Griechisch-lateinischer Volksgeist

Beim griechisch-lateinischen Volksgeist war das so, daß er geleitet worden ist bis zur Verstandes-oder Gemütsseele, daran arbeitete er. Daran konnte er selbst nur dadurch arbeiten, daß diese Verstandes- oder Gemütsseele wiederum im Ätherleibe eine Art Ausprägung ihres Wesens hatte. Aber es ist dies gleichsam eine weniger reale, weniger anschauliche und der Wirklichkeit eingeprägte Form des Weltbildes, wie es jetzt im Griechentum herauskam. Während ein unmittelbares Arbeiten im Ätherleibe bei der alten indischen Kultur da war, ist jetzt ein verwischtes, ein abgeschattetes, ein matteres Abbild der Wirklichkeit vorhanden, wie ich es charakterisiert habe dadurch, daß ich sagte: Es ist wie eine Erinnerung an das, was diese Völker einst erlebt hatten, wie eine Erinnerung, die zurückstrahlt auf den Ätherleib. Bei den anderen Völkern, die jetzt auf das griechische Volk folgten, haben wir es zu tun mit dem vorzugsweisen Gebrauche des physischen Leibes zur stufenweisen Ausbildung der Bewußtseinsseele. Daher war die griechische Kultur eine solche, die wir nur begreifen können, wenn wir sie aus dem Innern heraus zu begreifen vermögen, wenn wir uns klar sind, daß bei ihr als äußere Erfahrung wichtig ist, was aus dem Inneren des Griechen heraussprudelt.121.171 (Siehe auch: Römisches Volk).