Levi, Eliphas

(Pseudonym für Constant, Alphonse-Louis). Dessen Bücher «Dogma und Ritual der Hohen Magie», dessen «Schlüssel zu dem großen Mysterien» ja gewiß große Wahrheiten neben sehr gefährlichen Irrtümern enthalten, die aber so geartet sind, daß alles nicht mit dem Verstande zu verfolgen ist, wie bei unserer Geisteswissenschaft, sondern in einer symbolischen Art aufgenommen werden muß. [1]

In der Zeit, in der die Logik des Abstrakten immer mehr und mehr überhandnahm, in dieser Zeit konnte die alte geistige Erkenntnis ja nicht mehr fortschreiten. Daher sehen wir sie äußerlich werden und jene Gestalt annehmen, die in solchen Erscheinungen auftritt wie zum Beispiel in den Schriften des Eliphas Levi oder in den Veröffentlichungen von Saint-Martin. Man hat schon in diesen Veröffentlichungen die letzten Ausläufer alter Geist-Erkenntnis und Geistesschau. Aber was ist in einer solchen Schrift enthalten wie etwa in Eliphas Levis «Dogma und Ritual der Hohen Magie» ? Da sind zum Beispiel zunächst zu finden allerlei Zeichen, Triangel, Pentagramme und so weiter, da finden Sie wieder heraufgeholt aus alten Zeiten gewisse Worte aus früher herrschenden Sprachen, namentlich aus der hebräischen, und da finden Sie dasjenige, was früher Leben war, aber auch Erkenntnis, was in die Tat des Menschen übergehen konnte, aber auch in die Ideen des Menschen übergehen konnte, das finden Sie ideenlos auf der einen Seite und in äußere Zauberei auf der anderen Seite ausgeartet. [2] (Siehe auch: karmische Reihen).

Zitate:

[1]  GA 167, Seite 90   (Ausgabe 1962, 312 Seiten)
[2]  GA 233a, Seite 65   (Ausgabe 1980, 176 Seiten)

Quellen:

GA 167:  Gegenwärtiges und Vergangenes im Menschengeiste (1916)
GA 233a:  Mysterienstätten des Mittelalters. Rosenkreuzertum und modernes Einweihungsprinzip - Das Osterfest als ein Stück Mysteriengeschichte der Menschheit (1924)