Kurz-Biographie von Rudolf Steiner

Geboren wurde Rudolf Steiner am 27. Februar 1861 in Kraljevec im nördlichen Kroatien gegen die ungarische Grenze zu, doch seine Kindheit verbrachte er im Burgenland südlich von Wien. Er studierte dann an der Technischen Hochschule in Wien Mathematik, Physik, Chemie und Biologie, daneben beschäftigte er sich mit Goethe und trieb philosophische Studien. Im Jahre 1882 wird er Herausgeber der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes in Kürschners «Deutscher National-literatur». Daneben wirkte er als Hauslehrer, wobei er auch heilpädagogische Tätigkeiten entfalten mußte. Ab 1890 wird er ständiger Mitarbeiter am Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar und gibt in dieser Funktion die naturwissenschaftlichen Schriften in der großen Sophien-Ausgabe heraus. Er promovierte in Rostock zum Doktor der Philosophie. Von 1899 bis 1904 war er Lehrer an der Arbeiter-Bildungsschule in Berlin. 1902 tritt er in die Theosophische Gesellschaft ein, mit deren Mitglieder er schon in Wien Kontakte hatte. Er wurde Generalsekretär der deutschen Sektion dieser Gesellschaft. Im Rahmen dieser Gesellschaft fand eine ausgedehnte Vortragstätigkeit in ganz Europa statt. 1910 führte er in München sein erstes Mysterien-Drama auf – dramatisierte seelische und geistige Vorgänge.

Nachdem die ganze deutsche Sektion mit Rudolf Steiner von der Theosophischen Gesellschaft ausgeschlossen wurde, fand die Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft statt. Ebenfalls im Jahre 1913 wurde der Grundstein zum Goetheanum in Dornach bei Basel gelegt, als ein Theater- und Vortragssaal in völlig neuen Bauformen. 1919 wurde von dem Leiter der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria eine Volksschule in Stuttgart gegründet. Aus dem Seminarkursus für die künftigen Lehrer dieser Schule ist dann die ganze Waldorf-Pädagogik entstanden. Durch die Bewegung für die Dreigliederung des sozialen Organismus versuchte er auf die chaotischen sozialen Verhältnisse der Nachkriegszeit gestaltend einzuwirken. 1920 wurde der erste Kurs für Ärzte und Medizinstudenten abgehalten. Beginn der Faust-Aufführungen. Infolge Brandstiftung brannte das Goetheanum am Silvester des Jahres 1922 ab. Ein Modell der Aussenansicht eines neuen Goetheanums in Sichtbeton entstand 1924, dessen Rohbau dann im Jahre 1928 vollendet war. Im Herbst des Jahres 1924 erkrankte er schwer und starb am 30. März 1925.