Athene – Darstellung

Die Griechen haben gesehen, wie der Ätherkopf des Menschen viel größer ist als der physische Kopf, wie der herausragt, und da haben sie die Pallas Athene, diese Göttin, mit einer Art von Helm begabt. Selbst in einer schlechten Statue, da sind oben am Helm Augen. [1]

Pallas Athene Die Menschen des ältesten Zeitalters haben ihre Augen hinausgerichtet in die Welt, die wir heute die sinnliche nennen. Aber sie sahen in den sinnlichen Vorgängen Geistiges. Allerdings war ihnen eine solche Anschauung eben nur möglich, weil sie außer dem, was wir heute in der sinnlichen Welt schauen, noch in ihrer Art ein Geistiges wahrgenommen haben. Zum Beispiel haben sie nicht nur über eine Wiese hin den Blumenteppich ausgebreitet gesehen, sondern sie haben über den Blumen in einer vibrierenden tätigen Existenz die kosmischen Kräfte, wahrgenommen, welche die Kraft der Pflanzen aus der Erde herausziehen. Sie haben gewissermaßen gesehen, wie der Mensch fortwährend eine Art ätherische, astralische Kappe auf dem Kopfe trägt. In dieser ätherisch-astralischen Kappe haben sie die Kräfte empfunden welche dem Haarwuchse zugrunde liegen. Heute möchten die Menschen gerne glauben, daß die Haare gewissermaßen nur von innen getrieben aus dem Kopfe herauswachsen, während in Wahrheit es die äußere Natur ist, die sie herauszieht. In jenen alten Zeiten haben eben die Menschen das als eine Tatsächlichkeit gesehen, was dann später nur noch im künstlerischen Abdruck gewissermaßen in der Kultur durchschimmert. Betrachten wir so etwas, wie den ja ganz deutlich zum Kopf gehörenden Helm der Pallas Athene. Man empfindet den Helm der Pallas Athene nicht in der richtigen Weise, wenn man glaubt, daß er aufgesetzt wäre. Er ist ihr geschenkt aus einer Konzentration von kosmischen Strahlenkräften, welche in ihr Haupt wirken und um dasselbe sich verdichtend lagern. [2] (Siehe auch: Helme und Hauben)

Zitate:

[1]  GA 352, Seite 94   (Ausgabe 1967, 196 Seiten)
[2]  GA 217, Seite 171f   (Ausgabe 1988, 206 Seiten)

Quellen:

GA 217:  Geistige Wirkenskräfte im Zusammenleben von alter und junger Generation. Pädagogischer Jugendkurs (1922)
GA 352:  Natur und Mensch in geisteswissenschaftlicher Betrachtung (1924)