Gewohnheiten

In der rechten Weise Gewohnheiten zu entwickeln, ist gerade für die Ich-Entfaltung notwendig. Während wir Wesen der alten Mondenzeit waren, hatten wir jedesmal, wenn wir irgend etwas verrichten sollten, wenn irgend etwas durch uns geschehen sollte, den unmittelbaren Einfluß irgendeiner Wesenheit aus der höheren geistigen Welt. Bevor wir durch die Geburt ins Erdendasein hinuntersteigen, sind es immer höhere geistige Wesenheiten, die uns zu dem anleiten, was wir zu verrichten haben, um unser Erdendasein aus der geistigen Welt heraus vorzubereiten, so daß es karmagemäß ablaufen kann. Und mit dem Eingehen in den physischen Leib werden wir entrissen dieser Welt, in der es keine Gewohnheiten gibt. Daher überliefern wir uns als Kinder zunächst den unmittelbaren Impulsen, ahmen nach. Und erst im Laufe der Zeit tritt, ebenso wie die Fähigkeit, Gewohnheitsmäßiges auszuleben, die Selbständigkeit, die selbständige Betätigung innerhalb unseres Seelenlebens auf. [1]

Eine hohe Stufe der Entwickelung hat derjenige erlangt, der es in der Hand hat, eine Gewohnheit, also eine Eigenschaft seines Ätherleibes, von heute auf morgen zu ändern. [2] (Siehe auch: Buddhi; Schulung).

Zitate:

[1]  GA 170, Seite 195f   (Ausgabe 1964, 276 Seiten)
[2]  GA 100, Seite 42   (Ausgabe 1981, 276 Seiten)

Quellen:

GA 100:  Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis. Theosophie und Rosenkreuzertum – Das Johannes-Evangelium (1907)
GA 170:  Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte (1916)