Karmische Reihen
► Karl Eugen Dühring

Andere haben auch solche (materialistische) Weltanschauungen aufgebaut, aber bei Dühring ist es eine Wahrheit: die anderen sehen und machen Weltanschauungen wie die Blinden; Dühring ist blind (erblindet) und macht die Weltanschauung wie ein Blinder. Und kommt man einmal darauf, sieht man diesen Menschen an und weiß: Hier war einer innerlich aus seelischer Entwickelung wie ein Blinder, der nun mechanistisch wird deshalb, weil er blind ist. Dann findet man ihn wiederum zunächst – und zwar kommen hier 2 Inkarnationen in Betracht –, man findet ihn inmitten derjenigen Bewegung im christlichen Osten als einen, der, so um das 8., 9. Jahrhundert herum, bald den Abbau alles Bildhaften protegiert, Bilderstürmer wird, bald wiederum die Bilder in ihre Rechte einsetzt. In Konstantinopel (Byzanz) namentlich entwickelt sich dieses Kämpfen um eine Bilderreligion oder bilderfreie Religion. Da finden wir nun die spätere Dühring-Individualität als einen Menschen, der mit allem Enthusiasmus für ein bilderfreies Kulturleben stürmt, mit einer richtigen Landsknechtnatur. Und ich möchte sagen, rein im physischen Kampf sieht man nun alles das bei ihm, was später in Ausdrücken zutage tritt (er war ein Schimpfer). Und dann kommt man ins 3.  vorchristlische Jahrhundert, in die alte stoische Zeit des Griechentums zurück. Und nun ist es wieder erschütternd (zu sehen): Der Stoiker, der anspruchslos wird im Leben, sich zurückzieht vor demjenigen, was nicht unmittelbar für das Leben notwendig ist, der resigniert, der resigniert im Laufe des zweitnächsten geistigen Lebens auf das Augenlicht im Erdenleben. Und darinnen wird er wahr. Und er ist es dann, der die Blindheit der modernen Weltanschauung in einer grandiosen Weise zur Darstellung bringt. [1]

Zitate:

[1]  GA 235, Seite 147ff   (Ausgabe 1984, 228 Seiten)

Quellen:

GA 235:  Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge - Erster Band (1924)