister hatten auf dem alten Saturn keinen physischen Leib; als unterstes Glied ihrer Wesenheit hatten sie einen Ätherleib, den man vergleichen kann mit dem Ätherleib des (Erden-)Menschen. (Als oberstes hatten sie ein Glied, das) um einen Grad höher ist als dasjenige, was der Mensch im Laufe seiner Entwickelung durch die Erdenverkörperungen hindurch erreichen kann (Atma oder Geistesmensch).

Wir können uns den Saturn vorstellen, wie wir ihn beschrieben haben (siehe: Saturn), und aus der Umgebung – fortwährend und von allen Seiten –, aus den Ätherleibern der Geister der Form befruchtende Lebenssäfte wie einen Regen hereinstrahlend auf den Saturn, der sie fortwährend wie ein Spiegel zurückstrahlte. Wir müssen uns diesen Vorgang ohne eine Zeit dazwischen vorstellen: wie die üppig wuchernden Lebenssäfte hineinströmen und wieder zurückgespiegelt werden, so daß sich die Bildungen des Saturn, die ersten Anlagen der menschlichen Leiber, wie Spiegelbilder ausnehmen. Schon auf dem alten Saturn war der Mensch im wörtlichsten Sinne ein Ebenbild seiner Gottheit. [20]

In der alten griechischen Mythe hat man die warme Kugel des Saturn «Gäa» genannt und die Atmosphäre den «Kronos». Fortwährend strahlen hinein die lebenspendenden Kräfte von Kronos auf die Gäa, auf den Saturn, und gehen wieder zurück, werden aufgesogen. Es ist Kronos, der fortwährend seine eigenen Kinder verschlingt. [21]

Nach dem dritten Saturnkreislauf setzt die Arbeit der Geister der Form ein. Sie haben ein selbstbewußtes Bilderbewußtsein (Psychisches Bewußtsein). Durch ihre Arbeit erlangt der menschliche Stoffleib, der vorher eine Art beweglicher Wolke war, eine begrenzte plastische Form. Diese Tätigkeit ist um die Mitte des vierten Saturnkreislaufes vollendet. Dann folgt die Tätigkeit der Archai. [22]

Geister der Form auf der alten Sonne

Der Ätherleib des Menschen ist eine Ausströmung der Geister der Weisheit, Kyriotetes. Von der Mitte des dritten Sonnenkreislaufes beginnt die Leistung der Geister der Form. Durch sie erhält der Ätherleib, der vorher nur wolkenartige Beweglichkeit hatte, eine bestimmte Gestalt. In der Mitte des vierten Sonnenkreislaufes erhalten nun diese Exusiai ein solches Bewußtsein, wie es der Mensch auf der (künftigen) Venus haben wird, die er als zweitnächsten Planeten nach dem Erdendasein betreten wird. Das ist ein überpsychisches Bewußtsein. Dadurch kommen sie zur Fähigkeit, die während der Saturnperiode und seither ausgebildeten Sinneskeime, die bis jetzt nur physikalische Apparate waren, mit dem Äther in belebte Sinne umzugestalten. [23]

Die Exusiai auf der alten Sonne äußern sich durch die auf die Sonne einstrahlenden Triebe, Begierden, Leidenschaften, durch alles dasjenige, was im (heutigen) astralischen Leibe verankert ist. Wer auf der Sonne gesessen und hinausgesehen hätte in den Weltenraum, er würde nicht Blitze haben zucken sehen und Donner rollen hören, sondern er würde um sich herum in astralischem Lichte die Leidenschaften geistiger Wesenheiten wahrgenommen haben – ringsherum überall Leidenschaften –, und Sie müßten sich nicht etwa nur niedrige Leidenschaften vorstellen. Diese Leidenschaften, diese Affekte ringsherum schufen nun von außen herein weiter an dem Planeten. Wenn wir die (griechische) Mythe weiter betrachten, so sehen wir förmlich innerhalb unserer Erdentwickelung die schaffenden «Titanen», die schaffenden Leidenschaften, die von außen herein wirken, von den geistigen Luftkreisen der Sonne, als diese ein Planet war. [24]

Geister der Form auf dem alten Monde

Die Sonne verwandelt sich in den Mond. Das bedeutet im Laufe der Entwickelung, daß die Exusiai nun auch ihren astralischen Leib ablegen und daß ihr niederstes Glied das Ich ist. Ihren astralischen Leib, den sie auf der Sonne noch hatten, haben sie an den Menschen abgegeben, so daß der Mensch jetzt auf dem Monde besteht aus physischem Leib, Ätherleib und Astralleib. Wie der Mensch als niederstes Glied den physischen Leib hat, so haben diese Exusiai, die um den Mond herum leben, als niederstes Glied das Ich, haben dann Manas, Buddhi, Atma, dann ein 8., 9. und noch ein 10. Glied. Sie bieten also nach außen hin ihr Ich dar; sie strotzen förmlich von lauter Ichen nach außen. Alle Betätigung in der Umgebung des Mondes ist so, wie wenn Sie Wesen gegenüberträten, die Ihnen alle ihre Individualität, alle ihre Eigenheit äußern. Das geschah von der Atmosphäre des Mondes her. [25]

Geister der Form auf der Erde

Das niederste Glied der Exusiai ist das Ich; dieses Ich opfern sie jetzt auch noch hin und befruchten den Menschen in seiner Anlage mit dem Ich, so daß das Ich, wie es auf der Erde auftritt, eine befruchtende Kraft ist, die jetzt ausströmt von den Geistern der Form, und diese behalten als niederstes Glied ihrer Wesenheit das Geistselbst, Manas. [26]

Wenn wir also in unserer Umgebung nach diesen Geistern der Form, nach ihrem niedersten Gliede suchen wollen, so finden wir es in dem, was wir selbst als das fünfte Glied nach und nach entwickeln. Was wir als menschliche Weisheit entwickeln, wodurch wir immer weiser und weiser werden müssen, das müßten wir als niederstes Glied der Exusiai in unserer Umgebung geäußert finden. Sie sehen also, wir haben es hier zu tun mit hoch erhabenen Wesenheiten, zu denen wir aufschauen, und wenn wir die Weisheit in unserer Umgebung sehen, sehen wir nur das letzte Glied dieser hoch erhabenen Wesenheiten. Wir sind gegenüber diesen erhabenen Wesenheiten so wie ein Tier, ein niederes Wesen (ein Floh beispielsweise), das am Menschen herumkriecht und nur den physischen Leib an seiner Außenseite sieht. [27] Die Geister der Form sorgen dafür, daß dasjenige, was also gebaut worden ist (im Laufe der Entwickelung) nach der Absicht des Universums, Bestand hat, solange es notwendig ist, daß es also nicht sogleich wieder zugrunde geht. Sie sind die Erhalter. [28]

Geister der Form – Zukunftsaufgabe

Wenn Sie aufschauen im Erdendasein von dem, was den Menschen konstituiert zu seiner Form, zu dem, was nun dem ganzen Erdenplaneten von seinem Anfang bis zu seinem Ende eigen ist, dann bekommen Sie etwas Umfassenderes an äußerer kosmischer Gesetzmäßigkeit als dasjenige, worin schon die menschliche Form ist. Nehmen wir diese ganze Gestaltung der Erde einschließlich des Menschen, aber hinausgehend über den Menschen: Wenn wir die Gesetze, von denen ja wirklich unsere heutigen Naturgesetze nur der allerkleinste Teil sind, mit dem geistigen Blick umfassen, dann haben wir darinnen dasjenige, was in das Reich der Exusiai gehört. So daß wir sagen können: Die irdische Form geht über, wenn sie sich einmal auflösen wird, in das Reich der Exusiai. [29]

Vieles geht eben wirklich unterhalb der Schwelle des Bewußtseins vor, und die Geister der Form haben die Formen in die Natur nicht umsonst hineingestellt. Diese Formen können verstanden werden. Sie sind der Ausdruck innerer Wesenheit. Und wenn wir die Schüler der Geister der Form werden, dann bilden wir selber Formen, welche ausdrücken, was in der inneren Wesenheit des Natürlichen und des Geistigen lebt. [30]

Das alles, was innerhalb der Erde selbst geschieht, wird geregelt durch die Angeloi für die einzelnen Menschen, durch Archangeloi für den Zusammenhalt des einzelnen Menschen mit großen Menschenmassen; für die ganze Menschheits­entwickelung von der lemurischen Zeit bis hin in die Zeit, wo der Mensch wiederum so weit vergeistigt sein wird, daß er kaum noch der Erde angehört, wird alles geregelt durch die Archai. Jetzt aber muß noch etwas anderes geregelt werden: es muß die Menschheit von einem planetarischen Zustand zum anderen geführt werden. Es müssen auch geistige Wesenheiten da sein, die während der ganzen Erden-entwickelung dafür sorgen, daß dann, wenn die Erdentwickelung fertig sein wird, die Menschheit in der richtigen Weise wiederum durch ein Pralaya durchgehen kann und den Weg findet zum nächsten Ziel, zum Jupiter. Diejenigen Geister, die dafür sorgen, daß sozusagen die ganze Menschheit von einem planetarischen Zustand zum andern geführt wird, das sind die Exusiai. [31]

Zitate:

[1]  GA 136, Seite 91   (Ausgabe 1984, 246 Seiten)
[2]  GA 105, Seite 95f   (Ausgabe 1983, 208 Seiten)
[3]  GA 105, Seite 97   (Ausgabe 1983, 208 Seiten)
[4]  GA 184, Seite 198f   (Ausgabe 1968, 334 Seiten)
[5]  GA 141, Seite 111   (Ausgabe 1983, 200 Seiten)
[6]  GA 184, Seite 208   (Ausgabe 1968, 334 Seiten)
[7]  GA 121, Seite 98   (Ausgabe 1982, 214 Seiten)
[8]  GA 121, Seite 99f   (Ausgabe 1982, 214 Seiten)
[9]  GA 224, Seite 36f   (Ausgabe 1966, 232 Seiten)
[10]  GA 105, Seite 66   (Ausgabe 1983, 208 Seiten)
[11]  GA 124, Seite 114   (Ausgabe 1963, 254 Seiten)
[12]  GA 102, Seite 149   (Ausgabe 1974, 238 Seiten)
[13]  GA 254, Seite 72f   (Ausgabe 1969, 279 Seiten)
[14]  GA 180, Seite 97f   (Ausgabe 1980, 351 Seiten)
[15]  GA 136, Seite 104f   (Ausgabe 1984, 246 Seiten)
[16]  GA 121, Seite 106   (Ausgabe 1982, 214 Seiten)
[17]  GA 110, Seite 115   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[18]  GA 98, Seite 228f   (Ausgabe 1983, 272 Seiten)
[19]  GA 133, Seite 149f   (Ausgabe 1964, 175 Seiten)
[20]  GA 102, Seite 66ff   (Ausgabe 1974, 238 Seiten)
[21]  GA 102, Seite 69   (Ausgabe 1974, 238 Seiten)
[22]  GA 11, Seite 165   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[23]  GA 11, Seite 176f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[24]  GA 102, Seite 70   (Ausgabe 1974, 238 Seiten)
[25]  GA 102, Seite 70f   (Ausgabe 1974, 238 Seiten)
[26]  GA 102, Seite 72   (Ausgabe 1974, 238 Seiten)
[27]  GA 102, Seite 78ff   (Ausgabe 1974, 238 Seiten)
[28]  GA 110, Seite 85   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[29]  GA 205, Seite 230f   (Ausgabe 1967, 247 Seiten)
[30]  GA 158, Seite 66   (Ausgabe 1993, 234 Seiten)
[31]  GA 110, Seite 95   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)

Quellen:

GA 11:  Aus der Akasha-Chronik (1904/1908)
GA 98:  Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt (1907/1908)
GA 102:  Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen (1908)
GA 105:  Welt, Erde und Mensch, deren Wesen und Entwickelung sowie ihre Spiegelung in dem Zusammenhang zwischen ägyptischem Mythos und gegenwärtiger Kultur (1908)
GA 110:  Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt. Tierkreis, Planeten, Kosmos (1909)
GA 121:  Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie (1910)
GA 124:  Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums (1910/1911)
GA 133:  Der irdische und der kosmische Mensch (1911/1912)
GA 136:  Die geistigen Wesenheiten in den Himmelskörpern und Naturreichen (1912)
GA 141:  Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen Tatsachen (1912/1913)
GA 158:  Der Zusammenhang des Menschen mit der elementarischen Welt. Kalewala – Olaf Åsteson – Das russische Volkstum – Die Welt als Ergebnis von Gleichgewichtswirkungen (1912-1914)
GA 180:  Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse. Alte Mythen und ihre Bedeutung (1917/1918)
GA 184:  Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit (1918)
GA 205:  Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Erster Teil:. Der Mensch als leiblich-seelische Wesenheit in seinem Verhältnis zur Welt (1921)
GA 224:  Die menschliche Seele in ihrem Zusammenhang mit göttlich-geistigen Individualitäten.. Die Verinnerlichung der Jahresfeste (1923)
GA 254:  Die okkulte Bewegung im neunzehnten Jahrhundert und ihre Beziehung zur Weltkultur. Bedeutsames aus dem äußeren Geistesleben um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts (1915)