Bewußtseinsstufen

Wenn man irgendwo steht, so sind gewisse Dinge «rechts und links». Geht man selbst ein wenig «rechts», so sind die Dinge links, die früher rechts gewesen sind. So ist es wirklich auch mit den Bewußtseinsstufen, die «höher oder tiefer» liegen als die gewöhnliche menschliche. Wenn der Mensch sich selbst höher entwickelt, so ändern sich seine Verhältnisse zu anderen Bewußtseinsstufen. [1]

Des Menschen eigener Werdegang ist eben nur zu begreifen, wenn man in Betracht zieht, daß er mit Wesen zusammen sich entwickelt, deren Bewußtsein in anderen Welten, als seine eigene ist, liegen. Was sich in seiner Welt abspielt, hängt von solchen Wesen anderer Bewußtseinsstufen mit ab, kann daher nur in Verbindung damit verstanden werden. [2]

Die Entwickelung hat zum Ziel, den Menschen von der Abhängigkeit von Wesen, die auf höherer Bewußtseinsstufe als der seinen stehen, zu befreien und ihn dahin zu bringen, daß er auf höheren Daseinsstufen voll bewußt bleibt. Alle diese Bewußtseinsebenen kreuzen sich heute im Menschen: 1. Das mineralische Bewußtsein. Es ist das des Tiefschlafs, der heutige Mensch verliert es. 2. Das pflanzliche Bewußtsein. Es ist dasjenige des gewöhnlichen Schlafzustandes. 3. Das Bewußtsein der Tiere, das dem Traumbewußtsein entspricht. 4. Das physische Gegenstandsbewußtsein. Dies ist der normale Wachzustand, während die zwei vorhergehenden atavistische Relikte sind. 5. Ein Bewußtsein, das den dritten Grad wiederholt, dabei aber die erworbene Gegenständlichkeit beibehält. Auf dieser neuen imaginativen Bewußtseinsstufe behält die in der physischen Welt erworbene Vernunft ihre Rechte. 6. Jetzt ist es der Schlaf der zu einem neuen Bewußtseinszustand aufsteigt. (Inspiration). 7. Noch eine Stufe höher und der Tiefschlaf wird bewußt. Dieser Zustand läßt sich nicht beschreiben (Intuition). [3]

Wie das äußere Auge in nebelgraue Ferne, blickt das innere Auge des Sehers in Geistesweite auf noch fünf Bewußtseinsformen, von denen aber eine Beschreibung ganz unmöglich ist. Es kann also im ganzen von zwölf Bewußtseinsstufen die Rede sein. [4] Die fünf sind schöpferische Bewußtseinsstufen. Es sind solche der Schöpfer, der schaffenden Götter. Diese 12 Bewußtseinsstufen hängen mit den 12 Tierkreiszeichen zusammen. Diese 12 Stufen muß der Mensch nacheinander durchmachen. [5]

Zitate:

[1]  GA 11, Seite 136   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[2]  GA 11, Seite 140   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[3]  GA 94, Seite 95f   (Ausgabe 1979, 312 Seiten)
[4]  GA 11, Seite 161   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[5]  GA 93a, Seite 20   (Ausgabe 1972, 286 Seiten)

Quellen:

GA 11:  Aus der Akasha-Chronik (1904/1908)
GA 93a:  Grundelemente der Esoterik (1905)
GA 94:  Kosmogonie. Populärer Okkultismus. Das Johannes-Evangelium. Die Theosophie an Hand des Johannes-Evangeliums (1906)