Karmische Reihen
► Ignatius von Loyola

ist zuerst Kriegsmann, wird durch eine schwere Krankheit (Kriegsverletzung am Bein) niedergeworfen und wird während dieser schweren Krankheit zu allerlei Seelenexerzitien getrieben, durch die er sich mit innerlicher spirituellen Stärke erfüllt. Durch Ignatius von Loyola ist der Jesuiten-Orden entstanden, der das Christentum am meisten einsenkt in das irdisch-materielle Leben, aber es mit starker spiritueller Kraft einsenkt. Unmittelbar nachdem Ignatius von Loyola durch die Pforte des Todes gegangen war, war es bei ihm ganz anders als bei anderen Menschen. Andere Menschen haben, indem sie ihren Ätherleib nicht sogleich nach dem Tode, aber wenige Tage später ablegen, eine kurze Rückschau auf das Erdenleben (siehe: Lebenstableau), bevor die Wanderung durch die Seelenwelt (siehe: Kamaloka) anzutreten ist. Ignatius hatte eine lange Rückschau. Gerade durch diese besondere Art von Exerzitien, die in der Seele des Ignatius von Loyola aufgestossen sind, entstand nämlich eine besonders intensive Verbindung mit dem Marsgenius, weil eine Art Aktivität, eine Verwandtschaft, eine Wahlverwandtschaft bestand zwischen diesem Marsgenius und dem, was da in der Seele dieses kranken Kriegers vor sich ging, dieser Krieger, der durch das Fußleiden auf das Bett geworfen war und von einem Krieger zu einem Menschen, der sein Bein nicht benützen konnte, geworden war. Und das, was sich da bildete durch diesen Zusammenhang, das machte es möglich, daß nun für Ignatius von Loyola diese bedeutungsvolle Rückschau gar nicht aufhörte. In dieser Rückschau auf sein Erdenleben verblieb Ignatius von Loyola und konnte dadurch einen rückschauenden Zusammenhang für alle diejenigen übernehmen, die im Jesuiten-Orden nachfolgten. Er blieb verbunden mit seinem Orden in der Rückschau auf sein eigenes Leben. [1] Man ist in Erdnähe, wenn man diese Rückschau hat. Wenn diese Rückschau nun sich ausdehnt, so kann sie sich ja doch nicht über viele Jahrhunderte ausdehnen, denn eigentlich ist sie, wenn sie sich über lange Zeiträume ausdehnt, etwas ganz Abnormes – aber es treten eben immer abnorme Dinge im Weltenzusammenhang ein. Und da erschien verhältnismäßig kurz nach seinem Erdenleben Ignatius von Loyola, wieder in der Seele von Emanuel Swedenborg. Es trat nun die Seele des Ignatius von Loyola, des Swedenborg, in einen Organismus, der sich seine Kopfgesundheit, seine ungeheure Kopfgesundheit durch die Beinkrankheit des Ignatius von Loyola errungen hatte im vorigen Leben. Und so konnte zunächst diese Seele, die immer in der Nähe der Erde geblieben war, in den Erdenkörper, der ihr jetzt in Emanuel Swedenborg gegeben war, nicht untertauchen. Der Körper blieb so, daß Emanuel Swedenborg bis in seine Vierzigerjahre hinein nur eben einen außerordentlich gesunden Körper mit einem gesunden Gehirn, einen außerordentlich gesunden Ätherleib mit gesunder Organisation, einen gesunden Astralleib hatte, daß er aber, indem er bei diesen Organisationen die höchste Gelehrsamkeit seiner Zeit entwickelte, erst mit den Vierzigerjahren, nach der Ich-Entwickelung, als er hineinkam in die Entwickelung des Geistselbst, Manas, unter einen Einfluß kam, der nur etwas zurückgedrängt war in den ersten 40 Jahren des Lebenslaufes des Swedenborg; er kam unter den Einfluß jenes selben Marsgenius, von dem ich schon gesprochen habe; und dieser Marsgenius mit all dem, was er jetzt geistig vom Weltenall weiß, spricht. Denn der war es, der jetzt sprach aus Emanuel Swedenborg. Und so tritt der glänzende, großartige, geniale Beschreiber des Geisterlandes – wenn auch in Bildern, die bedenklich sind – in Emanuel Swedenborg auf, indem sich das große spirituelle Wollen des Ignatius von Loyola in dieser Weise umgestaltet. Die Dinge, wirklich exakt erforscht, ergeben zumeist außerordentlich Frappierendes; denn das, was eigentlich als karmische Evolution sich fortbewegt von Erdenleben zu Erdenleben, das ist im Grunde unter all dem, was der Mensch zwischen Geburt und Tod auslebt, sehr, sehr verborgen. Ich wollte Ihnen dieses Beispiel in einer Persönlichkeit, die man gut kennen kann, vorführen, damit Sie sehen können, wie verborgen dasjenige sein kann, was karmisch weiterfließt von Erdenleben zu Erdenleben. Erforscht man dieses Verborgene, dann ergeben sich aber eigentlich erst die wirklichen Erklärungen. Sehen Sie sich einmal das Leben des Emanuel Swedenborg an, Sie werden überall Erklärliches über Erklärliches finden, wenn Sie die Zusammenhänge kennen, von denen ich gesprochen habe. [2] (Siehe auch: Swedenborg).

Zitate:

[1]  GA 240, Seite 278ff   (Ausgabe 1986, 320 Seiten)
[2]  GA 240, Seite 281ff   (Ausgabe 1986, 320 Seiten)

Quellen:

GA 240:  Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge - Sechster Band (1924)