Lemurier

Das Ergebnis der Saturn-, Sonnen- und Mondenentwickelung sozusagen in der vorlemurischen Zeit der Erdgestaltung zu einem ätherischen Menschen geführt hat. Bevor der Mensch in die lemurische Entwickelung eingetreten ist, war er auch in Bezug auf seine physischen Kräfte nur eine Äthergestalt. Einen solchen physischen dichten Menschen, wie wir ihn heute mit dem physischen dichten Blut, Nervensystem, Knochensystem und so weiter haben, gab es in der vorlemurischen Zeit noch nicht. Alle die Kräfte, die heute auch im physischen Leibe sind, waren dazumal noch in ihrer Ätherform vorhanden. Diese Äthergestalt des Menschen war also in bezug auf den späteren Menschen in einer gewissen Beziehung schatten- und schemenhaft, war gleichsam nur eine Andeutung dessen, was später dann als der dichtere Mensch sich herauskristallisierte. Erst durch die lemurische, durch die atlantische und nachatlantische Zeit geschah die Verdichtung des Menschen. [1]

Der Mensch selber wohnte während der ersten Hälfte des lemurischen Zeitalters nicht unmittelbar auf der Erde, sondern in der Sphäre über der Erde in einer dünnen, feinen Leiblichkeit; geistigere Menschen waren das. Es hatte der Mensch im Anfang des lemurischen Zeitalters noch nicht die spätere Körperlichkeit, ja selbst noch am Ende der Lemuria würden Sie die Formen des Menschenleibes, der schon am dichtesten in der Substanz geworden war, nicht mit den heutigen Knochen behaftet finden. Die Substanz, aus welcher der physische Menschenleib bestand, war noch weich, gallertartig, so daß sie sich äußerlich kaum von der übrigen Substanz unterschied. Es lebten dann die Menschen, die am wenigsten geistig waren, schon auf der Erde, die anderen noch über der Erde. [2] Das Unsterbliche im Menschen ist der Geist. Bevor der Geist in den Leib eingezogen ist, gehörte er anderen Regionen an. Er konnte sich mit dem Leibe erst verbinden, als dieser eine gewisse Stufe der Entwickelung erlangt hatte. [3] Und würden Sie fragen: Was war der Körper des Menschen dazumal, als die Seele sich heruntersenkte aus dem Schoße der Gottheit? Der Körper war die Luft und heute atmen Sie noch das, was sich dazumal in den Leib des Menschen hineingesenkt hat. Denn dasjenige, was man den Geist nennt, ist in der Luft. Die Luft ist nur der Körper, der Stoff dieses Geistes. [4]

Die unmittelbare Wirkung der Sonnenabspaltung (siehe: Erdentwickelung) war die Entstehung des dritten Hauptzustandes der Menschenvorfahren, der Lemurier. Die Folge der Sonnenabspaltung war eine radikale Revolution in der Entwickelung des Menschen und seiner Mitgeschöpfe. Dieselben fielen gewissermaßen von einer höheren Daseinsstufe zu einer tieferen. Sie mußten das, weil ihnen die unmittelbare Verbindung mit jenen höheren Wesen verlorenging. Sie wären vollständig in eine Sackgasse ihrer eigenen Entwickelung geraten, wenn nicht andere Weltereignisse eingetreten wären durch die der Fortschritt neu angefacht und die Entwickelung in ganz andere Bahnen gebracht worden wäre. – Mit den Kräften, die gegenwärtig in dem abgesonderten Monde vereinigt sind, und die damals noch innerhalb der Erde waren, wäre ein weiterer Fortschritt unmöglich gewesen. Mit diesen Kräften hätte nicht die gegenwärtige Menschheit, sondern nur eine Wesensart entstehen können, bei der die während des (alten) Mondendaseins, entwickelten Affekte, Zorn, Haß und so weiter sich bis ins maßlos Tierische gesteigert hätten. Durch einen gewissen Zeitraum hindurch war das auch der Fall. [5]

In der ersten Zeit waren unter den eingeschlechtlichen (doppelge-schlechtlichen) Menschen(vorfahren) sehr zurückgebliebene Individuen, aber auch sehr fortgeschrittene. Nur ein kleiner Teil war ein geeigneter Wohnplatz für die herabsteigenden Monaden. Diese nehmen aber nur die höchstentwickelten Exemplare und entwickeln eine edelmenschliche Form; nur müssen sie sich ganz zurückhalten vom Umgang mit allem übrigen, sonst würden sie ihre edle Form verlieren, (denn) der Körper gestaltete sich erst damals nach der Monade. Die anderen Formen, die weniger weit waren, die gefielen den herunterkommenden Monaden nicht; daher gaben sie nur einen Teil ihrer geistigen Kraft in die unvollkommenen Menschenkörper hinein, und die dritte Welle weigerte sich ganz, sich zu inkarnieren. So gab es dadurch zum Teil geistig nur sehr schwach befruchtete Menschenkörper und solche ohne allen Geist. Diejenigen, die nur einen kleinen Funken erhalten hatten, waren in der ersten lemurischen Menschenrasse wenig geeignet, eine Kultur zu bilden und gingen bald unter. Dagegen haben diejenigen, die gar nichts bekommen haben, ihre niedere Natur besonders zum Ausdruck gebracht. Sie vermischten sich mit den Tieren. Daraus gingen die letzten Rassen der Lemurier hervor. Die wilden, tierischen Instinkte lebten in wilden, tierähnlichen Gestalten. Dies bewirkte eine Verschlechterung der ganzen menschlichen Substanz.

Wären damals alle Menschen befruchtet worden mit Monaden, dann wäre das ganze Menschengeschlecht viel besser geworden. Das erste Böse entstand dadurch, daß sich einige Monaden weigerten, sich zu inkarnieren. Die ganze Verschlechterung der Rassen bewirkte auch eine Verschlechterung der Erde. Das ist die Entstehung des Urkarmas. Damals wurde der erste Keim zu Karma gelegt. Alles Spätere ist eine Folge des Urkarmas; denn, wären die Monaden alle zur rechten Zeit in die Menschenformen geschlüpft, so hätten die Menschen die Sicherheit des Tieres. Das Unpassende zwischen höherer und niederer Natur ist damals entstanden. Der Mensch wurde dadurch unsicher; er muß jetzt probieren, durch verschiedene Erfahrungen hindurchzupendeln, wie er sich in der Welt zurechtfinden soll. [6]

Der Mensch konnte dadurch zu höheren Formen gelangen, daß er in den Gebieten (der Erde) geblieben ist, die seiner damaligen Beschaffenheit entsprochen haben. Dadurch blieb sein Leib so biegsam und weich, daß er die Organe aus sich auszusondern vermochte, welche vom Geiste befruchtet werden konnten. Dann war sein äußerer Leib so weit, daß er in die dichtere Stofflichkeit übergehen und den feineren Geistorganen eine schützende Hülle werden konnte. – Aber es waren nicht alle menschlichen Leiber so weit. Es gab wenig vorgeschrittene. Diese wurden zunächst vom Geiste belebt. Andere wurden nicht belebt. Wäre auch in sie der Geist eingedrungen, so hätte er sich wegen der noch unvollkommenen inneren Organe nur mangelhaft entfalten können. So mußten sich denn diese Menschenwesen zunächst in einer geistlosen Art weiterbilden. Eine dritte Art war so weit, daß sich schwache geistige Einflüsse in ihnen geltend machen konnten, ihre Geistestätigkeit blieb eine dumpfe. Sie mußten von höheren Mächten geführt werden. Eine Weiterentwickelung war jetzt nur dadurch möglich, daß sich ein Teil der Menschenwesen auf Kosten der anderen höher hinauf bildete. Zunächst mußten die ganz geistlosen preisgegeben werden. Eine Vermischung mit ihnen zum Zwecke der Fortpflanzung hätte auch die besser entwickelten auf ihre Stufe hinabgedrängt. Alles, was Geist empfangen hatte, wurde daher von ihr abgesondert. Dadurch fielen sie immer mehr auf die Stufe der Tierheit hinunter. Auch von den Menschen mit dumpfem Geistesleben konnten diejenigen, die etwas höher standen, nur dadurch weiterkommen, daß sie in die Gemeinschaft mit höheren gezogen wurden und sich von den minder geisterfüllten absonderten. Nur dadurch konnten sie Leiber entwickeln, die dann zur Aufnahme des ganzen menschlichen Geistes geeignet waren. Erst nach einer gewissen Zeit war die physische Entwickelung so weit, daß nach dieser Richtung hin eine Art Stillstand eintrat, indem alles, was über einer gewissen Grenze lag, sich innerhalb des menschlichen Gebietes hielt. Die Lebensverhältnisse der Erde hatten sich mittlerweile so verändert, daß weiteres Hinabstoßen nicht tierähnliche, sondern überhaupt nicht mehr lebensfähige Geschöpfe ergeben hätte. Was aber in die Tierheit hinabgestoßen worden ist, das ist entweder ausgestorben, oder es lebt in den verschiedenen höheren Tieren fort. So sind die Affen rückgebildete Menschen einer vergangenen Epoche. Auch in mancher wilden Völkerschaft haben wir die heruntergekommenen Nachfahren einstmals höher stehender Menschen-formen zu sehen. [7]

Wenn wir uns die ursprünglichen Menschenkörper der lemurischen Zeit ansehen würden, so würden wir finden, daß sie sich uns an der äußersten Grenze der Häßlichkeit stehend darstellen. Erst allmählich bildet sich der menschliche Körper in der Form, wie wir ihn heute kennen. [8] Welche Beziehungen hatte nun die Menschenseele, bevor sie den damaligen physischen Leib beseelte, zu diesem Leibe, der nach unseren heutigen Begriffen sehr mißgestaltet war? Es waren dieselben Beziehungen, die sie heute zu ihm im Schlafe hat: sie war außerhalb des Leibes, umschwebte ihn und zog ihn mit sich, auf einer Erde, die damals noch von mächtigen Lebensströmungen durchzogen war. Der Lemurier befand sich dauernd in einem schlafartigen Zustand, der sich mit unserem Traumbewußtsein vergleichen läßt, in dem eine lebhafte Bilderwelt sich darstellt. Nur in dieser Weise konnte er wahrnehmen; er wußte die Bedeutung der einzelnen Bilder und kannte dadurch das Seelische der Dinge. [9] Er hatte seinen Körper in hohem Maße in seiner Gewalt. Er konnte seinen Arm stählen, wenn es nötig war, durch bloße Anstrengung des Willens. Ungeheure Lasten konnte er zum Beispiel heben durch bloße Willensentwickelung. Diente später dem Atlantier die Herrschaft über die Lebenskraft, so diente dem Lemurier die Bemeisterung des Willens. Auf die Ausbildung des Willens, der vorstellenden Kraft war es bei den Lemuriern abgesehen. Die Kindererziehung war ganz darauf angelegt. Die Knaben wurden in der kräftigsten Art abgehärtet. [10]

Der Mensch hatte in einer früheren Periode noch nicht diesen Ätherkopf mit dem Astralleib. Der irdisch herumwandernde Mensch war damals ein zusammengeklapptes Wesen. Die beiden Arbeitsorgane, die Hände, waren damals nach rückwärts geschlagen und bildeten auch Bewegungsorgane, so daß damals der Mensch auf vier Beinen ging. Man denke sich zwei Menschen von heute, Mann und Frau ineinander verschlungen, denke sich die obere Körperhälfte weg und nur die untere Körperhälfte da: der Mensch war tatsächlich männlich-weiblich. Der Mensch hat damals auch einen Astral- und einen Ätherleib gehabt, aber noch nicht den, den er später hatte. Das war ein anderer Astralleib, nämlich ein solcher, der zu seiner höchsten Vollkommenheit auf dem Monde gekommen war. Der Astralleib hatte da auf dem Monde im Zusammenhang mit dem Ätherleib die Fähigkeit bekommen, einen physischen Körper auszubilden, der damals eine krabbenartige Gestalt hatte. Der Mensch konnte stehen auf dem einen Paar Beine und wirklich sprunghafte Bewegungen ausführen. Dieser Astralleib mit dem Ätherleib war damals ganz andersgeartet. Er hatte eine Form, die nicht ganz eiförmig, sondern mehr glockenförmig war. Er wölbte sich über dem Menschen, der auf allen vieren ging. Schon auf dem (alten) Monde hatte der Mensch ein wenig die Fähigkeit gehabt, die beiden vorderen Gliedmaßen als Greiforgane zu benutzen, so daß jetzt eine Zeit des Aufrichtens kam. Tatsächlich war damals die Erde mit Wesen bevölkert, die einen reptilienartigen Charakter hatten; auch die Menschenleiber hatten damals einen reptilienartigen Charakter. Indem sich nun das damals reptilienartige menschliche Wesen aufrichtete, wurde eine nach vorn ganz offene Kopfbildung sichtbar, aus der eine feurige Wolke hervorquoll. Das hat die Veranlassung gegeben zu der Erzählung vom Lindwurm, von dem Drachen. Das ist die groteske Bildung, die damals der Mensch selbst war, ein reptilienartiges Gebilde. Der Hüter der Schwelle, die niedere Natur der Menschen, erscheint gewöhnlich auch in einer derartigen Gestalt. Dazumal trat nun die Ehe ein zwischen diesen Bildungen auf der Erde und dem Astralleib mit der Kopfform. So ging die Befruchtung mit den manasischen Kräften vor sich. Der niedere Astralkörper verschmolz mit dem höheren Astralleib. Ein großes Stück jenes damaligen Astralkörpers fiel ab. Ein Teil bildete die unteren Partien des menschlichen Astralkörpers, und der andere, neu hinzugetretene Astralkörper im Zusammenhang mit dem Kopf, verband sich mit den oberen Partien des Menschen. Was damals abgeschält wurde, heraustrat aus diesem Astralkörper, der mit dem Lindwurmgebilde verbunden war, das konnte auf der Erde keine Weiterentwickelung mehr haben. Das bildete als Konglomerat die Astralsphäre des Mondes, die sogenannte Achte Sphäre. Der Mond beherbergt tatsächlich astrale Wesenheiten, die dadurch entstanden sind, daß der Mensch etwas abgeworfen hat. Dieses Zusammengehen des väterlichen Geistes mit der mütterlichen Materie wurde in Ägypten als das Zusammengehen von Osiris und Isis beschrieben. Was da entstand, war Horus. Die Verschmelzung des Wurmgebildes mit dem Ätherkopf, mit dem Astralleibe des Menschen, der neu hinzukam, und der Kopfform, führte zu der Konzeption von dem Sphinxgebilde. Es gab sieben Arten oder Klassen solcher Gebilde, die alle etwas voneinander verschieden waren, von den schönsten, fast zu einer hohen edlen Form ausgebildeten Menschenformen bis hinab zu den allergroteskesten Formen. Diese sieben Arten von Menschengebilden mußten alle befruchtet werden. Man muß sich das Herabsteigen der «Söhne des Manas» in dieser bildlichen Weise vorstellen. Nur dann kann man verstehen, wie der Astralleib des Menschen entstanden ist. Er ist aus zwei verschiedenen Gliedern zusammengesetzt. [11]

Die ausgebildetsten Organe des Menschen waren damals die Bewegungs-organe. Die heutigen Sinnesorgane waren noch ganz unentwickelt. Am weitesten vorgeschritten waren das Gehörorgan, die Wahrnehmungsorgane für kalt und warm (Gefühlssinn), weit zurück war noch die Lichtwahrnehmung. Mit Gehör und Gefühl kam der Mensch zur Welt; die Lichtwahrnehmung entwickelte sich dann etwas später.

Das Seelenleben kann man nicht als ein eigentliches Innenleben bezeichnen. Leibliche und seelische Tätigkeiten und Eigenschaften waren noch nicht streng voneinander geschieden. Das äußere Naturleben wurde von der Seele noch mitgelebt. Vor allem war es der Gehörsinn, auf den jede einzelne Erschütterung in der Umgebung mächtig wirkte. Seine Tätigkeit war ein Widerhall dieser Einwirkungen. Er setzte die Tonwahrnehmungen in seine Tätigkeit um. Er lebte in solchen Klangbewegungen und brachte sie durch seinen Willen zum Ausdruck. Er «spürte» in seinem Leibe die Umgebung und verhielt sich darnach. Er wußte aus solchen Gefühlswirkungen, wann und wie er zu arbeiten hatte. Er wußte daraus, wo er sich niederzulassen hatte. Er erkannte daraus Gefahren, die sich für sein Leben ergaben, und vermied sie. Er regelte darnach seine Nahrungsaufnahme. [12]

Die Temperatur war in dieser Zeitepoche wesentlich höher als in unseren Tagen. Die Atmosphäre war von Dampf erfüllt, ein Gemisch aus Luft und Wasser, durchzogen von unzähligen Strömungen. Wir begegnen da rudimentären menschlichen Wesen, die nicht durch den Mund, sondern durch Kiemen atmen. In der menschlichen Evolution bilden sich die Organe ständig um und verändern ihre Natur und Tätigkeit. Der Lemurier hatte, um sich im dem halb flüssigen, halb luftförmigen Element, das ihn umgab, bewegen zu können, ein Organ, das ihm als Apparat diente, um sich auf dem Wasser treiben zu lassen und schwimmen zu können. Als die Elemente sich trennten und der Mensch sich auf der festen Erde aufrecht hielt, bildete dieses Organ sich um in Lungenflügel, seine Kiemen in Ohren. Der durch seine Lunge atmende Mensch sah, wie sein Blut an Stärke gewann. Jetzt konnten sich Seelen, die durch das Ich-Prinzip individualisiert waren und höher standen als die Gruppenseele der Tiere, in ihm inkarnieren und so die ganze Entwickelung in ihrer vollmenschlichen, später göttlichen Phasen hinüberleiten. Diese Seelen hätten sich nicht inkarnieren können, bevor die Körper Luft atmeten. Denn die Luft ist ein seelisches Element. Der Mensch hat also zu dieser Zeit buchstäblich die göttliche Seele, die ihm vom Himmel zukam, eingeatmet. Atmen heißt sich vergeistigen. Diese Änderung im Atmungssystem bezeichnet den Übergang vom alten Bewußtsein, das nur Bilder widerspiegelte, zum gegenwärtigen Bewußtsein, das vom Körper her seine Sinneswahrnehmungen empfängt und daher seinen objektiven Charakter erhält. Je weiter wir in die Vergangenheit der Menschheit zurückgehen, desto mehr sehen wir die Seele des Menschen nicht in ihm, sondern um ihn. Wir kommen zu einem Punkt, wo die Empfindungswerkzeuge nur erst keimhaft existieren und wo der Mensch die äußeren Gegenstände nur durch Anziehung oder Abstoßung, durch Sympathie oder Antipathie wahrnimmt. Dieses Wesen, das noch nicht ein Mensch ist in dem Sinne, wie wir ihn verstehen, sondern erst ein Menschenkeim, dirigiert seine Bewegungen nach diesen Anziehungen und Abstoßungen. Es hat noch keine Vernunft, und die Zirbeldrüse (siehe: Epiphyse), die einstmals ein wichtiges Organ war, bildet für sich allein sein Gehirn. [13]

Je nachdem der Lemurier gute oder schlechte Leidenschaften oder Gedanken hatte, formte sich seine äußere Gestalt. Man konnte damals durchaus nicht so im Verborgenen einen bösen Gedanken hegen, denn die äußerliche körperliche Form nahm sogleich den Ausdruck dafür an, und so erschien der Mensch in allen möglichen Gestalten. Und ein großer Teil unserer heutigen höheren Tiere ist nichts anderes als solche Menschenwesenheiten, die sich so verstrickt haben in ihren Leidenschaften, daß sie sich verhärtet haben, daß sie stehen geblieben sind: dadurch sind die Tiere entstanden. [14]

Es soll nunmehr die Beschaffenheit des Menschen vor seiner Spaltung in Männliches und Weibliches geschildert werden. Der Leib bestand damals aus einer weichen bildsamen Masse. Über diese hatte der Wille eine viel höhere Gewalt, als dies beim späteren Menschen der Fall war. Der Mensch erschien, wenn er sich von seinem Elternwesen loslöste, zwar schon als gegliederter Organismus, aber unvollkommen. Die Fortentwickelung der Organe fand außerhalb des Elternwesens statt. Vieles von dem, was später innerhalb des Mutterwesens zur Reife gebracht wurde, war damals außerhalb desselben durch eine Kraft vervollkommnet, die mit unserer Willenskraft verwandt ist. Um solche äußere Reifung zu bewirken, war die Pflege von seiten des Vorfahrenwesen nötig. Der Mensch brachte gewisse Organe mit zur Welt, die er dann später abwarf. Andere, die noch ganz unvollkommen waren bei seinem ersten Erscheinen, bildeten sich aus. Der ganze Vorgang hatte etwas, das man vergleichen kann mit dem Herausarbeiten aus einer Eiform und dem Ablegen einer Eihülle; doch darf man nicht an eine feste Eischale denken. Der Körper des Menschen war warmblütig. Die außer dem Mutterwesen stattfindende Reifung geschah unter dem Einfluß von erhöhter Wärme, die ebenfalls von außen zugeführt wurde. Doch darf man nicht an ein Bebrüten denken. Der Mensch vermochte durch seine Kräfte das Feuer, beziehungsweise die Wärme in einen gewissen Raum zu bannen. Er konnte – sozusagen Wärme konzentrieren. Dadurch war er in der Lage, dem jungen Wesen die Wärme zuzuführen, die es zu seiner Reifung brauchte. [15]

Und nun fragen wir uns: Wo lagen denn in jener Zeit, als das Menschenwesen noch nicht von seinesgleichen befruchtet wurde, wo lagen denn da die befruchtenden Kräfte? Stellen Sie sich unsere Erde vor als einen festen Kern, umgeben von allerlei zähflüssigen, brodelnden Substanzen, Wasserdämpfen, und darinnen halbwässerige Bildungen, darinnen den lemurischen Menschen. Dieser Erdkörper wird bestrahlt von der Sonne, die damals noch kein menschliches Auge wahrnehmen konnte, weil die Sinnesorgane noch nicht entwickelt waren. Aber diese Sonne wirkt durch die Nebel- und Wolkenhülle hindurch, und mit der Kraft der Sonnenstrahlen nimmt die Erde auch die Befruchtungskräfte auf. Das also, was die Menschenwesen einsaugen, das fließt der Erde von den unsichtbaren geistigen Sonnenwesenheiten zu. Diese Kraft, die da auf jene ungeschlechtlich sich fortpflanzenden Menschengestalten wirkt, empfand man als eine männliche Kraft, sie war ausgegossen als ein Produkt der Sonne über die ganze Erde. So waren die Verhältnisse in der allerersten lemurischen Zeit. [16]

Die Geschlechtertrennung ging langsam und allmählich vonstatten. Lange Zeit vor ihrem eigentlichen Auftreten entwickelten sich die Menschen schon so, daß das eine Individuum mehr mit männlichen, das andere mehr mit weiblichen Charakteren geboren wurde. Doch waren bei jedem Menschen auch die entgegengesetzten Geschlechtscharaktere vorhanden, so daß Selbstbefruchtung möglich war. Diese war aber nicht immer möglich, sondern hing von den Einflüssen der äußeren Verhältnisse in gewissen Jahreszeiten ab. Der Mensch hing überhaupt in vielen Dingen von solchen äußeren Verhältnissen in hohem Grade ab. Daher mußte er auch alle seine Einrichtungen nach solchen äußeren Verhältnissen regeln, zum Beispiel nach dem Laufe von Sonne und Mond. Sie wurde in einer Art vollzogen, die man mehr instinktiv nennen muß. Er spürte in seinem Leibe die Umgebung und verhielt sich darnach. [17] Solange die Seele noch über den Stoff herrschen konnte, gestaltete sie ihren Leib weder männlich noch weiblich, sondern gab ihm Eigenschaften, die beides zugleich waren. Denn die Seele ist männlich und weiblich zugleich. Sie trägt in sich diese beiden Naturen. Ihr männliches Element ist dem verwandt, was man Willen nennt, ihr weibliches dem, was als Vorstellung bezeichnet wird. – Die äußere Erdenbildung hat dazu geführt, daß der Leib eine einseitige Bildung angenommen hat. Der männliche Leib hat eine Gestalt angenommen, die aus dem Element des Willens bestimmt ist, der weibliche hingegen trägt mehr das Gepräge der Vorstellung. So kommt es denn, daß die zweigeschlechtliche, männlich-weibliche Seele in einem eingeschlechtlichen, männlichen oder weiblichen Leib wohnt. Der Leib hatte also im Laufe der Entwickelung eine durch die äußeren Erdenkräfte bestimmte Form angenommen, daß es fortan der Seele nicht mehr möglich war, ihre ganze innere Kraft in diesen Leib auszugießen. Sie mußte etwas von dieser ihrer Kraft in ihrem Inneren behalten und konnte nur einen Teil derselben in den Leib einfließen lassen.

In einer alten Zeit erscheinen menschliche Formen vor uns, weich, bildsam, ganz verschieden von den späteren. Sie tragen noch die Mannes- und die Frauennatur gleichmäßig in sich. Im Verfolg der Zeit verdichten sich die Stoffe; der Menschenleib tritt in zwei Formen auf, von denen die eine der späteren Mannes-, die andere der späteren Frauenbildung ähnlich wird. Als dieser Unterschied noch nicht aufgetreten war, konnte jeder Mensch einen anderen aus sich hervorgehen lassen. Die Befruchtung war kein äußerer Vorgang, sondern etwas, was sich im Inneren des Menschenleibes selbst abspielte. Dadurch, daß der Leib männlich oder weiblich wurde, verlor er diese Möglichkeit der Selbstbefruchtung. Er mußte mit einem anderen Leibe zusammenwirken, um einen neuen Menschen hervorzubringen.

Die Trennung in Geschlechter tritt auf, als die Erde in einen bestimmten Zustand ihrer Verdichtung kommt. Die Dichtigkeit des Stoffes unterbindet einen Teil der Fortpflanzungskraft. Und derjenige Teil dieser Kraft, der noch wirksam ist, bedarf der Ergänzung von außen, durch die entgegengesetzte Kraft eines anderen Menschen. Die Seele aber muß sowohl im Manne, wie in der Frau einen Teil ihrer früheren Kraft in sich selbst behalten. Sie kann diesen Teil nicht in der leiblichen Außenwelt verwenden, deshalb wird er für innere Organe frei. – Und hier tritt ein wichtiger Punkt in der Menschheitsentwickelung ein. Vorher hat das, was man Geist nennt, die Fähigkeit des Denkens, nicht im Menschen Platz finden können. Denn diese Fähigkeit hätte kein Organ gefunden, um sich zu betätigen. Die Seele hatte all ihre Kraft nach außen verwendet, um den Leib aufzubauen. [18]

So konnte der Mensch einen Teil der Kraft, die er früher zur Hervorbringung von seinesgleichen verwendete, zu einer Vervollkommnung seines eigenen Wesens verwenden. Die Kraft, durch die sich die Menschheit ein denkendes Gehirn formt, ist dieselbe, durch welche sich in alten Zeiten der Mensch befruchtet hat. Das Denken ist erkauft durch die Eingeschlechtlichkeit. So stellt der männliche und der weibliche Leib je eine unvollkommene Gestaltung der Seele nach außen dar; aber sie werden dadurch in ihrem Inneren vollkommenere Geschöpfe. Ganz langsam und allmählich vollzieht sich diese Umwandlung mit dem Menschen. Nach und nach treten neben den alten zweigeschlechtlichen Menschenformen die jüngeren eingeschlechtlichen auf.

Es ist wieder eine Art Befruchtung, die da im Menschen sich einstellt, als er ein Geistwesen wird. Die inneren Organe, welche durch die überschüssige Seelenkraft aufgebaut werden können, werden von dem Geiste befruchtet. Die Seele ist in sich selbst zweigliedrig: männlich-weiblich. Für das Äußere wird fortan der Mensch von außen befruchtet, für das Innere von innen, durch den Geist. Man kann nun sagen, daß der männliche Leib eine weibliche Seele, der weibliche Leib eine männliche Seele hat. Diese innere Einseitigkeit im Menschen wird nun durch die Befruchtung mit dem Geiste ausgeglichen. Die Einseitigkeit wird aufgehoben. Die männliche Seele im weiblichen Leibe und die weibliche Seele im männlichen Leibe werden beide wieder zweigeschlechtlich durch die Befruchtung mit dem Geist. Die Zweigeschlechtlichkeit des Menschen hat sich aus der Außenwelt, wo sie in der vorlemurischen Zeit vorhanden war, in das Innere des Menschen zurückgezogen. [19]

Die Kraft der physischen Produktivität war daher früher bei den Lemuriern (vor der Geschlechtertrennung) doppelt so groß als jetzt bei den einzelnen Menschen. Also in der Mitte der lemurischen Zeit wurde die Kraft der Produktivität in dem Menschen in zwei Teile geteilt und die zweite Hälfte zur Entwickelung des Denkvermögens verwendet. Bis dahin hatte sich der Mensch fortwährend auf Kosten anderer Reiche entwickelt, die von ihm ausgeschieden wurden. Nun mußte er sich selbst in zwei Hälften teilen: in die niedere produktive Kraft und in die höhere produktive Kraft, also die Denkkraft; die letztere wurde auf Kosten der ersteren entwickelt. Unsere physische Verstandeskraft ist also die umgewandelte Generationskraft von früher. [20]

Wenn man die Akasha-Chronik verfolgt, so zeigt sich allerdings, daß in der ersten lemurischen Zeit der spätere physische Mensch durch sein doppeltes Geschlecht ein ganz anderes Wesen war, als das ist, was man heute als Mensch bezeichnet. Er konnte keine sinnlichen Wahrnehmungen mit Gedanken verbinden: er dachte nicht. Sein Leben war ein triebartiges. Seine Seele äußerte sich lediglich in Instinkten, Begierden, animalischen Wünschen und so weiter. Sein Bewußtsein war ein traumartiges; er lebte in Dumpfheit. Aber es gab andere Wesen inmitten dieser Menschheit. Diese waren natürlich auch zweigeschlechtlich. Denn beim damaligen Zustande der Erdentwickelung konnte kein männlicher, oder weiblicher Menschenleib hervorgebracht werden. Dazu fehlten noch die äußeren Bedingungen. Aber es gab andere Wesen, die trotz der Zweigeschlechtlichkeit Erkenntnis und Weisheit erwerben konnten. Das war dadurch möglich, daß diese eine ganz andere Entwickelung in einer noch weiter zurückliegenden Vergangenheit durchgemacht hatten. Ihrer Seele ist es möglich geworden, ohne erst die innere Organentwickelung des physischen Leibes der Menschheit abzuwarten, mit dem Geiste sich zu befruchten. Die Seelen dieser übermenschlichen Wesen hatten auf früheren Stufen seelische Organe entwickelt, die nichts Physisches brauchten, um mit dem Geiste in Verbindung zu kommen. Ihre Erkenntnis und Weisheit war eine übersinnlich erworbene. Man nennt eine solche Erkenntnis intuitiv. Der gegenwärtige Mensch kommt erst auf einer späteren Stufe seiner Entwickelung zu solcher Intuition, die es ihm möglich macht, ohne sinnliche Vermittelung mit dem Geiste in Berührung zu kommen. Er muß den Umweg durch die sinnliche Stofflichkeit machen. Man nennt diesen Umweg das Herabsteigen der Menschenseele in die Materie oder populär den «Sündenfall». – Durch eine anders geartete frühere Entwickelung brauchten die übermenschlichen Naturen dieses Herabsteigen nicht mitzumachen. Die Auffassung der Erkenntnis und Weisheit durch sie war ein Hellsehen, das keiner Sinne und keines Denkorgans bedurfte. Unmittelbar strahlte die Weisheit, nach welcher die Welt gebaut ist, in ihre Seele ein. Dadurch konnten sie die Führer der noch in Dumpfheit befangenen jungen Menschheit sein. Sie waren die Träger einer «uralten Weisheit», zu deren Verständnis sich die Menschheit auf dem angedeuteten Umwege erst hinaufringt. Sie unterschieden sich nun dadurch von dem, was man «Mensch» nennt, daß ihnen die Weisheit zustrahlte wie uns das Sonnenlicht, als eine freie Gabe «von oben». Der «Mensch» war in einer anderen Lage. Er mußte sich die Weisheit durch die Arbeit der Sinne und des Denkorgans erwerben. Sie kam ihm zunächst nicht als eine freie Gabe zu. Er mußte sie begehren. Mit der Geschlechtertrennung tritt zuerst der Trieb nach Wissen auf. [21]

Diese Menschen, die da in der lemurischen Zeit herumwandeln und nur den physischen Leib, den Ätherleib und den Astralleib haben, die können sich nicht selber helfen; sie kennen sich nicht aus auf der Erde, wissen nicht, was sie tun sollen auf der Erde. Zu diesen Wesenheiten (der Lemurier) steigen nun herunter aus dem Gebiete des Himmels die Bewohner der Venus, die, weil sie sozusagen zu einem physischen Leibe eine Beziehung haben (aus früheren Erdentwickelungsstadien), gerade dadurch können sie den physischen Leib der ersten Erdenbewohner durchstrahlen und (durchseelen). So haben wir also einzelne unter diesen lemurischen Menschen, die wandeln unter der ganzen Masse der Menschen auf ganz eigentümliche Art herum, sie haben einen anderen physischen Leib als die anderen. Ein solcher besonders begnadeter Mensch hatte nicht einen gewöhnlichen physischen Leib, sondern einen solchen, der von einem der Venusgeister, der Geister der Persönlichkeit, Archai, beseelt, durchseelt war. Dadurch aber nun, daß dieser Mensch der alten lemurischen Zeit mit einem Venusgeist in seinem physischen Leibe herumwandelte, hatte er einen gewaltigen Einfluß auf seine ganze Umgebung. Solche Lemurier unterschieden sich äußerlich gar nicht besonders – von ihren Genossen; aber weil in ihrem physischen Leibe stellvertretend ein Geist der Persönlichkeit war, wirkten diese auserlesenen Individuen suggestiv im höchsten Sinne des Wortes auf ihre Umgebung. Die Achtung und Ehrfurcht, der Gehorsam, den man ihnen entgegenbrachte –demgegenüber gibt es heute gar nichts Gleiches. Alle Wanderzüge auf der Erde, die unternommen wurden, um die einzelnen Gebiete der Erde zu bevölkern, wurden geführt von solchen Wesenheiten. Da bedurfte es keiner Sprache, die gab es damals (noch) nicht, es bedurfte auch keiner Zeichen, sondern daß eine solche Persönlichkeit da war, das genügte. Und wenn sie es für notwendig hielt, große Menschenmassen von einem Ort zum anderen zu geleiten, dann folgten diese Menschenmassen, ohne irgendwie darüber nachzudenken. Nachdenken gab es damals auch noch nicht, das entwickelte sich erst später. Und wir können daher sagen, daß diese Venusgeister, die auf der Erde Menschenantlitz trugen, so eben wie dieses Menschenantlitz damals sein konnte, bedeuteten im ganzen Weltenzusammenhang etwas ganz anderes (als ein normaler Mensch). Nimmt man ihre kosmische Bedeutung, so reichte sie hinauf bis zur Venus, und ihre Handlungen bedeuteten etwas im ganzen Zusammenhange des kosmischen Systems. [22]

Den übermenschlichen Wesen wurde die Weisheit gerade dadurch auf dem Wege des Hellsehens kund, weil sie nicht dieses Verlangen darnach trugen. Sie warteten, bis die Weisheit in sie einstrahlte. Das Verlangen nach dem Wissen wird eben dadurch hervorgebracht, daß die Seele innere Organe (Gehirn und so weiter) ausarbeitet, durch die sie sich in den Besitz des Wissens setzt. Das ist eine Folge davon, daß ein Teil der Seelenkraft nicht mehr nach außen arbeitet, sondern nach innen. Die übermenschlichen Wesen aber, welche diese Trennung ihrer Seelenkräfte nicht vollzogen haben, richteten ihre ganze Seelenenergie nach außen. Ihnen steht daher nach außen hin zur Befruchtung durch den Geist auch diejenige Kraft zur Verfügung, welche der Mensch nach innen kehrt zum Bau der Erkenntnisorgane. – Nun ist diejenige Kraft, durch welche der Mensch sich nach außen kehrt, um mit einem andern zusammenzuwirken, die Liebe. Die übermenschlichen Wesen richteten ihre ganze Liebe nach außen, um die Weltenweisheit in ihre Seele einströmen zu lassen. Der «Mensch» aber kann nur einen Teil nach außen richten. Der «Mensch» wurde sinnlich; und damit wurde seine Liebe sinnlich. Er entzieht den Teil seines Wesens der Außenwelt, den er auf seinen inneren Ausbau wendet. Und damit ist das gegeben, was man Selbstsucht (siehe: Egoismus) nennt. Und selbstsüchtig wurde seine Wirkung nach außen, selbstsüchtig sein Streben nach innerer Entwickelung. Der «Mensch» muß durch die Selbstsucht durchgehen, um auf einer höheren Stufe wieder zur Selbstlosigkeit zu kommen, dann aber bei völlig hellem Bewußtsein. Das war nun die Aufgabe der übermenschlichen Naturen, der großen Führer, daß sie den jungen Menschen ihren eigenen Charakter, den der Liebe aufprägten. Sie konnten das nur bei dem Teile der Seelenkraft, der sich nach außen richtete. Es entstand dadurch die sinnliche Liebe. Diese ist daher die Begleiterscheinung des Wirkens der Seele in einem männlichen oder weiblichen Leibe. Die sinnliche Liebe wurde die Kraft der physischen Menschenentwickelung. Diese Liebe führt Mann und Weib zusammen, sofern sie physische Wesen sind. Auf dieser Liebe beruht das Fortschreiten der physischen Menschheit. – Nur über diese Liebe hatten die genannten übermenschlichen Naturen Gewalt. Der Teil der menschlichen Seelenkraft, welcher nach innen geht und auf dem Umwege durch die Sinnlichkeit Erkenntnis bringen soll, entzieht sich der Macht jener übermenschlichen Wesen. Sie waren ja selbst nie bis zur Entwickelung entsprechender Innenorgane herabgestiegen. Sie konnten den Trieb nach außen in Liebe einkleiden, weil sie die nach außen wirkende Liebe als ihre eigene Wesenheit hatten. Dadurch war eine Kluft zwischen ihnen und der jungen Menschheit gegeben. Die Liebe, zunächst in sinnlicher Form, konnten sie dem Menschen einpflanzen; Erkenntnis konnten sie nicht geben, denn ihre eigene Erkenntnis hatte nie den Umweg durch die Innenorgane genommen, welche der Mensch nun bei sich herausbildete. Sie konnten keine Sprache sprechen, die ein Gehirnwesen hätte verstehen können. [23]

Aber es gab andere Wesen, die nicht so weit waren wie diese Führer der Liebe. Sie waren beim Beginn der Erdbildung zwar weiter als die Menschen, aber doch noch auf der Stufe, wo durch innere Organe die Erkenntnis erworben werden muß. Diese Wesen waren in einer besonderen Lage. Sie waren zu weit, um durch den physischen Leib des Menschen hindurchzugehen, aber doch noch nicht so weit, um durch volles Hellsehen gleich den Führern der Liebe wirken zu können. So war es ihnen nur möglich, als halbe Übermenschen, aber mit Hilfe der Menschen ihre eigene Entwickelung fortzusetzen. Sie konnten zu Gehirnwesen in einer diesen verständlichen Sprache reden. Dadurch wurde die nach innen gekehrte menschliche Seelenkraft angeregt, und sie konnte sich mit der Erkenntnis und Weisheit verbinden. Von dieser Menschenweisheit konnten die genannten «halben Übermenschen» zehren, um selbst das zu erreichen, was ihnen an Vollkommenheit fehlte. So wurden sie die Erreger von Menschenweisheit. Man nennt sie deshalb Bringer des Lichtes – Luzifer. Zweierlei Führer hatte also die kindliche Menschheit: Liebewesen und Weisheitswesen. [24]

(Die zurückgebliebenen geistigen Wesen) wurden zugelassen von den regelmäßig sich fortentwickelnden geistigen Wesenheiten, damit sie in entsprechender Weise in die menschliche Entwickelung eingreifen. Nun wissen wir, daß es geistige Wesen sind, die im Grunde genommen höher stehen als die Menschen, die nur während der Mondenentwickelung nicht jene Höhe erreicht haben, welche sie hätten erreichen können, aber trotzdem stehen sie höher als die Menschen. Zum Beispiel die alte Weisheit, die in der lemurischen Zeit mißbraucht worden ist und mit den Lemuriern untergegangen ist; die dann mißbraucht worden ist in der atlantischen Zeit, deren Mißbrauch den Untergang der Atlantis herbeigeführt hat. Was hat da gelebt unter den Menschen? Man bezeichnet das, was da war, sehr abstrakt, wenn man nur sagt: Es war eine große Weisheit da, die in schwarzmagischer Weise mißbraucht worden ist. Woher war diese Weisheit gekommen?

Mit der Erdentwickelung des Menschen waren auch solche geistigen Wesenheiten verbunden, die während der Mondenzeit nicht voll sich entwickelt hatten, aber die doch höher standen als der Mensch. Der Mensch war dazumal, wie er so auftrat als Mensch, ganz und gar so, daß er noch unintelligent war, denn die Intelligenz sollte sich erst nach und nach während der Erdentwickelung entfalten. Er war primitv in seinem Wollen und Handeln, primitiv in seiner Seelenentwickelung, völlig wie ein Kind. Wenn es nun so gewesen wäre, daß von dem Menschen nur die Leiber dagewesen wären mit all ihren höheren Gliedern, die von den sich regelmäßig fortentwickelnden geistigen Wesenheiten der höheren Hierarchien entwickelt worden waren, dann hätten die Menschen nichts Besonderes in der damaligen Zeit an hervorragender Weisheit entwickeln können. Aber das ist nicht der Fall gewesen, sondern gerade in dieser lemurischen Zeit ist eine höhere Weisheit, eine ganz außerordentliche Weisheit entwickelt worden. So zum Beispiel ist dazumal unter diesen primitiven Erdenmenschen die Kenntnis ganz verbreitet gewesen, wie man ein Kind in der Zeit zwischen der Geburt und dem 7. Jahre so recht behandelt, daß durch eine gewisse Umwandlung seines Ätherleibes, die dann zurückwirkte auf das Gehirn, ein außerordentlich gescheiter Mensch hat entstehen können. Diese Kunst ist heute ganz und gar verloren gegangen, sie ist heute auch nicht mehr zu gebrauchen, denn wenn sich auch nur der allerprimitivste Grad dieser Kunst verbreiten würde, so würden furchtbare Mißbräuche damit getrieben werden. Eine solche Kunst war in der lemurischen Zeit dadurch vorhanden, daß solche Wesen, die auf dem (alten) Monde nicht die volle Höhe ihrer Entwickelung erreicht hatten, sondern von ihren 7 Gliedern nur die ersten 6 entwickelt hatten, ihr 7. Glied aber noch nicht, sich in Menschen verkörperten, die sonst ganz primitiv gewesen wären. Diese Wesen nahmen also Menschenleiber an und gingen mit ihrer über alles menschliche Erdenwissen erhabenen Kunst an das Werk. Und nun können Sie sich denken, was solch ein Wesen in einem Menschenleibe vermochte; solch ein Wesen, das auf eine Art, die dazu noch höher war als die menschliche Art, das sechste Glied, die Buddhi, den Lebensgeist, entwickelt hatte und nun in diesen primitiven Menschenleiber, die biegsam und weich waren, sich hineinbegab. Es waren ganz furchtbare Zauberer. [25]

(Vor der Geschlechtertrennung) kann man das Seelenleben nicht als ein eigentliches Innenleben bezeichnen. Leibliche und seelische Tätigkeiten und Eigenschaften waren noch nicht streng voneinander geschieden. Das äußere Naturleben wurde noch von der Seele miterlebt. In der Seele lebten Bilder, nicht Vorstellungen von äußeren Dingen. Wenn der Mensch zum Beispiel von einem kälteren in einen wärmeren Raum trat, so stieg in der Seele ein bestimmtes Farbenbild auf. Es entsprang aus einer inneren mit dem Willen verwandten Kraft. Solche Bilder (siehe: Imagination) erfüllten fortwährend die Seele. Man kann das Ganze nur vergleichen mit den auf- und abwogenden Traumvorstellungen des Menschen. Nur waren damals die Bilder nicht regellos, sondern gesetzmäßig. Diese Bilder waren sehr unähnlich dem, was sich in der äußeren Welt befand. In viel geringerem Grade verbanden sich mit diesen Seelenbildern Lust und Leid, als dies heute bei den Vorstellungen des Menschen der Fall ist, welche die Wahrnehmungen der äußeren Welt wiedergeben. Allerdings bereitete das eine Bild Freude, das andere Unlust, das eine Haß, das andere Liebe; aber diese Gefühle trugen einen viel blasseren Charakter. Der Mensch war damals viel regsamer, tätiger als später. Alles in seiner Umgebung und auch die Bilder in seiner Seele regten ihn zu Tätigkeit, zu Bewegung an. Nun empfand er dann, wenn sich seine Tätigkeit ungehindert ausleben konnte, Wohlgefühl; wenn aber diese Tätigkeit nach irgendeiner Seite gehemmt wurde, befiel ihn Unlust und Mißbehagen. Und diese Lust, beziehungsweise dieser Schmerz entluden sich in seiner Seele selbst wieder in einer lebendigen Bilderwelt. Lichte, helle, schöne Bilder lebten in ihm, wenn er sich ganz frei entfalten konnte; finstere, mißgestaltete stiegen in seiner Seele auf, wenn er in seiner Beweglichkeit gehemmt wurde. Anders war das Seelenleben bei denjenigen, die sich zu einer Art übermenschlicher Wesen entwickelt hatten. Bei ihnen hatte dieses Seelenleben nicht den instinktiven Charakter. In den Bildern ihrer Seele waren nicht bloß Spiegelungen der Außenwelt gegeben, sondern Abbilder der geistigen Mächte in der Welt. Nicht sinnliche Dinge nahmen sie wahr, sondern geistige Wesenheiten. [26] Es war in diesen Wesen die Erkenntnis in vollstem Sinne das, was man intuitives Wissen (siehe: Intuition) nennt. Diese übermenschlichen Individualitäten konnten daher die Mitteilungen aus der geistigen Welt unmittelbar in ihren Willen aufnehmen. Sie leiteten bewußt die anderen Menschen. Sie empfingen ihre Mission aus der Geisterwelt und handelten darnach.

Als nun die Zeit kam, in der sich die Geschlechter trennten, da mußten es diese Wesen als ihre Aufgabe betrachten, auf das neue Leben im Sinne ihrer Mission einzuwirken. Von ihnen ging die Regelung des Geschlechtslebens aus. Alle Einrichtungen, die sich auf die Fortpflanzung der Menschheit bezogen, haben von ihnen den Ursprung genommen. Sie handelten dabei durchaus bewußt; aber die anderen Menschen konnten diese Einwirkung nur als einen ihnen eingepflanzten Instinkt empfinden. Die Geschlechtsliebe wurde durch unmittelbare Gedankenübertragung in den Menschen gepflanzt. Und alle ihre Äußerungen waren zunächst von der edelsten Art. Alles, was auf diesem Gebiete einen häßlichen Charakter angenommen hat, rührt aus späteren Zeiten her, in denen der Mensch selbständiger geworden ist und in denen er einen ursprünglich reinen Trieb verdorben hat. Es gab in diesen älteren Zeiten keine Befriedigung des Geschlechtstriebes um seiner selbst willen. Die Fortpflanzung wurde als eine heilige Sache betrachtet, als ein Dienst, den der Mensch der Welt zu leisten hat. Und Opferpriester waren die Lenker und Regler auf diesem Gebiete.

Die halbübermenschlichen Wesenheiten empfanden den Trieb, von außen Eindrücke zu empfangen, und verbanden mit der Befriedigung dieses Triebes Lust, mit der Nichtbefriedigung Unlust. Dadurch unterschieden sie sich von den übermenschlichen Wesenheiten. Diesen waren die Eindrücke von außen nichts weiter als Bestätigungen der geistigen Offenbarungen. Sie konnten in die Welt hinausschauen und empfingen nichts weiter als ein Spiegelbild dessen, was sie aus dem Geiste schon erhalten hatten. Die halbübermenschlichen Wesen erfuhren etwas ihnen Neues, und deswegen konnten sie die Führer der Menschen werden, als diesen sich ihre bloßen Bilder in der Seele verwandelten in Abbilder, Vorstellungen äußerer Gegenstände. Das geschah, als ein Teil der früheren Fortpflanzungskraft der Menschen sich nach innen wandte, als sich Gehirnwesen entwickelten. Mit dem Gehirn entwickelte dann auch der Mensch die Fähigkeit, die äußeren Sinneseindrücke zu Vorstellungen umzuwandeln. Man muß also sagen, daß der Mensch durch halbübermenschliche (luziferische) Wesen dazu gebracht worden ist, sein Inneres auf die sinnliche Außenwelt zu lenken. Ihm war es ja versagt, seine Seelenbilder unmittelbar den reinen geistigen Einflüssen auszusetzen. Er hat von den übermenschlichen Wesen die Fähigkeit, sein Dasein fortzupflanzen, als einen instinktiven Trieb eingepflanzt erhalten. Geistig hätte er zunächst nur eine Art Traumdasein weiterzuführen gehabt, wenn nicht die halbübermenschlichen (luziferischen) Wesen eingegriffen hätten. Durch ihren Einfluß wurden seine Seelenbilder auf die sinnliche Außenwelt gelenkt. Früher hat er aus einer Art Instinkt gehandelt, er hat im Banne seiner äußeren Umgebung und der auf ihn einwirkenden Kräfte höherer Individualitäten gestanden. Jetzt fing er an, den Antrieben, Anlockungen seiner Vorstellungen zu folgen. Und damit war die Willkür des Menschen in die Welt gekommen. Das war der Anfang von «Gut und Böse». [27]

Man muß sich vorstellen, daß ein Lemurier sich zwar Vorstellungen bilden konnte von dem, was er erlebt; aber er konnte diese Vorstellungen nicht bewahren. Er vergaß sofort wieder, was er sich vorgestellt hatte. Daß er dennoch in einer gewissen Kultur lebte, zum Beispiel Werkzeuge hatte, Bauten ausführte und so weiter, das verdankte er nicht seinem eigenen Vorstellungsvermögen, sondern einer geistigen Kraft in sich, die, um ein Wort zu brauchen, instinktiv war. [28]

Im großen und ganzen war bei dieser Rasse das Gedächtnis noch nicht ausgebildet. Die Menschen konnten sich zwar Vorstellungen machen von den Dingen und Ereignissen; aber diese Vorstellungen blieben nicht in der Erinnerung haften. Daher hatten sie auch keine Sprache im eigentlichen Sinne. Was sie in dieser Beziehung hervorbringen konnten, waren mehr Naturlaute, die ihre Empfindungen, Lust, Freude, Schmerz und so weiter ausdrückten, die aber nicht äußerliche Dinge bezeichneten. – Aber ihre Vorstellungen hatten eine ganz andere Kraft als die der späteren Menschen. Sie wirkten durch diese Kraft auf ihre Umgebung. Andere Menschen, Tiere, Pflanzen und selbst leblose Gegenstände konnten diese Wirkung empfinden und durch bloße Vorstellungen beeinflußt werden. So konnte der Lemurier seinen Nebenmenschen Mitteilungen machen, ohne daß er eine Sprache nötig gehabt hätte. Diese Mitteilung bestand in einer Art «Gedankenlesen». Die Kraft seiner Vorstellungen schöpfte der Lemurier unmittelbar aus den Dingen, die ihn umgaben. Sie floß ihm zu aus der Wachstumskraft der Pflanzen, aus der Lebenskraft der Tiere. So verstand er Pflanzen und Tiere in ihrem inneren Weben und Leben. Ja er verstand so auch die physischen und chemischen Kräfte der leblosen Dinge. [29]

Je weiter wir zurückgehen, desto mehr finden wir, daß der Mensch den Stoff als Geistiges beherrscht. Wir (heute) können ja nur mit den weichsten Dingen unseres Stoffes noch irgend etwas anfangen, können, wenn wir ein Stück Brot in den Mund nehmen, es beißen, flüssig machen, denn alle Nahrung muß flüssig gemacht werden, wenn sie in den Menschenleib hineingehen soll. [30]

Auf die Ausbildung des Willens, der vorstellenden Kraft war es bei den Lemuriern abgesehen. Die Kindererziehung war ganz darauf angelegt. Die Knaben wurden in der kräftigsten Art abgehärtet. Sie mußten lernen, Gefahren bestehen, Schmerzen überwinden, kühne Handlungen vollziehen. Diejenigen, welche Martern nicht ertragen, Gefahren nicht bestehen konnten, wurden als keine nützlichen Mitglieder der Menschheit angesehen. Man ließ sie unter den Strapazen zugrunde gehen. Was die Akasha-Chronik in bezug auf diese Kinderzucht zeigt, übersteigt alles, was sich der gegenwärtige Mensch in der kühnsten Phantasie auszumalen vermag. Das Ertragen von Hitze bis zur sengenden Glut, das Durchstechen des Körpers mit spitzen Gegenständen waren ganz gewöhnliche Prozeduren. – Anders war die Mädchenzucht. Zwar wurde auch das weibliche Kind abgehärtet; aber es war alles übrige darauf angelegt, daß es eine kräftige Phantasie entwickele. Es wurde zum Beispiel dem Sturm ausgesetzt, um seine grausige Schönheit ruhig zu empfinden; es mußte den Kämpfen der Männer zusehen, angstlos, nur durchdrungen von dem Gefühle für die Stärke und Kraft, die es vor sich sah. Die Anlagen zur Träumerei, zum Phantasieren entwickelte sich dadurch bei den Mädchen; aber dieses schätzte man besonders hoch. Und da ein Gedächtnis nicht vorhanden war, so konnte diese Anlage auch nicht ausarten. Es war sozusagen die Phantastik und Träumerei der Natur selbst, die in das weibliche Gemüt gesenkt wurde. [31]

Wohnungen in unserem Sinne hatten die Lemurier, ausgenommen in ihrer letzten Zeit, nicht. Sie hielten sich da auf, wo die Natur selbst dazu Gelegenheit gab. Erdhöhlen zum Beispiel, die sie benutzten, gestalteten sie nur so um, statteten sie mit solchen Zutaten aus, wie sie dies brauchten. Später bauten sie sich auch aus Erdreich solche Höhlen; und dann entwickelten sie bei solchen Bauten eine große Geschicklichkeit. Man darf sich aber nicht vorstellen, daß sie nicht auch künstliche Bauten aufführten. Nur dienten diese nicht zur Wohnung. Sie entsprangen in der ersten Zeit dem Bedürfnis, den Naturdingen eine durch den Menschen herbeigeführte Form zu geben. Hügel wurden so umgeformt, daß der Mensch seine Freude, sein Behagen an der Form hatte. Steine wurden aus demselben Grunde zusammengefügt, oder auch darum, bei gewissen Verrichtungen zu dienen. Die Orte, an denen man die Kinder abhärtete, wurden mit Mauern dieser Art umgeben. – Immer gewaltiger und kunstvoller wurden aber gegen das Ende dieses Zeitalters die Bauten, welche der Pflege der «göttlichen Weisheit und göttlichen Kunst» dienten. Diese Anstalten waren in jeder Art verschieden von dem, was der späteren Menschheit die Tempel waren, denn sie waren zugleich Unterrichtsanstalten und Wissenschaftsstätten. Wer dazu geeignet befunden wurde, durfte hier eingeweiht werden in die Wissenschaft von den Weltgesetzen und in der Handhabung dieser Gesetze. War der Lemurier ein geborener Magier, so wurde hier diese Anlage zur Kunst und zur Einsicht ausgebildet. Nur diejenigen, welche im höchsten Maße durch jegliche Abhärtung die Fähigkeit erworben hatten, zu überwinden, konnten zugelassen werden. Für alle anderen war das, was in diesen Anstalten vorging, das tiefste Geheimnis. Man lernte hier die Naturkräfte in unmittelbarer Anschauung kennen und auch beherrschen. Aber das Lernen war so, daß die Naturkräfte beim Menschen sich in Willenskräfte umsetzten. Er konnte dadurch selbst ausführen, was die Natur vollbringt. Was die spätere Menschheit durch Überlegung, durch Kombination vollbrachte, das hatte damals den Charakter einer instinktiven Tätigkeit. Die Verrichtungen der lemurischen Menschheit standen turmhoch über allem, was die Tierwelt durch den Instinkt hervorzubringen vermag. Sie standen sogar weit über dem, was sich seither die Menschheit durch Gedächtnis, Verstand und Phantasie an Künsten und Wissenschaften angeeignet hat. Wollte man einen Ausdruck für diese Anstalten gebrauchen, so könnte man sie «Hochschulen der Willenskräfte und der hellsehenden Vorstellungsgewalt» nennen. – Aus ihnen gingen die Menschen hervor, welche zu Herrschern der andern in jeder Beziehung wurden. [32]

Es gilt nur von einem kleinen Teil der Menschen das, was hier von ihnen beschrieben ist. Der andere Teil lebte ein Leben in Tierheit. Ja, diese Tiermenschen waren in dem äußeren Bau und in der Lebensweise durchaus verschieden von jenem kleinen Teil. Sie unterschieden sich gar nicht besonders von den niederen Säugetieren, die ihnen in gewisser Beziehung auch in der Gestalt ähnlich waren. [33]

Es war nicht eigentlich Religion, was in diesen Tempelstätten gepflegt wurde. Es war «göttliche Weisheit und Kunst». Der Mensch empfand, was ihm da gegeben wurde, unmittelbar als ein Geschenk der geistigen Weltkräfte. Und wenn er dieses Geschenkes teilhaftig wurde, so sah er sich selbst als einen «Diener» dieser Weltkräfte an. Er fühlte sich «geheiligt» von allem Ungeistigen. Will man von Religion auf dieser Stufe der Menschheitsentwickelung sprechen, so könnte man sie «Willensreligion» nennen. Die religiöse Stimmung und Weihe lag darinnen, daß der Mensch die ihm verliehenen Kräfte als strenges, göttliches «Geheimnis» hütete, daß er ein Leben führte, durch das er seine Macht heiligte. Die Scheu und Verehrung, mit der man Personen von seiten der andern begegnete, die solche Kräfte hatten, waren groß. Und sie waren nicht irgendwie durch Gesetze oder dergleichen bewirkt, sondern durch die unmittelbare Macht, die von ihnen ausgeübt wurde. Wer uneingeweiht war, stand ganz selbstverständlich unter dem magischen Einfluß der Eingeweihten. Und selbstverständlich war es ja auch, daß diese sich als geheiligte Personen betrachteten. Denn sie wurden ja in ihren Tempelstätten in voller Anschauung teilhaftig der wirkenden Naturkräfte. Sie blickten hinein in die schaffende Werkstatt der Natur. Was sie erlebten, war ein Verkehr mit den Wesenheiten, die an der Welt selbst bauen. Man darf diesen Verkehr einen Umgang mit den Göttern nennen. Und was sich später als «Einweihung», als «Mysterien» entwickelt hat, ist aus dieser ursprünglichen Art des Verkehrs der Menschen mit den Göttern hervorgegangen. In folgenden Zeiten mußte dieser Verkehr sich anders gestalten, weil das menschliche Vorstellen, der menschliche Geist andere Formen annahmen. [34]

Von besonderer Wichtigkeit ist etwas, was mit dem Fortschritte der lemurischen Entwickelung dadurch geschah, daß die Frauen in der geschilderten Art lebten. Sie bildeten dadurch besondere menschliche Kräfte aus. Ihre mit der Natur im Bunde befindliche Einbildungskraft wurde die Grundlage für eine höhere Entwickelung des Vorstellungslebens. Sie nahmen sinnig die Kräfte der Natur in sich auf und ließen sie in der Seele nachwirken. Damit bildeten sich die Keime des Gedächtnisses. Und mit dem Gedächtnis trat auch die Fähigkeit in die Welt, die ersten allereinfachsten moralischen Begriffe zu bilden. – Die Willensausbildung des männlichen Elementes kannte derartiges zunächst nicht. Der Mann folgte instinktiv entweder den Antrieben der Natur oder den Einflüssen, die von den Eingeweihten ausgingen. – Aus der Frauenart heraus entstanden die ersten Vorstellungen von «gut und böse». Die mit dem sinnigen Vorstellungsleben, mit der Ausbildung des Gedächtnisses zusammenhängende Entwickelung von Gewohnheiten, welche die Keime zu einem Rechtsleben, zu einer Art von Sitte bildeten, kamen von dieser Frauenseite. Hatte der Mann die Naturkräfte geschaut und ausgeübt: die Frau wurde die erste Deuterin derselben. Es war eine besondere neue Art, durch das Nachdenken zu leben, die hier entstand. Diese Art hatte etwas viel Persönlicheres als diejenige der Männer. Nun muß man sich vorstellen, daß diese Art der Frauen doch auch eine Art von Hellsehen war, wenn sie sich auch von der Willensmagie der Männer unterschied. Die Entwickelung, welche die Frau während der lemurischen Zeit durchgemacht hatte, brachte es mit sich, daß ihr beim Auftreten der nächsten – der atlantischen Wurzelrasse auf der Erde eine wichtige Rolle zufiel. Dieses Auftreten fand statt unter dem Einflusse hochentwickelter Wesenheiten, die bekannt waren mit den Gesetzen der Rassenbildung und die imstande waren, die vorhandenen Kräfte der Menschennatur in solche Bahnen zu leiten, daß eine neue Rasse entstehen konnte. [35]

Diese Wesen sonderten nun eine kleine Schar aus der lemurischen Menschheit ab und bestimmten diese zu Stammeltern der kommenden atlantischen Rasse. Der Ort an dem sie das taten, lag in der heißen Zone. Die Männer dieses Häufleins hatten unter ihrer Anleitung sich in der Beherrschung der Naturkräfte ausgebildet. Sie waren starke Willensnaturen geworden durch die Zucht, die man ihnen hat angedeihen lassen. In geringem Maße war bei ihnen Seele und Gemüt ausgebildet. Diese waren dafür bei den Frauen zur Entfaltung gelangt. Gedächtnis und Phantasie und alles, was mit diesem verbunden ist, fanden sich bei ihnen. Die genannten Führer bewirkten, daß sich das Häuflein in kleine Gruppen ordnete. Und sie übertrugen den Frauen die Ordnung und Einrichtung dieser Gruppen. Durch ihr Gedächtnis hatte die Frau die Fähigkeit erworben, die Erfahrungen und Erlebnisse, die einmal gemacht worden waren, für die Zukunft nutzbar zu machen. Die Führer hatten es so eingerichtet, daß durch die Seele der Frau die Willensnatur, das Kraftstrotzende der Männer veredelt und geläutert wurde. Auf dem Umwege durch das erwachte Seelenleben der Frauen entwickelten die Führer erst dasjenige der Männer. In der gekennzeichneten Kolonie war der Einfluß der Frauen daher ein sehr großer. Bei ihnen mußte man Rat holen, wenn man die Zeichen der Natur deuten wollte. Die ganze Art ihres Seelenlebens war aber noch eine solche, die beherrscht war von den «geheimen» Seelenkräften des Menschen. Man trifft die Sache nicht ganz, aber annähernd, wenn man von einem somnambulen Anschauen dieser Frauen spricht. In einem gewissen höheren Träumen enthüllten sich ihnen die Geheimnisse der Natur und erflossen ihnen die Antriebe zu ihrem Handeln. Aus solcher Seelenverfassung erstand das, was man menschliche Religion nennen kann. Das Seelenhafte in der Natur und im Menschenleben wurde allmählich verehrt und angebetet. Einzelne Frauen gelangten zu besonderer Vorherrschaft, weil sie aus besonderen geheimnisvollen Tiefen heraus zu deuten wußten, was in der Welt enthalten ist. So konnte es kommen, daß bei solchen Frauen das, was in ihrem Innern lebte, sich in eine Art Natursprache umsetzte. Denn der Anfang der Sprache liegt in etwas, was dem Gesange ähnlich ist. Die Kraft des Gedankens setzte sich in die hörbare des Lautes um. Der innere Rhythmus der Natur erklang von den Lippen «weiser» Frauen. Man versammelte sich um solche Frauen und empfand in ihren gesangartigen Sätzen die Äußerungen höherer Mächte. Der menschliche Gottesdienst hat mit solchen Dingen seinen Anfang genommen. – Von einem «Sinn» in dem Gesprochenen kann für die damalige Zeit nicht die Rede sein. Man empfand Klang, Ton und Rhythmus. Man stellte sich dabei nichts weiter vor, sondern sog die Kraft des Gehörten in die Seele. Der ganze Vorgang stand unter der Leitung der höheren Führer. Man kann sagen, daß in dieser Art überhaupt erst das eigentliche Seelenleben erwachte. Und die Menschen um sie herum bewegen sich in rhythmischen Tänzen. Dies war die andere Art, wie «Seele» in die Menschheit kam. Die geheimnisvollen Rhythmen, die man der Natur abgelauscht hatte, wurden in den Bewegungen der eigenen Glieder nachgeahmt. Man fühlte sich dadurch eins mit der Natur und den in ihr waltenden Mächten. [36]

Der Platz der Erde, an dem dieser Stamm einer kommenden Menschenrasse herangebildet wurde, war dazu besonders geeignet. Er war ein solcher, in dem die damals noch sturmbewegte Erde einigermaßen zur Ruhe gekommen war. Der Teil von Lemurien, aus dem sich die Stammrasse der Atlantier entwickeln sollte, hatte zwar heißes Klima, doch war er im großen und ganzen von der vulkanischen Tätigkeit ausgenommen. – Stiller und friedlicher als in den übrigen Erdgebieten konnte sich hier die Menschennatur entfalten. Das mehr herumschweifende Leben der früheren Zeiten wurde aufgegeben, und die festen Ansiedlungen wurden immer zahlreicher.

Man muß sich vorstellen, daß der Menschenleib zu dieser Zeit noch etwas sehr Bildsames und Geschmeidiges hatte. Er bildete sich noch fortwährend um, wenn das innere Leben sich veränderte. Der äußere Einfluß der Gegend, des Klimas waren da noch für den Bau entscheidend. Erst in der bezeichneten Kolonie wurde der Leib des Menschen immer mehr ein Ausdruck seines inneren seelischen Lebens. Diese Kolonie hatte zugleich eine vorgeschrittene äußerlich edler gebildete Menschenart. Man muß sagen, durch das, was die Führer getan hatten, haben sie eigentlich erst das geschaffen, was die richtige menschliche Gestalt ist. Das ging allerdings ganz langsam und allmählich. Aber es ist so vor sich gegangen, daß zuerst das Seelenleben in dem Menschen entfaltet wurde, und diesem paßte sich der noch weiche und schmiegsame Leib an. [37]

Den größten Einfluß auf die Umgestaltung von Menschen und Tieren hatte der Mensch selbst. Sei es, daß er instinktiv die Lebewesen in eine solche Umgebung brachte, daß sie bestimmte Formen annahmen, sei es, daß er durch Züchtungsversuche solches bewirkte. Der umgestaltende Einfluß des Menschen auf die Natur war, verglichen mit heutigen Verhältnissen, damals unermeßlich groß. Insbesondere war das in der beschriebenen Kolonie der Fall. Denn da leiteten die Führer in einer den Menschen unbewußten Art diese Umgestaltung. Es war das in einem Maße der Fall, daß die Menschen dann, als sie auszogen, die verschiedenen atlantischen Rassen zu begründen, sich hoch entwickelte Kenntnisse über Züchtung von Tieren und Pflanzen mitnehmen konnten. Die Kulturarbeit in Atlantis war dann im wesentlichen eine Folge dieser mitgebrachten Kenntnisse. Doch muß auch hier betont werden, daß diese Kenntnisse einen instinktiven Charakter hatten.

Die gekennzeichnete Vorherrschaft der Frauenseele ist besonders stark in der letzten lemurischen Zeit und dauert bis in die atlantischen Zeiten, in denen sich die vierte Unterrasse vorbereitete. Aber man darf sich nicht vorstellen, daß dies etwa bei der ganzen Menschheit der Fall war. Wohl aber gilt es für denjenigen Teil der Erdenbevölkerung, aus welchem später die eigentlichen fortgeschrittenen Rassen hervorgegangen sind. Und dieser Einfluß war auf alles das im Menschen am stärksten, was «unbewußt» in und an ihm ist. Die Bildung gewisser ständiger Gebärden, die Feinheiten der sinnlichen Anschauung, die Schönheitsempfindungen, ein guter Teil des den Menschen gemeinsamen Empfindungs- und Gefühlslebens überhaupt ging ursprünglich aus von dem seelischen Einfluß der Frau. [38]

Der Wille des Lemuriers wirkte noch magisch, er hatte eine Kraft über die übrigen Gegenstände; er zeigte sich wie eine Naturkraft, die auf die anderen Gegenstände wirkt. Wenn der Lemurier seine Hand über eine Pflanze hielt und seinen Willen hineinversenkte, konnte er durch seinen bloßen Willen diese Pflanze rasch wachsen machen. [39]

In dem atlantischen Zeitalter konnte der Mensch die Lebenskraft beherrschen. In der lemurischen Zeit gehörte es zu den Kräften des Menschen, die tierischen Samenkräfte zu beherrschen, und es kam sogar dazu, daß der Mensch diese tierischen Samenkräfte dazu verwandte, tierische Formen in menschliche umzuwandeln. Mit jeder solchen magischen Wirkung des Menschen auf die Samenkräfte ist verbunden eine Einwirkung, eine Entfesselung der Feuerkräfte. Wenn nun ein solcher Wille böse wird, dann werden die schlimmsten Kräfte der schwarzen Magie entfaltet und aufgerufen. [40] Böse Gelüste in der Seele des Menschen hatten eine sichtbare magische Naturwirkung, sie zogen die Kräfte des Feuers über und auf der Erde an. Dadurch nun, daß Massen von Menschen böse wurden und der Mensch sich gar zu sehr dem Einfluß der luziferischen Wesenheiten hingab, zum Bösen sich neigte, wurden auf dem Kontinente der Lemuria die Feuerkräfte entflammt, und die Lemuria ging unter durch die wütenden Feuermassen, durch die Schlechtigkeit eines großen Teiles seiner Bewohner. [41]

Zitate:

[1]  GA 129, Seite 182f   (Ausgabe 1960, 254 Seiten)
[2]  GA 109, Seite 234f   (Ausgabe 1979, 304 Seiten)
[3]  GA 11, Seite 97   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[4]  GA 96, Seite 280   (Ausgabe 1974, 350 Seiten)
[5]  GA 11, Seite 208   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[6]  GA 93a, Seite 186f   (Ausgabe 1972, 286 Seiten)
[7]  GA 11, Seite 95ff   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[8]  GA 102, Seite 109   (Ausgabe 1974, 238 Seiten)
[9]  GA 94, Seite 164   (Ausgabe 1979, 312 Seiten)
[10]  GA 11, Seite 59   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[11]  GA 93a, Seite 140ff   (Ausgabe 1972, 286 Seiten)
[12]  GA 11, Seite 88f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[13]  GA 94, Seite 87ff   (Ausgabe 1979, 312 Seiten)
[14]  GA 105, Seite 112f   (Ausgabe 1983, 208 Seiten)
[15]  GA 11, Seite 87f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[16]  GA 105, Seite 42   (Ausgabe 1983, 208 Seiten)
[17]  GA 11, Seite 88f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[18]  GA 11, Seite 74ff   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[19]  GA 11, Seite 77f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[20]  Bei 71, Seite 19   (Ausgabe 1980, 0 Seiten)
[21]  GA 11, Seite 79ff   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[22]  GA 110, Seite 116f   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[23]  GA 11, Seite 81ff   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[24]  GA 11, Seite 84f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[25]  GA 254, Seite 220ff   (Ausgabe 1969, 279 Seiten)
[26]  GA 11, Seite 90f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[27]  GA 11, Seite 92ff   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[28]  GA 11, Seite 33f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[29]  GA 11, Seite 58f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[30]  GA 354, Seite 72   (Ausgabe 1969, 246 Seiten)
[31]  GA 11, Seite 59f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[32]  GA 11, Seite 60ff   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[33]  GA 11, Seite 62   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[34]  GA 11, Seite 63f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[35]  GA 11, Seite 64f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[36]  GA 11, Seite 67ff   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[37]  GA 11, Seite 69f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[38]  GA 11, Seite 72f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[39]  GA 96, Seite 225   (Ausgabe 1974, 350 Seiten)
[40]  GA 109, Seite 241f   (Ausgabe 1979, 304 Seiten)
[41]  GA 109, Seite 237f   (Ausgabe 1979, 304 Seiten)

Quellen:

Bei 71:  Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe. Heft 71: Marie Steiner und Beatenberg (1980/1981)
GA 11:  Aus der Akasha-Chronik (1904/1908)
GA 93a:  Grundelemente der Esoterik (1905)
GA 94:  Kosmogonie. Populärer Okkultismus. Das Johannes-Evangelium. Die Theosophie an Hand des Johannes-Evangeliums (1906)
GA 96:  Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft. Christliche Esoterik im Lichte neuer Geist-Erkenntnis (1906/1907)
GA 102:  Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen (1908)
GA 105:  Welt, Erde und Mensch, deren Wesen und Entwickelung sowie ihre Spiegelung in dem Zusammenhang zwischen ägyptischem Mythos und gegenwärtiger Kultur (1908)
GA 109:  Das Prinzip der spirituellen Ökonomie im Zusammenhang mit Wiederverkörperungsfragen. Ein Aspekt der geistigen Führung der Menschheit (1909)
GA 110:  Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt. Tierkreis, Planeten, Kosmos (1909)
GA 129:  Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen (1911)
GA 254:  Die okkulte Bewegung im neunzehnten Jahrhundert und ihre Beziehung zur Weltkultur. Bedeutsames aus dem äußeren Geistesleben um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts (1915)
GA 354:  Die Schöpfung der Welt und des Menschen. Erdenleben und Sternenwirken (1924)