Bewußtsein
► Pflanzenbewußtsein traumloses Schlafbewußtsein

Das traumlose Schlafbewußtsein haben gegenwärtig auch die Pflanzen. Wenn es auch keine Wahrnehmungen einer Außenwelt im menschlichen Sinne vermittelt, so regelt es doch die Lebensvorgänge und bringt diese in Harmonie mit den äußeren Weltvorgängen. [1] Im tiefen Trancezustand schweigt das zentrale Bewußtsein. Dann sind die einzelnen Organe bewußt und der Mensch fängt an, mit der Magengrube, mit dem Sonnengeflecht zu sehen. Solch ein Bewußtsein hatte die Seherin von Prevorst. Sie beschreibt richtige Lichtgestalten, die aber nur von dem Organbewußtsein beobachtet werden. [2] Diese Pflanzenwelt müssen wir zunächst betrachten als ein selbständiges Wesen gegenüber der Erde. [3] Dieses Pflanzenbewußtsein ist für unsere Gegenden schlafend im Hochsommer, wachend in der finsteren Winterzeit. Da, wo sich das eine Jahr in das andere hinüberentwickelt, da haben unsere mineralischen Dinge und Vorgänge der Erde und die gesamte Pflanzenwelt ein Bewußtsein, das heißt ihre zwei Bewußtseine durchdringen sich. [4] Das denkende Bewußtsein der gesamten Pflanzenwelt, nicht der einzelnen Pflanze, ist viel eingeschränkter. Es umfaßt einen geringeren Umkreis der Erde das ganze Jahr hindurch, nur nicht in diesen Tagen. Da wird das Pflanzenbewußtsein mit dem gesamten Bewußtsein der Erde eins. Und damit, daß das Pflanzenbewußtsein das Bewußtsein der Erde durchdringt, weiß die Pflanzenwelt unserer Erde zur Silvesterzeit von den Geheimnissen der Sterne, nimmt die Geheimnisse der Sterne auf und verwendet sie, damit die Pflanzen wiederum nach den Geheimnissen des Kosmos im Frühling sich entfalten können und Blüten und Früchte tragen können. Denn in dem, wie die Pflanzen Blätter und Blüten und Früchte tragen, liegt das ganze Geheimnis des Kosmos darinnen. Aber die Pflanzen können, während sie die Blätter und Blüten und Früchte tragen, nicht darüber nachdenken. Sie können nur in der (Winterszeit) darüber nachdenken, da, wo sich das Bewußtsein der Pflanzenwelt vereinigt mit dem Bewußtsein der mineralischen Welt. Daher sagt man in der Geisteswissenschaft: In dieser Zeit ungefähr durchdringen sich zwei Zyklen. Und das ist das Geheimnis überhaupt alles Seins, daß sich Zyklen durchdringen und dann wiederum getrennt weiterentwickeln, dann wiederum sich durchdringen. [5] Die dreizehn Tage (nach Weihnachten) sind die Tage, in denen sich das Pflanzenbewußtsein mit dem mineralischen Bewußtsein vereinigt. Und kann sich der Mensch selber versetzen in das Pflanzenbewußtsein… (siehe den Traum von Olav Åsteson). [6]

Zitate:

[1]  GA 13, Seite 167   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)
[2]  GA 93a, Seite 35   (Ausgabe 1972, 286 Seiten)
[3]  GA 165, Seite 91   (Ausgabe 1981, 240 Seiten)
[4]  GA 165, Seite 93   (Ausgabe 1981, 240 Seiten)
[5]  GA 165, Seite 94   (Ausgabe 1981, 240 Seiten)
[6]  GA 165, Seite 98   (Ausgabe 1981, 240 Seiten)

Quellen:

GA 13:  Die Geheimwissenschaft im Umriß (1910)
GA 93a:  Grundelemente der Esoterik (1905)
GA 165:  Die geistige Vereinigung der Menschheit durch den Christus-Impuls (1915/1916)