Apokalypse des Johannes
► Die Zahl 666

Die 49 großen Verwandlungsformen des Saturn, die 7 Lebensformen, mit je 7 Formzuständen, sind vorüber, ferner sind vorüber die 49 entsprechenden Sonnenzustände und die 49 Mondzustände. Die hat der Mensch in seiner bisherigen Entwickelung durchgemacht, im ganzen also 147 Zustände. Dazu kommen nun die Zustände, die der Mensch schon während unserer Erdentwickelung durchgemacht hat. Da sind vorüber die drei ersten Lebensreiche, die man auch die 3 ersten Runden nennt. Wir leben im 4. Lebensreich, in der 4. Runde. Weil nun jede solche Runde wiederum 7 Zustände der Form umfaßt, so haben wir 3 x 7 Zustände absolviert; zu den 147 kommen also 21 dazu. Weiter haben wir die 3 ersten Formzustände des 4. Lebensreiches absolviert, so kommen noch 3 hinzu. Wir haben also absolviert 171 Formzustände von den 343 der 7 Planeten. Wenn Sie nun in Betracht ziehen, daß 171 noch zukünftige Formzustände zu den bereits verflossenen hinzugezählt werden müssen, dann haben Sie 342, ein weiterer dazu, der gegenwärtige, gibt alle 343, aber in diesem leben wir drinnen, er steht in der Mitte. Das muß in der Tat manchem, der nicht weiter darüber nachdenkt, als sonderbare Tatsache erscheinen, daß wir so mitten in der Entwickelung leben. Für denjenigen, der die Sache ganz durchschaut, ist es gar nicht so sonderbar. Es ist nicht wunderbarer, als wenn jemand, der auf freiem Felde in ebener Gegend steht, wo er nach hinten und vorn gleich weit sieht, sich in der Mitte des Gesichtsfeldes befindet. Wir sind immer in der Mitte. Der Mensch kann nach hinten und vorne immer gleich viel sehen, auch mit noch so hellseherischen Organen. [1] In Bezug auf die Formzustände stehen wir in der Mitte, aber in Bezug auf diejenigen Zustände, die uns am allernächsten angehen, stehen wir etwas über die Mitte hinaus. Im okkulten Sinne hat die Menschheit seit der Mitte der atlantischen Zeit geschlafen. Sie fangen an, ihren Blick auf die sinnliche Welt zu richten und gehen also für die geistige Welt in einen Schlafzustand über. Und erst, wenn der Mensch wiederum das Hellsehen erlangt hat, dann wird er sozusagen nach allen Seiten einen freien Ausblick haben. [2] Fassen wir noch einmal diesen unseren jetzigen Entwickelungspunkt ins Auge, und zwar so, daß wir bloß anfangen mit unserem jetzigen 172. Zustand. Von diesem hat die Erde drei Unterzustände schon absolviert, sie ist jetzt im 4. dieser Zustände. Fragen wir uns nun weiter: Wieviel haben wir von den Unterzuständen durchgemacht? Der letzte war die atlantische Zeit, wir haben also 4 Zustände durchgemacht und stehen im 5. Von diesem haben wir wiederum 4 durchgemacht an Unterzuständen, nämlich den altindischen, altpersischen, ägyptischen, griechisch-lateinischen. Im 5. stehen wir. So daß wir sagen: Vor unserer unmittelbar jetzigen Entwickelungsstufe haben wir 3, 4, 4, Zustände absolviert. Diese 3-4-4 Zustände bezeichnet man in der Sprache des Apokalyptikers als die Zahl der Entwickelung. Diese Zahl unserer Entwickelung ist «344». Diese Zahl enthält nebeneinander geschrieben die Zahl der Zustände, die man durchgemacht hat. Es wird einmal eine Zeit kommen, wo die Zahl «666» die Zahl der Entwickelung ist. [3] Die Zahl 666 tritt endgültig auf im 6. Formzustand des 6. Lebenszustandes des 6. Planeten (der Venus ), aber auch sonst, nur eben in verkleinertem Maßstab, wenn das Evolutionsverhältnis 666 ist. [4] Wenn die erste Posaune erklingt, werden wir 6 solche Hauptrassen durchgemacht haben. Und wenn die Zeiten vorüber sein werden, die durch die ersten 6 Posaunen ge­kennzeichnet sind, dann haben wir «66» erlebt. Bis dahin hat der Mensch Zeit gehabt sich vorzubereiten auf den furchtbaren Zeitpunkt, der einst viel später erfolgt, da nämlich, wo nicht nur 66 sondern «666» erreicht sein wird. Diejenigen, die den großen Bruderbund in seiner ersten Anlage begründen werden im 6. Zeitraum, der folgen wird auf unsere Zeit und der gar nicht mehr so ferne liegt, dessen Beginn in einer Zeit liegt, die nur nach Jahrtausenden zählt, die werden die allererste Abspaltung der Menschen bewirken. Diese einfache 6 kann schon für viele Menschen verhängnisvoll werden, aber nicht letztgültig, denn Umkehr wird auch dann noch möglich sein, (aber) nach 66, da werden schon sehr beträchtliche Anlagen in der Menschheit vorhanden sein, die nicht (mehr) so leicht gutzumachen sind wie unsere. [5] (Diese Zahl 666 hat aber noch einen ganz anderen Aspekt): Nun müssen wir uns darüber klar sein, daß dieses Hineinschlagen des Ich in die Verstandes- oder Gemütsseele etwas außerordentlich Bedeutsames darstellt. Dieses Hineinschlagen des Ich, das um das Jahr 333 stattfindet, das erschüttert doch in der Tiefe der Seele und in der allerernstesten Weise gerade die Menschheit, die in Betracht kommt für das Empfangen der spirituellen Einflüsse. [6] Wenn wir diese Dinge weiter historisch betrachten, so müssen wir uns sagen: Nach diesem Jahr 333 folgten diejenigen Zeiten, vor allem für die europäische Entwickelung, die mit dem Zeiten, vor allem für die europäische Entwickelung, die mit dem alten Römertum brachen. Wir sehen, wie das alte Römertum, so wie es geworden war, eigentlich im Grunde genommen das Christentum nicht aufnehmen konnte. Es ist ein grandioses Bild, das sich uns entrollt, wenn wir den Blick hinrichten auf dieses Jahr 333. Es ist ja zugleich das Jahr, das die Zeitepoche angibt, in welcher das Römertum von Rom aus weiter nach Osten verlegt wurde. Man möchte sagen, von ungeheurer Bedeutung ist es, daß das Christentum, als es in seiner äußeren Gestaltung vom Römertum berührt wurde, flüchten mußte. Auf dem Boden des Römertums allerdings, auf dem, was sich auf römischem Gebiet lange vorbereitet hat, geht ja dann das Christentum auf (im Papsttum), nachdem es unter Konstantin nach dem Osten geflüchtet ist; aber indem es als Blüte aufgeht, wird es hineingezwängt in äußere, weltliche Formen. Aber indem das Christentum nach Osten wandert, nimmt es die in Rom selbst zurückbleibende Form, die römische Staatsgestaltung, an und wird, auch in seiner äußeren Wirksamkeit, die Fortsetzung des alten Rom. Dieser Apokalyptiker schaut auf die weiteren 333 Jahre hin, wo das Christentum in einer gewissen äußeren Scheinblüte sein wird, wo es aber nach zwei Seiten hin in trübe Nebel gehüllt sich entwickeln muß, ostwärts getrieben zur Zeit Konstantins und vom Westen das Alte wie ein Ahrimanisches bewahrend. Da bereitet sich etwas vor im Schoße der Entwickelung, was geblieben war vom nichtchristlichen alten Römertum. [7] Da fiel der prophetischer Blick (des Apokalyptikers) auf jene Lehre, welche nun im Osten entsteht – um 666 -, und welche zurückgreift in jenes Mysterienwesen, das nichts weiß vom Sohn: die mohammedanische Lehre. Die mohammedanische Lehre kennt nicht diese Struktur der Welt, sie kennt nicht die zwei Reiche, das Reich des Vaters und das Reich des Geistes, sie kennt nur allein den Vater. Sie kennt nur die starre Lehre: Es gibt nur einen Gott, Allah, und nichts, was neben ihm ist, und Mohammed ist sein Prophet. – Von diesem Gesichtspunkt aus ist die mohammedanische Lehre die stärkste Polarität zum Christentum, denn sie hat den Willen zum Beseitigen aller Freiheit für alle Zukunft, den Willen zum Determinismus, wie es nicht anders sein kann, wenn man die Welt nur im Sinne des Vatergottes vorstellt. In dezidierter Weise sah der Apokalyptiker innerlich voraus, das was den Menschen drohte. Das Christentum wird nach zwei Richtungen hin in ein Scheinchristentum verfallen – oder besser gesagt, es wird in ein in Nebel gehülltes Christentum hineingeraten; und das, was ihm droht als ein solches Überflutetsein, das wird bezeichnet durch das Jahr 666, das in der geistigen Welt das bedeutsame Jahr war, wo überall eintritt, was im Arabismus, im Mohammedanismus lebt. Er bezeichnet dieses Jahr 666 mit aller Deutlichkeit. Der Apokalyptiker sah voraus, wie dasjenige wirken würde, was da hereinbricht, wenn er in dem gewaltigen Worte die Zahl 666 als die Zahl des Tieres bezeichnet. So nimmt er im Grunde genommen auf apokalyptische Art alles voraus, was dann folgt: Es folgt das Herüberströmen des Arabismus nach Europa, es folgt das Durchdrungenwerden des Christentums von einer Lehre, die nur dazu hat führen können, den Menschen in seiner Menschheit zu verkennen, indem die Vaterlehre dann durch den Materialismus umgesetzt worden ist, der zu der Auffassung der neuesten Zeiten geführt hat, man könne die Evolution des Menschen erklären, wenn man nur die Entwickelung der Tierreihe verfolgt bis hinauf zum Menschen. Ist es nicht im Darwinismus noch so gewesen, daß, indem heraufstieg die Zahl des Tieres, 666, der Mensch sich nicht mehr begreifen konnte als Mensch, sondern sich nur begreifen konnte als eine Art höheres Tier? [8] Die Gegner des spirituellen Lebens hatten 1841 den stärksten Angriffspunkt in der Menschheitsentwickelung. Sie bereiten den Boden vor für viele derjenigen Dinge, die als prophetische Zukunftsgedanken in der Apokalypse geschildert sind. Das, was ausgedrückt ist durch das Tier mit den Widderhörnern und die Zahl 666, das Tier mit den sieben Köpfen, und so weiter, das wird vorbereitet durch die Mächte, die 1841 ihren Angriffspunkt gefunden haben in der Menschheitsentwickelung. Jene Elementarwesen, die damals den ihnen geeigneten Boden gefunden haben, jene Mächte haben heute von einem großen Teil der Menschheit Besitz ergriffen und üben da ihren Einfluß aus. [9]

Zitate:

[1]  GA 104, Seite 217ff   (Ausgabe 1979, 284 Seiten)
[2]  GA 104, Seite 220f   (Ausgabe 1979, 284 Seiten)
[3]  GA 104, Seite 222f   (Ausgabe 1979, 284 Seiten)
[4]  GA 104, Seite 263   (Ausgabe 1979, 284 Seiten)
[5]  GA 104, Seite 224f   (Ausgabe 1979, 284 Seiten)
[6]  GA 346, Seite 101   (Ausgabe 1995, 343 Seiten)
[7]  GA 346, Seite 103f   (Ausgabe 1995, 343 Seiten)
[8]  GA 346, Seite 107f   (Ausgabe 1995, 343 Seiten)
[9]  GA 104a, Seite 37f   (Ausgabe 1991, 144 Seiten)

Quellen:

GA 104:  Die Apokalypse des Johannes (1908)
GA 104a:  Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes (1907/1909)
GA 346:  Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V. Apokalypse und Priesterwirken (1924)