Christos – Mysterien des Geistes

Auf der einen Seite haben wir die Individualisierung, das Selbständigwerden der Individualität, auf der anderen Seite den vereinheitlichenden Geist des Christentums. Nur wenn diese zwei Strömungen sich voll ausleben, wird ein Zustand auf der Erde herbeigeführt werden können, in welchem jedermann selbständig ist und auf der anderen Seite wieder zusammenhängt mit allen, weil jeder durchdrungen ist von dem sogenannten Christos-Geist. Wenn man die Entwickelung auf Erden verfolgt, findet man, daß in den alten Zeiten, bevor das Christos-Prinzip in die menschliche Seele eingezogen ist, die Mysterien des Geistes die tiefen Lehr- und Kultstätten waren. Je mehr der Christos in die Welt hineinkam, desto mehr entfalten sich die Mysterien des Sohnes, und in der Zukunft wird man die Mysterien des Vaters pflegen. Diese werden uns in der Apokalypse schon angekündigt. [1]

Zitate:

[1]  GA 96, Seite 286f   (Ausgabe 1974, 350 Seiten)

Quellen:

GA 96:  Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft. Christliche Esoterik im Lichte neuer Geist-Erkenntnis (1906/1907)