Jupiterdasein

Der Mensch trägt seine einzelne Seele durch die Pforte des Todes; die Erde (bei ihrem Tod) trägt das, was geworden ist aus den Intuitionen, Inspirationen und Imaginationen der Menschen hinüber zum Jupiterdasein. [1] Die Menschengedanken selber werden dann nicht als fluktuierende Gedanken im Menschen leben, sondern selber gestaltet sein. Und auftreten wird der gestaltete Gedanke in der Gestalt des Menschen. [2] Wenn die Erde später zum Jupiterdasein weiterschreitet, so ist nicht der Himmel wie heute über ihr ausgebreitet mit den Sternen, dem Monde und der Sonne. Es gibt dann zwar eine Sonne, die aber tönend sein wird. Die Kräfte, die jetzt aus den Elementargeistern an unsern Sinnen arbeiten, werden dann den Zodiakus des Jupiter bilden, so wie früher beim Mondendasein die Kräfte von Wesenheiten an unseren Sinnen arbeiteten, die in unserem jetzigen Erdendasein aus den zwölf Tierkreisbildern hinunter auf die Erde wirken. Sonnengeister des Jupiter arbeiten heute als abgeordnete Elementargeister der Geister der Weisheit (siehe: Kyriotetes) am menschlichen Blutkreislauf der Mensch nimmt während des Schlafes die geistige Welt nicht wahr, weil Astralkräfte ihm die Sehnsucht geben nach dem physischen Leib. Sobald dieser das Ich und den Astralleib wieder hineinläßt, gehen sie hinaus. Ahriman malt das Gemälde der Sinnenwelt als Schleier vor die geistige Welt. Luzifer verdunkelt die geistige Welt selbst vor dem Menschen. [3]

In der nächsten Metamorphose des Erdendaseins, im Jupiterdasein, werden wir das Antlitz an uns tragen, das der Gedanke erzeugt. Denn unsere menschliche Gestalt wird nicht so fest sein, mineralisch fest, sondern sie wird selbst innerlich beweglich sein, aus einer ganz weichen Materie bestehen. Alles, was Gedanke ist, wird im Augenblick Gestalt werden. Und als das, was dauernder Gedanke ist, was Temperament ist, als das werden die Menschen herumgehen. [4]

Das ganze Flüssige des nächstfolgenden Planeten Jupiter wird ein Ausdruck dessen werden, was die Menschen fühlen. Heute sendet der Mensch die Worte hinaus; sie sind im Akasha eingeschrieben. Da bleiben sie, wenn auch die Luftwellen zerrinnen. Daraus wird später der Jupiter geformt, darum muß so viel geachtet werden auf das, was man spricht, darum muß so viel Wert darauf gelegt werden, daß der Mensch seine Rede beherrscht. Später wird der Mensch auch sein Gefühl hinaussenden; der Zustand der Jupiterflüssigkeit wird ein Ergebnis der Gefühle auf Erden sein. Was der Mensch heute spricht, wird dem Jupiter die Gestalt geben; was er fühlt, wird ihm die innere Wärme geben. Was nun der Mensch heute in seinen Willen hineinlegt, das werden die einzelnen Wesen sein, die den Jupiter bewohnen werden. Der Jupiter wird aufgebaut werden von den Grundkräften der menschlichen Seele. Wie wir heute das Felsengerüst der Erde ableiten können aus früheren Zuständen, so wird das Felsengerüst des Jupiter das Ergebnis unserer Worte sein. Die Wesen des Jupiters entstehen aus dem menschlichen Willen. Und Wesen, die heute noch über (der Entwickelung) schweben, wie einstmals die Monaden über unserer Erde, werden sich auf dem Jupiter darin verkörpern. Es wird dann eine Art jupiter-lemurische Rasse geben; dann werden die Wesen da sein, die wir geschaffen haben. So wie wir die grotesken Gestalten vom Monde bezogen haben, werden diese Wesen dann die Gestalten bewohnen, die wir mit unserer Zirbeldrüse (siehe: Epiphyse) entwickeln. Wir bauen (also) weiter an dem Hause für nachfolgende, zukünftige Monaden. Eine ganz ähnliche Prozedur lag zugrunde, als der Mensch vom (alten) Monde sich zur Erde herüberentwickelte. Das wird so recht anschaulich machen, wie alles Äußere im Grunde genommen von innen heraus geschaffen wird. [5]

Zitate:

[1]  GA 134, Seite 90   (Ausgabe 1979, 126 Seiten)
[2]  GA 227, Seite 270   (Ausgabe 1982, 270 Seiten)
[3]  GA 266/3, Seite 310   (Ausgabe 0, 0 Seiten)
[4]  GA 227, Seite 271   (Ausgabe 1982, 270 Seiten)
[5]  GA 93a, Seite 70f   (Ausgabe 1972, 286 Seiten)

Quellen:

GA 93a:  Grundelemente der Esoterik (1905)
GA 134:  Die Welt der Sinne und die Welt des Geistes (1911/1912)
GA 227:  Initiations-Erkenntnis. Die geistige und physische Welt- und Menschheitsentwickelung in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, vom Gesichtspunkt der Anthroposophie (1923)
GA 266/3:  Aus den Inhalten der esoterischen Stunden. Band III (1913, 1914; 1920 – 1923) (1913-1923)