Hermaphrodit

(Kunstwort gebildet aus dem männlichen Hermes und der weiblichen Aphrodite als Bezeichnung für einen Zwitter). Auf eine uralte heilige Zeit blickt die Geisteswissenschaft zurück, als der Mensch noch nichts von den sexuellen Kräften wußte. Wir könnten solche Menschen sehen, wenn wir in die alten Mysterien hineinblicken könnten; einen Menschen, der noch ungeschlechtlich war, könnten wir da erblicken. An der Stelle des Leibes, wo heute die Sexualorgane sind, könnten wir bei ihm erblicken rankenartige Pflanzen, Organe, die bloß vom Ätherleibe durchzogen sind und noch nichts vom Astralleibe in sich tragen. Der Hermaphrodit der Mysterien tritt uns so entgegen. Er hat Pflanzenorgane an der Stelle der Fortpflanzungsorgane, und aus seinem Rücken treiben rankenförmige Pflanzengebilde heraus. Jetzt begreifen wir, warum die uralten Völker und die biblische Mythe das Feigenblatt haben. [1] (Wortlaut: Ed. 1951)

Zitate:

[1]  GA 101, Seite 56   (Ausgabe 1987, 288 Seiten)

Quellen:

GA 101:  Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole (1907)