Landwirtschaft biologisch und dynamisch
► Dünger aus dem Kuhhorn-Akkumulator - Wirkungsweise des Düngers

Was geschieht an den Stellen, wo die Klaue, das Horn der Kuh wächst? Da wird ein Ort gebildet, der in besonders starker Weise die Strömungen nach innen sendet. Da wird das Äußere ganz besonders stark abgeschlossen. Da ist nicht nur die Kommunikation durch die durchläßige Haut oder Haar, sondern da werden die Tore für das nach außen Strömende vollständig verschlossen. In ganz anderer Weise ist es bei der Geweihbildung, da handelt es sich nicht darum, daß die Ströme zurückgeführt werden in den Organismus, sondern daß gewisse Strömungen gerade ein Stück nach außen geführt werden, daß Ventile da sind, wodurch gewisse Strömungen – die müssen ja nicht immer flüssig und luftförmig sein, sondern sie können auch Kraftströmungen sein, die in dem Geweih lokalisiert sind –, daß diese da außen entladen werden. In gewisser Beziehung sind alle die Tiere, die Geweihe haben, von einer leisen Nervosität durchströmt, was man ihnen in den Augen schon ansehen kann. Die Kuh hat Hörner, um in sich hineinzusenden dasjenige, was astralisch-ätherisch gestalten soll, was da vordringen soll beim Hineinstreben bis in den Verdauungsorganismus, so daß viel Arbeit entsteht gerade durch die Strahlung, die von Hörnern und Klauen ausgeht, im Verdauungsorganismus. Nun sehen Sie, dadurch haben Sie im Horn etwas, was durch seine besondere Natur und Wesenheit gut dazu geeignet ist, das Lebendige und Astralische zurückzustrahlen in das innere Leben. Der gewöhnliche Stalldünger (Mist), ist dasjenige, was in das Tier hineingekommen ist an äußerer Nahrung, bis zu einem gewissen Grade, bis zu einem gewissen Punkte vom Organismus aufgenommen worden ist, dazu Veranlassung gegeben hat, daß Kraftwirkungen dynamisch im Organismus entstehen, aber eigentlich nicht in erster Linie zur Bereicherung mit Substanz verwendet wird, sondern wieder ausgeschieden wird. Aber es war im Organismus, es hat sich durchdrungen mit Astralischem und mit Ätherischem. Es hat sich durchzogen im Astralischen mit den Kräften, die stickstofftragend sind, im Ätherischen mit den Kräften, die sauerstofftragend sind. Mit dem hat sich die Masse, die nun als Mist erscheint durchdrungen. Denken Sie nun, wir nehmen diese Masse, übergeben sie der Erde in irgendeiner Form, wir geben ja eigentlich der Erde ein Ätherisch-Astralisches, das rechtmäßigerweise im Bauch des Tieres ist und im Bauch des Tieres da Kräfte erzeugt von pflanzlicher Art. Wir müssen eigentlich furchtbar dankbar sein, daß der Mist übrig bleibt; denn er trägt Ätherisches und Astralisches aus dem Innern der Organe heraus ins Freie. Das bleibt daran. Wir müssen es nur in entsprechender Weise erhalten. Dadurch wirkt er schon belebend und auch astralisierend auf den Erdboden, im Erdigen. Nicht bloß im Wäßrigen, sondern namentlich im Erdigen. Es hat die Kraft, das Unorganische des Erdigen zu überwinden. [1]

Nehmen wir Dünger, wie wir ihn bekommen können, stopfen wir damit ein Kuhhorn aus und geben wir in einer gewissen Tiefe – 75 bis 150 cm tief – wenn wir einen unten nicht zu tonigen oder zu sandigen Boden haben, das (gefüllte) Kuhhorn in die Erde. Dadurch, daß wir nun das Kuhhorn mit seinem Mistinhalt eingegraben haben (Spitze nach oben), dadurch konservieren wir im Kuhhorn drinnen die Kräfte, die das Kuhhorn gewohnt war, in der Kuh selber auszuüben, nämlich zurückzustrahlen dasjenige, was Belebendes und Astralisches ist. Dadurch, daß das Kuhhorn äußerlich von der Erde umgeben ist, strahlen alle Strahlen in seine innere Höhlung hinein, die im Sinne der Ätherisierung und Astralisierung gehen. Und es wird der Mistinhalt des Kuhhorns mit diesen Kräften, die nun dadurch alles heranziehen aus der umliegenden Erde, was belebend und ätherisch ist, es wird der ganze Inhalt des Kuhhorns den ganzen Winter hindurch, wo die Erde also am meisten belebt ist, innerlich belebt. Das ganze Lebendige wird konserviert (geradezu akkumuliert) in diesem Mist, und man bekommt dadurch eine außerordentlich konzentrierte, belebende Düngungskraft in dem Inhalte des Kuhhorns. Dann kann man das Kuhhorn ausgraben; man nimmt dasjenige, was da als Mist drin ist, heraus, verdünnt es mit gewöhnlichem Wasser, das nur vielleicht etwas erwärmt sein sollte. Ein Kuhhorn auf etwa einen halben Melkeimer Wasser ergibt Dünger für 1200 m2. Dann hat man nötig, diesen ganzen Inhalt des Kuhhorns aber in eine gründliche Verbindung zu bringen mit dem Wasser. Das heißt, man muß jetzt anfangen zu rühren (von Hand), und zwar so zu rühren, daß man schnell rührt am Rande des Eimers, an der Peripherie herumrührt, so daß sich im Innern fast bis zum Boden herunter ein Krater bildet, so daß das Ganze in der Tat rundherum durch Drehung in Rotation ist. Dann dreht man schnell um, so daß das Ganze nun nach der entgegengesetzten Seite brodelt. Wenn man das eine Stunde fortsetzt, so bekommt man eine gründliche Durchdringung. Das wird ausgespritzt über geackertem Boden. [2]

Zitate:

[1]  GA 327, Seite 97ff   (Ausgabe 1963, 306 Seiten)
[2]  GA 327, Seite 99f   (Ausgabe 1963, 306 Seiten)

Quellen:

GA 327:  Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft (Landwirtschaftlicher Kursus) (1924)