Amshaspands

Zum Teil in der niederen, zum Teil in der höheren astralischen Welt (siehe: Astralplan) gibt es solche Wesenheiten, die gestaltet sind wie ein sehr komplizierter Vogelleib, aber von ungeheurer Schönheit, mit mächtigen flügelartigen Organen begabt und mit einem dem Menschenkopf ähnlichen Kopf. Das sind durchaus Wirklichkeiten des astralen Planes. Die großen Lehrer der Religionen, die da hineinschauen konnten, waren wohl bekannt mit dieser Art von Wesenheiten. Diese Art von Wesenheiten gruppiert sich in 6 Klassen. Wie 6 Regenten, wie 6 Anführer dieser Scharen sind solche 6 Hauptgenien vorhanden. In verschiedener Weise wurden sie benannt, diese 6 Hauptgenien des höheren Astralplanes, der goldenen Region. Die persische Geheimlehre nennt sie Amshaspands. [1] Geradeso wie die ägyptischen hellsichtigen Könige und Priester inspiriert wurden von Angeloiwesen, ebenso wurden inspiriert Zarathustra und seine Schüler von Archangeloiwesen, Amshaspands. [2] Die Perser wurden besonders mit den Geistern der Form, Exusiai bekannt, die sie (ebenfalls) unter dem Begriffe der Amshaspands zusammenfaßten. [3] Diejenigen, welche die Perser Amshaspands nennen, sind höhere geistige Wesenheiten, die den um uns herum liegenden Naturkräften vorstehen und sie leiten. Was da bewirkt, daß Pflanzen wachsen, Tiere gedeihen, daß der Mensch leben kann, diese Kräfte, die um uns herum sind, die wir Licht und Wärme, Elektrizität und Magnetismus nennen, Nervenkraft, Blutskraft, das sind keine bloß ungeistigen Kräfte, diese sind der äußere Ausdruck für geistige Wesen. [4] Zarathustra zählte zunächst sechs auf von den großen Genien; es sind eigentlich zwölf, aber die anderen sechs sind verborgen. Diese Amshaspands wirken von außen organisierend als die Bildner und Gestalter der Organe des Menschen. [5] Beim allmählichen Erleben des Ätherischen werden wir mit dem bekannt werden, was in unserem Hirnätherleib tätig ist als Amshaspands der Zarathustralehre. Für unsere Begriffe können wir auch sagen: Wir lernen da zuerst einen Begriff kennen für die wirkenden Archangeloiwesen, für das, was diese Archangeloi in uns zu tun haben. [6] Von 12 Seiten des Weltenalls herkommend und in die Menschenorganisation eindringend, so dachte sich der Perser die makrokosmischen Kräfte, die strömen ein in die Menschenorganisation, wirkten und arbeiteten in ihr, so daß sie im Menschen präsent, gegenwärtig sind. Daher muß sich der menschlichen Intelligenz das, was sich heranentwickelt durch die Zwölfzahl, auch mikrokosmisch offenbaren. Es sind das die 12 Hauptnerven, die aus dem Haupte entspringen, sie sind nichts anderes als etwas, was durch das Hereinstrahlen der 12 makrokosmischen Mächte in dem Menschen entstanden ist und im Menschen sich materiell verdichtet hat. [7]

Die IdeenPlatos waren Nachkommen der alten persischen Archangeloiwesen, die als Amshaspands wirkten und lebten im Universum. Das waren sehr reale Wesenheiten. Bei Plato waren sie schon vernebelt und bei den mittelalterlichen Scholastikern verabstrahiert. Das war ein letztes Stadium, zu dem altes Hellsehen gekommen war. [8]

Zitate:

[1]  GA 101, Seite 32   (Ausgabe 1987, 288 Seiten)
[2]  GA 129, Seite 81   (Ausgabe 1960, 254 Seiten)
[3]  GA 121, Seite 140   (Ausgabe 1982, 214 Seiten)
[4]  GA 101, Seite 34   (Ausgabe 1987, 288 Seiten)
[5]  GA 114, Seite 109   (Ausgabe 1955, 225 Seiten)
[6]  GA 145, Seite 94   (Ausgabe 1976, 188 Seiten)
[7]  GA 126, Seite 92   (Ausgabe 1956, 120 Seiten)
[8]  GA 220, Seite 164   (Ausgabe 1966, 214 Seiten)

Quellen:

GA 101:  Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole (1907)
GA 114:  Das Lukas-Evangelium (1909)
GA 121:  Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie (1910)
GA 126:  Okkulte Geschichte. Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge von Persönlichkeiten und Ereignissen der Weltgeschichte (1910/1911)
GA 129:  Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen (1911)
GA 145:  Welche Bedeutung hat die okkulte Entwicklung des Menschen für seine Hüllen (physischer Leib, Ätherleib, Astralleib) und sein Selbst? (1913)
GA 220:  Lebendiges Naturerkennen. Intellektueller Sündenfall und spirituelle Sündenerhebung (1923)