Karmische Reihen
► Friedrich Nietzsche

Die Schriften Nietzsches machen den Eindruck, wie wenn Nietzsche, nie ganz mit seiner menschlichen Körperlichkeit dabeigewesen wäre, als er seine Sätze hingeschrieben hat, wie wenn er immer – er hat ja nicht im Sitzen, er hat im Gehen, namentlich im Fußwandern geschrieben – etwas aus seinem Leibe heraus gewesen wäre. Man hat das Gefühl, daß im geistigen Produzieren Nietzsche seinen Leib immer zurückläßt. Und das lag schließlich auch in seinen Lebensgewohnheiten. Er nahm insbesondere gern Chloral (ein Schlafmittel), um in eine bestimmte Stimmung zu kommen, eine Stimmung, die unabhängig vom Körperlichen ist. Gewiß, es wurde ja auch diese Sehnsucht, in der Seelenstimmung unabhängig vom Körperlichen zu werden, dadurch veranlaßt, daß das Körperliche vielfach krank war, daß zum Beispiel ein immer sehr langdauernder Kopfschmerz vorhanden war und dergleichen. Man wird zurückgeführt in eine gar nicht sehr weit zurückliegende Inkarnation: Da fällt der Blick auf einen Menschen, der Franziskaner war, ein asketischer Franziskaner, der ganz intensiv Selbstpeinigung des Körpers trieb. Durch den Schmerz, namentlich durch den selbst verursachten Schmerz, kommt man ja ganz stark mit seinem physischen Leib zusammen. Man wird den physischen Leib ganz besonders gewahr, wenn man Schmerz leidet, weil der astralische Leib nach dem schmerzenden Körper besonders stark sich sehnt, ihn durchdringen will. Dieses so viel Geben auf die Zubereitung des Körpers zum Heil in der einen Inkarnation, das wirkte so, daß die Seele nun gar nicht mehr sein wollte im Körper in der nächsten Inkarnation. [1] (Weiteres siehe: Nietzsche).

Zitate:

[1]  GA 235, Seite 165ff   (Ausgabe 1984, 228 Seiten)

Quellen:

GA 235:  Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge - Erster Band (1924)