Brahman
Und die nächste übersinnliche Welt, die an unsere sinnliche angrenzt, ist die ätherische Welt. Da ist die Ursache von allem Sinnlichen. Da haben es die Menschen gesehen, was die Ursache ist. Jetzt kann ich es nur mit Worten aussprechen, was früher geschaut worden ist: Feuer ist es, die Sonne ist es – aber nicht, wie sich jetzt die Sonne zeigt, denn damals war gerade das für das alte Hellsehen am allerunsichtbarsten, was jetzt das Auge sieht; der weiße, feurige Sonnenball war das Dunkle, und über alle Räume gehend waren ausgebreitet die Sonnenwirkungen, die Strahlungen der Sonnenaura, in vielfarbigen Bildern auseinandergehend und wieder ineinandergehend, in der Weise aber, daß das, was so in die Dinge untertauchte, zugleich schaffendes Licht war –, die Sonne ist es, und so ist es auch der Mond – der auch anders gesehen worden ist –, denn darin ist sämtlich das reine Brahman. Was ist das reine Brahman? Wenn wir die Luft einatmen und ausatmen, so glaubt der materialistische Mensch, daß er mit der Luft nur Sauerstoff (zur Belebung) einatmet. Das ist aber eine Täuschung. Mit jedem Atemzug atmen wir Geist ein, atmen wir Geist aus. Dem alten Hellsehen war es bewußt, daß eingeatmet wurde das ätherische Element des Geistes, Brahman, von dem das Leben kommt; und indem er Brahman aufnimmt, lebt er. Das reinste Brahman ist die Ursache unseres eigenen Lebens.
[1]
Zitate:
[1]
| GA 139, Seite 99f |
(Ausgabe 1960, 212 Seiten) |
Quellen:
GA 139:
| Das Markus-Evangelium (1912) |