Buddha auf dem Mars

Der Buddha hat (als Gautama Buddha) auf der Erde die Vorstufe durchgemacht, um unter den Marsmenschen eine ähnliche Rolle zu spielen, wie der Christus auf Erden, – nicht durch eine Art Mysterium von Golgatha, nicht durch das Hindurchgehen durch einen Tod, denn die Marsmenschen haben andere Lebensbedingungen als die Erdenmenschen. [1]

Der Buddha ist zuerst geschickt worden zu den Venusmenschen (siehe oben), dann auf die Erde, dann machte er den Weg zurück zu den Marsmenschen und hat dort weitergewirkt an der lange vorbereiteten Mission auf dem Mars. Auf dem Mars ist die Sache so, daß diejenigen Menschen, die dort geblieben sind, in einer großen Gefahr stehen, wie die Erdenmenschen in einer großen Gefahr standen, aus der sie der Christus befreite. Die Marsmenschen stehen in der Gefahr, daß ihnen – sie hatten ja kein Ich zum besonders entwickeln – ihr astralischer Leib und dadurch mittelbar auch ihr Ätherleib furchtbar an Kräften verlieren sollte, gewissermaßen austrocknen sollte. Die ganze Natur der Marsmenschen hat sich so ausgelebt, daß auf dem Mars furchtbare Kriege stattgefunden haben. Die Menschen auf dem Mars sind sehr bodenständig – die Menschen auf der Erde sind kosmopolitisch angelegt –, die Marsmenschen sind viel mehr auf den Boden versessen, und es gibt sehr wenig Kosmopolitiker auf dem Mars. Aber dafür hat es sehr viel Krieg und Streit gegeben; das alles ging hervor aus dem durch das Ich nicht besänftigten starken astralischen Leib. Der Mars ist nur eine Art von wiederverkörpertem (altem) Mond, und da also das, was im astralischen Leibe steckt, nicht gemildert ist, durch die Besänftigung des Ich, sind diese Menschen ganz hervorragend kriegslustig. Die Griechen haben eine richtige Erkenntnis gehabt, indem sie gerade Mars zum Kriegsgott gemacht haben. Und jetzt denken Sie sich die Fortsetzung des Buddhalebens, dieses Meisters des Mitleides und der Liebe, dieses Meisters im Überwinden von Kastenunterschieden, dann werden Sie begreifen, daß Buddha wirklich seine Mission auf dem Mars hat; diese Mission, die darin besteht, dort einzuführen das, wozu die Marsmenschen allein nicht kommen können durch ein grandioses Beispiel von übersteigerter Demut und Sanftmut auf die Marsmenschen zu wirken und sie zu beleben nach dieser Richtung hin. [2] Anders war das «Mysterium von Golgatha des Mars» als jenes auf der Erde: nicht so gewaltig, nicht so einschneidend, nicht zum Tode führend. Aber eine Vorstellung davon können Sie sich machen, wenn Sie überlegen, was es heißt, daß derjenige, welcher der größte Friedens- und Liebefürst, der Träger des Mitleides auf der Erde war, versetzt wurde auf den Mars. Und die Mission des Buddha ist es, daß er sich zu «kreuzigen» hatte auf dem Schauplatz dieses Planeten, wo die meisten kriegerischen Kräfte sind, wenn auch die Kräfte dort durchaus psychisch-spiritueller Natur sind. [3] Während auf der Erde eine allgemeine Brüderlichkeit und Nächstenliebe im tiefsten Impulse mit dem Christus zusammenhängt, hängt Kosmopolitismus im wesentlichen zusammen mit jener Erlösertat, die dort der Buddha zu verrichten hat. [4]

Christian Rosenkreutz hatte dem Buddha die Mission gegeben, in besonderer Weise auf dem Mars zu wirken. Und das, was hier auf der Erde nicht taugen würde: das Fliehen-Wollen, das Loskommen-Wollen von den irdischen Verhältnissen (das Streben der Schüler des Buddha), das muß der Mensch durchmachen zwischen Tod und neuer Geburt, während er die Mars-Sphäre durchläuft (siehe: Leben zwischen Tod und neuer Geburt). Hier auf der Erde können die Menschen nur Schüler des Buddha sein (durch Beschaulichkeit und Weltflucht), wenn sie nicht mitwollen mit dem fortgeschrittenen Teil der Erdbevölkerung. Aber zwischen Tod und neuer Geburt (siehe: Leben zwischen dem Tod und einer neuen Geburt) entfaltet der Buddha das, was aus seiner Lehre geworden ist. Und wenn der Mars tatsächlich in früheren Zeiten bezeichnet wurde als der Planet der kriegerischen Tugenden, so hat allerdings der Buddha nach und nach die Aufgabe, diese kriegerischen Tugenden so im Menschen zu verwandeln, daß sie freien, unabhängigen Sinn in der heute notwendigen Art begründen. [5]

Zitate:

[1]  GA 130, Seite 309   (Ausgabe 1962, 354 Seiten)
[2]  GA 137, Seite 203f   (Ausgabe 1973, 216 Seiten)
[3]  GA 141, Seite 103   (Ausgabe 1983, 200 Seiten)
[4]  GA 137, Seite 205   (Ausgabe 1973, 216 Seiten)
[5]  GA 141, Seite 131f   (Ausgabe 1983, 200 Seiten)

Quellen:

GA 130:  Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit (1911/1912)
GA 137:  Der Mensch im Lichte von Okkultismus, Theosophie und Philosophie (1912)
GA 141:  Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen Tatsachen (1912/1913)