Apokalypse des Johannes
► Die Hörner am Beispiel des Kehlkopfes erklärt

Fortwährend geht die Luft durch den Kehlkopf hinein von außen. Da der astralische Leib den Menschen umgibt, wird der Strom der Luft, der hineingeht, immer in Verbindung sein mit dem Astralischen. Wenn die Erde nun sich vergeistigt, zeigt es sich, ob die Atmung bei einem Menschen ein Diener des Christus-Prinzips oder ob sie ein Diener der niederen Kräfte war, die schon vor dem Christus-Prinzip in der Welt waren. War sie ein Diener des Christus-Prinzips, dann verliert sie jene Form, die sich dem heutigen Leibe anpaßt. Der Mensch hat dann selbst die Gewalt, alles, was astralisch ist, in eine höhere, vergeistigte Form umzuwandeln. Nimmt er das Christus-Prinzip nicht auf, dann ist er außerstande, dasjenige, was der heutigen fleischlichen Form angepaßt ist, aus dieser fleischlichen Form herauszubringen. Und die Folge davon ist, daß, nachdem das Fleischliche abgefallen, verschwunden ist, nachdem der physische Kehlkopf fortgegangen ist, diese Form des astralischen Leibes bleibt, die da sich immerfort mit dem Atem hineinsteckt in den Kehlkopf. Sie bleibt in der Gestalt eines Hornes vorhanden. Überall, wo am Menschen die äußeren astralischen Kräfte ein- und ausgehen, bleiben sie angepaßt der vorhergehenden tierischen Gestalt, das heißt es erscheint dann der Mensch mit wahren astralischen Hörnern. [1]

Die Erde verdaut den (ehemaligen) Kometen, (der in Form eines Meteoriten­schwarmes niederfiel), und das Geistige (davon) steigt auf. So steigt von Zeit zu Zeit in der Erde vergeistigtes Kometarisches auf. Wenn es keine Kometen gäbe, dann würden die Menschen in der Tat die Anforderungen, die an die Menschenphysis auf dem Umwege durch den Astralleib gestellt werden, nicht haben durchmachen können, wenn dieser Astralleib, der das Tierhafte im Menschen darstellt, nicht fortwährend seine Korrektur, seine richtige Therapie erführe durch dasjenige, was durch die absorbierten Kometensubstanzen wieder zurückgestrahlt wird an die Oberfläche der Erde und ausgleichend auf die Menschenfähigkeiten wirkt. Sehen Sie, da haben Sie den Menschen in einer merkwürdigen Weise hineingestellt in das Weltall. Jetzt beschreiben Sie so etwas wie den Bielaschen Kometen von 1872: Feuer fällt vom Himmel, die Erde nimmt es auf, so daß derjenige, der geistig schauen kann, sieht, wie wieder etwas zurückkommt und den menschlichen Astralleib in günstigem oder auch ungünstigem Sinne beeinflußt. Es gibt Kometen, die den Menschen so beeinflussen, wie ich es geschildert habe, daß sie seine Nervosität therapeutisch ausgleichen, und solche, die da wilde Kräfte des Astralen entfesseln, wenn sie, nachdem die Erde sie absorbiert hat, wieder heraufdringen. So sieht der Apokalyptiker auf Kometenerscheinungen hin und schildert mit den Tieren zugleich die Kometenerscheinung, er parallelisiert sie, weil sie sich nach ihren Phänomenen parallelisieren lassen, er parallelisiert sie mit dem siebenköpfigen Tier, weil sie damals in jener Zeit noch viel mehr mit dem ganzen Physischen zusammenhingen, und weil in der Tat in einem Kometen, der siebengespalten war, eben himmlisch zum Ausdruck kam, was auf der Erde geschah. Und so wird auch das mit dem zweihörnigen Tier, auf die Kometengestalt bezogen: der Komet mit den zwei Schwänzen. Der wüste Aberglaube, der sich an die Kometen angeschlossen hat, hat verhindert, daß man die Kometen überhaupt in ihrer richtigen Bedeutung berücksichtigt hat, abgesehen davon, daß man ihre Bahnen berechnet hat und belästigt worden ist durch die Launenhaftigkeit ihres Auftretens. Die Erde verzehrt die Kometensubstanz, sie gibt sie Spiritualisiert wieder von sich und das vereinigt sich mit den Astralleibern der Menschen in gutem und in bösem Sinne. Das, was man in einer Epoche oben am Himmel sieht als Komet, das atomisiert sich, wie ich es beschrieben habe, es kommt als Feuerregen vom Himmel, später ist es im Erdboden, noch später geht es über vom Erdboden in die Pflanzen, in Wurzeln, Stengel, Blätter, Blüten. Wir essen die Kometeneinschläge, das kometarische Ferment, das vom Kosmos der Erde gegeben wird, wir essen es mit unserem Brote. Da schaut der Apokalyptiker auf die Erscheinung hin: Von einem Kometen günstige, vom anderen ungünstige Wirkungen erheben sich in ihrer Geistigkeit. Aus der Gefangenschaft der Erde wird los sein das Tier; das ist im kosmischen Sinne der Komet. Das Tier wird los sein, das bedeutet etwas für die Entwickelung der Menschen. 1933 bestünde die Möglichkeit, daß die Erde mit allem, was auf ihr lebt, zugrunde ginge (durch Zusammenstoß mit dem Biela-Kometen), wenn nicht die andere weise Einrichtung (der Auflösung des Kometen da wäre,) die sich nicht errechnen läßt. (Denn) es ist so, daß die Berechnungen nicht mehr stimmen können dann, wenn die Kometen andere Formen angenommen haben. Man müßte im Sinne des Apokalyptikers sagen: Ehe denn der ätherische Christus von den Menschen in der richtigen Weise erfaßt werden kann, muß die Menschheit erst fertig werden mit der Begegnung des Tieres das 1933 aufsteigt. – Das ist apokalyptisch gesprochen. Da verbindet sich die geistige Betrachtung mit der Naturbetrachtung. [2]

Zitate:

[1]  GA 104, Seite 216f   (Ausgabe 1979, 284 Seiten)
[2]  GA 346, Seite 236uf   (Ausgabe 1995, 343 Seiten)

Quellen:

GA 104:  Die Apokalypse des Johannes (1908)
GA 346:  Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V. Apokalypse und Priesterwirken (1924)