Erdentwickelung – Zukunft

Die weitere Erdentwickelung ist eben durchaus Aufgabe des Menschen und der Menschheit.203.319 In dem Momente, wo das Blut aus den Wunden Christi floß auf Golgatha, wurde der Astralleib der Erde dadurch gründlich verändert. Er nahm in diesem Momente etwas anderes auf, nahm andere Farben an. Es wurde der Erde eine neue Kraft einverleibt. Das, was früher von außen wirkte, wurde mit der Erde wieder verbunden, und dadurch wird die Anziehungskraft zwischen Sonne und Erde so stark werden, daß sich Sonne und Erde wieder vereinigen werden, und der Mensch mit den Sonnengeistern. Der Christus war es, der die Möglichkeit gab, daß die Erde sich wieder vereinigen kann mit der Sonne und dann im Schoße der Gottheit ist. [1]

Zuerst geht das Mineralische zugrunde, dann das Pflanzliche, dann das Tierische. Dann wird dasjenige vom Menschen da sein, das man kennenlernte, indem man hinschaute auf dasjenige, was sich aus dem Tode des Mineralischen erhob, was sich erhob auf dem Tode des Pflanzlichen, auf dem Tode des Tierischen, wenn die übrigen drei Reiche verschwunden sein werden. – Was wird sich dann erheben aus unserer Erde, aus unserem Erdendasein? Derjenige, der den Menschen kennenlernt, lernt das schon jetzt erkennen. Er sieht, wie das Denken, wie die Gedanken – und die sittlichen Ideale sind Gedanken –, wie die sich erheben aus dem Grabe des verknöchernden Teiles des Organismus in uns; so wird einstmals nur dasjenige da sein, was der Mensch hervorgebracht hat. Und wir werden darauf hingewiesen, daß dasjenige, was wir heute als sittliche Ideale ausbilden, in unseren keimhaften Gedanken weltbildend sein wird. [2]

Wir sind jetzt in der 5. Unterrasse der 5. Wurzelrasse; noch 2 Unterrassen (eine slawische und eine amerikanische) der 5. Wurzelrasse (oder die nachatlantische Zeit) haben wir durchzumachen. Dann kommen 7 Unterrassen der 6. Wurzelrasse und 7 Unterrassen der 7. Wurzelrasse, die wir noch durchzumachen haben. Das gibt zusammen 16 Stufen künftiger Entwickelung. Diese 16 Stufen haben die Menschen noch zu durchlaufen. [3]

Während im 5. Zeitraum (also in unserem gegenwärtigen) der 3. (ägyptisch- chaldäische) wieder auflebt, um sich mit dem in den Menschenseelen zu durchdringen, was der 4. (der griechisch-lateinische) als ein ganz Neues gebracht hat, wird ein Ähnliches beim 6. in bezug auf den 2. (den urpersischen) und beim 7. in bezug auf den 1., den altindischen, der Fall sein. All die wundervolle Weisheit des alten Indiertums, welche die damaligen großen Lehrer (siehe: Rishis) verkündigen konnten, wird als Lebenswahrheit der Menschenseelen im 7. Zeitraum wieder da sein können. Nach dem Ablauf des 7. Zeitraumes wird die Erde von einer Umwälzung heimgesucht werden (siehe: Krieg aller gegen alle), welche mit jener sich vergleichen läßt, welche zwischen der atlantischen und der nachatlantischen Zeit geschah (siehe: Atlantische Katastrophe). Und die nachher verwandelten Erdenzustände werden wieder in 7 Zeitabschnitten sich weiter entwickeln. Auf einer höheren Stufe werden die Menschenseelen, welche sich dann verkörpern werden, diejenige Gemeinschaft mit einer höheren Welt erleben, welche die Atlantier auf einer niedrigeren erlebt haben. Es werden sich aber nur jene Menschen den neugestalteten Verhältnissen der Erde gewachsen zeigen, welche in sich solche Seelen verkörpert haben, wie sie werden können durch die Einflüsse des griechisch-lateinischen, des darauffolgenden 5., 6. und 7. Zeitraumes der nachatlantischen Entwickelung. Das Innere solcher Seelen wird dem entsprechen, was aus der Erde bis dahin geworden ist. Die anderen Seelen werden dann zurückbleiben müssen, während es vorher in ihrer Wahl gestanden hätte, sich die Bedingungen zum Mitkommen zu schaffen. Reif für die entsprechenden Verhältnisse nach der nächsten großen Umwälzung werden diejenigen Seelen sein, welche sich gerade beim Hinüberleben vom 5. in den 6. nachatlantischen Zeitraum die Möglichkeit geschaffen haben werden, die übersinnlichen Erkenntnisse mit den Verstandes- und Gefühlskräften zu durchdringen. Der 5. und der 6. Zeitraum sind gewissermaßen die entscheidenden. In dem 7. werden die Seelen, welche das Ziel des 6. erreicht haben, sich zwar entsprechend weiter entwickeln; die anderen werden aber unter den veränderten Verhältnissen der Umgebung nur mehr wenig Gelegenheit finden, das Versäumte nachzuholen. Erst in einer späteren Zukunft werden wieder Bedingungen eintreten, welche dies gestatten. [4]

Es kommt eine Zeit, in welcher die Erden- und Menschheitsentwickelung so weit fortgeschritten sein wird, daß die Kräfte und Wesenheiten, welche sich während der lemurischen Zeit von der Erde loslösen mußten, um den weiteren Fortgang der Erdenwesen möglich zu machen, sich wieder mit der Erde vereinigen können. Der Mond wird sich dann wieder mit der Erde verbinden. Es wird dies geschehen, weil dann eine genügend große Anzahl von Menschenseelen so viel innere Kraft haben wird, daß sie diese Mondenkräfte zur weitern Entwickelung fruchtbar machen wird. Das wird in einer Zeit sein, in welcher neben der hohen Entwickelung, die eine entsprechende Anzahl von Menschenseelen erreicht haben wird, eine andere einhergehen wird, welche die Richtung nach dem Bösen genommen hat. Die zurückgebliebenen Seelen werden in ihrem Karma so viel Irrtum, Häßlichkeit und Böses angehäuft haben, daß sie zunächst eine besondere, der guten Gemeinschaft der Menschen scharf entgegenstrebende Vereinigung der Bösen und Verirrten bilden werden. Die gute Menschheit wird durch ihre Entwickelung den Gebrauch der Mondenkräfte sich erwerben und dadurch auch den bösen Teil so umgestalten, daß er als ein besonderes Erdenreich mit der weiteren Entwickelung mitgehen kann. Durch diese Arbeit der guten Menschheit wird die dann mit dem Monde vereinigte Erde fähig, nach einer gewissen Entwickelungszeit auch wieder mit der Sonne, auch mit den anderen Planeten vereinigt zu werden. Und nach einem Zwischenzustande, der wie ein Aufenthalt in einer höheren Welt sich darstellt (siehe: Pralaya), wird sich die Erde in den Jupiterzustand verwandeln. Innerhalb dieses Zustandes wird es das nicht geben, was jetzt Mineralreich genannt wird; die Kräfte dieses Mineralreiches werden in pflanzliche umgewandelt sein. Das Pflanzenreich, welches aber gegenüber dem gegenwärtigen eine ganz neue Form haben wird, erscheint während des Jupiterzustandes als das niederste der Reiche. [5] Der Jupiter entsteht dadurch, daß wir selbst Stück um Stück zu diesem neuen planetarischen Dasein herantragen. Wir als Menschen – das Tierreich ist etwas mit daran beteiligt – bereiten hier während des physischen Lebens, den nächsten Planeten vor. In den Kräften, die wieder zurückgehen, liegt dasjenige, was Zukunft der Erde ist. In dem Menschengeschlecht selbst ruht die Zukunft des Erdendaseins. [6] Über dem Pflanzenreich gliedert sich das ebenfalls verwandelte Tierreich an; dann kommt ein Menschenreich, welches als Nachkommenschaft der auf der Erde entstandenen bösen Gemeinschaft sich erweist. Und dann die Nachkommenschaft der guten Erden-Menschengemeinschaft, als ein Menschenreich auf einer höheren Stufe. Ein großer Teil der Arbeit dieses letzteren Menschenreiches besteht darin, die in die böse Gemeinschaft gefallenen Seelen so zu veredeln, daß sie den Zugang in das eigentliche Menschenreich noch finden können. Der (darauffolgende) Venuszustand wird ein solcher sein, daß auch das Pflanzenreich verschwunden sein wird; das niederste Reich wird das abermals verwandelte Tierreich sein; daran werden sich nach oben gehend drei Menschenreiche von verschiedenen Vollkommenheitsgraden finden. Während dieses Venuszustandes bleibt die Erde mit der Sonne verbunden. Während dessen spaltet sich aus der Venus ein besonderer Weltenkörper heraus, der alles an Wesen enthält, was der Entwickelung widerstrebt hat, gleichsam ein «unverbesserlicher Mond», der nun einer Entwickelung entgegengeht mit einem Charakter, wofür ein Ausdruck nicht möglich ist, weil er zu unähnlich ist allem, was der Mensch auf Erden erleben kann. Die entwickelte Menschheit aber schreitet in einem völlig vergeistigten Dasein zur Vulkanentwickelung weiter. [7]

Zitate:

[1]  GA 106, Seite 136   (Ausgabe 1978, 180 Seiten)
[2]  GA 334, Seite 264f   (Ausgabe 1983, 312 Seiten)
[3]  GA 93, Seite 124   (Ausgabe 1979, 370 Seiten)
[4]  GA 13, Seite 409ff   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)
[5]  GA 13, Seite 411f   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)
[6]  GA 180, Seite 263f   (Ausgabe 1980, 351 Seiten)
[7]  GA 13, Seite 412f   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)

Quellen:

GA 13:  Die Geheimwissenschaft im Umriß (1910)
GA 93:  Die Tempellegende und die Goldene Legende. als symbolischer Ausdruck vergangener und zukünftiger Entwickelungsgeheimnisse des Menschen (1904/1906)
GA 106:  Ägyptische Mythen und Mysterien. im Verhältnis zu den wirkenden Geisteskräften der Gegenwart (1908)
GA 180:  Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse. Alte Mythen und ihre Bedeutung. Alte Mythen und ihre Bedeutung (1917/1918)
GA 334:  Vom Einheitsstaat zum dreigliedrigen sozialen Organismus (1919)