Brüderlichkeit

Sie ist das wichtigste Ideal für die physische Welt, Freiheit für die Seelenwelt, das heißt von einem solchen sozialen Zustande, welcher der Freiheit der Seele volle Gewähr leistet; Gleichheit in bezug auf alles, was von den Gesetzen des Geisterlandes in die menschliche Seele sich hineinlebt. [1] Bei (der) Anthroposophie muß man sagen: Sie wächst nur auf dem Boden der Brüderlichkeit, sie kann gar nicht anders erwachsen als in der Brüderlichkeit, die aus der Sache kommt, wo der einzelne dem anderen das gibt, was er hat und was er kann. [2]

In Beziehung auf eine künftige Gemeinschaftlichkeitsidee fühlt die russische Seele schon: Das Geistselbst, Manas soll einmal herabsteigen, es kann aber nur herabsteigen in eine Menschengemeinschaft, welche von Brüderlichkeit durchdrungen ist. Niemals kann es sich ausbreiten in einer Menschengemeinschaft, die nicht von Brüderlichkeit durchdrungen ist. [3]

Zitate:

[1]  GA 275, Seite 93   (Ausgabe 1980, 182 Seiten)
[2]  GA 211, Seite 211   (Ausgabe 1986, 223 Seiten)
[3]  GA 159, Seite 310   (Ausgabe 1980, 388 Seiten)

Quellen:

GA 159:  Das Geheimnis des Todes. Wesen und Bedeutung Mitteleuropas und die europäischen Volksgeister (1915)
GA 211:  Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung. Exoterisches und esoterisches Christentum (1922)
GA 275:  Kunst im Lichte der Mysterienweisheit (1914/1915)