Buddhiplan oder Shushuptiplan

Dasjenige, was über der devachanischen Welt liegt, hat einen religiös gefärbten (deutschen) Ausdruck bekommen und heißt so die «Welt der Vorsehung», das ist dasselbe wie der Buddhiplan. Während der Mensch sein Leben zubringt in Welten vom physischen Plan bis zum Devachan, ist es das Normale einer Bodhisattvawesenheit, daß sie bis in den Buddhiplan hinaufgeht. [1] Auf dem Buddhiplan begegnen sich die Bodhisattvas und der Christus. Und wenn die Menschen weiterschreiten und diejenigen Eigenschaften entwickeln, die ihnen durch die Bodhisattvas eingeträufelt werden, dann werden sie auch immer reifer werden, um in dieselbe Sphäre hinaufzudringen. [2]

Auf dem Buddhiplan hat die Wärme das Leben. Wenn Buddhi im Menschen entwickelt wird, wird alles Kama (Verlangen) in Selbstlosigkeit, in Liebe umgewandelt. Diejenigen Tiere, die keine Wärme entwickeln, sind auch leidenschaftslos. Auf höheren Stufen muß der Mensch diese Leidenschaftslosigkeit wieder erreichen, weil er sein Leben auf dem Buddhiplan hat. [3] Man kann alle Gefühle und Erlebnisse des Menschen lesen auf dem Buddhiplan. [4] (Siehe auch: Akasha-Chronik).

Erst auf dem Buddhiplan hat das Denken nicht mehr die gleiche Geltung wie auf dem physischen Plan. Da muß ein anderes Denken eintreten, aber für die drei Welten unterhalb des Buddhiplanes, für den physischen, astralen und devachanischen Plan, gilt überall das gleiche Denken. [5]

Wir haben uns nicht vorzustellen, daß beim Übergang zu einem neuen Planeten nichts geschieht – Pralaya ist nicht Untätigkeit und Schlaf –, sondern während Pralaya wird noch abgestreift Karana Sharira (Manas) und Buddhi. Auf dem Buddhiplan müssen wir Karana (Sanskrit: Ursachen-) Sharira (Körper) abstreifen und auf dem Nirvanaplan Buddhi selbst. Um eine neue Planetenkette zu gestalten, muß die Wesenheit auf der anderen Seite hindurchgegangen sein durch den Buddhi- und Nirvanaplan. Die Bedeutung des Buddhi- und Nirvanaplanes liegt darin, daß auf ihnen die Wesenheiten zwischen den Planeten ganz dasselbe durchmachen, was der Mensch im Devachan durchmacht. (Jedem Planeten entspricht eine Metamorphose des Bewußtseins, und) zwischen einem Bewußtsein und dem anderen muß hindurchgegangen werden durch den Nirvanaplan. Wenn nun der höchste Bewußtseinszustand erreicht ist, Atma sich aller Hüllen entledigt hat und wirklich das Allumfassende geworden ist, dann wird es fähig, ein neues Sonnensystem zu bilden. Dazu muß es noch durch zwei weitere Plane des Bewußtseins (Parinirvanaplan und Mahaparinirvanaplan) hindurchgehen. Bis dahin hat es eine Art Allschau erlangt, es kann dann das ganze Weltensystem überschauen. [6]

Zitate:

[1]  GA 116, Seite 31f   (Ausgabe 1982, 174 Seiten)
[2]  GA 116, Seite 33   (Ausgabe 1982, 174 Seiten)
[3]  GA 93a, Seite 45   (Ausgabe 1972, 286 Seiten)
[4]  Bei 71, Seite 27   (Ausgabe 1980, 0 Seiten)
[5]  GA 96, Seite 143f   (Ausgabe 1974, 350 Seiten)
[6]  GA 89, Seite 200   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)

Quellen:

Bei 71:  Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe. Heft 71: Marie Steiner und Beatenberg (1980/1981)
GA 89:  Bewußtsein – Leben – Form. Grundprinzipien der geisteswissenschaftlichen Kosmologie (1903-1906)
GA 93a:  Grundelemente der Esoterik (1905)
GA 96:  Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft. Christliche Esoterik im Lichte neuer Geist-Erkenntnis (1906/1907)
GA 116:  Der Christus-Impuls und die Entwickelung des Ich-Bewußtseins (1909/1910)