Erdentwickelung – Saturnwiederholung

In jedem späteren Entwickelungszustand müssen die früheren in einer gewissen Weise wiederholt werden. So haben wir, wenn wir in der Entwickelung unserer Erde selbst zurückblicken, im Anfange derselben eine Art Saturnentwickelung, nämlich eine Wiederholung des Saturnzustandes. Als unsere Erde aus dem Pralayazustand, aus dem Dämmerungszustand herauskam, durch den sie hindurchgegangen war, nachdem sie Mond gewesen war, da war auch unsere Erde wiederum nur eine Feuerkugel, eine bloß Wärmesubstanz in sich enthaltende Kugel. Innerhalb dieser Wärmekugel die aus Feuer bestand, war auch der Mensch schon veranlagt. Wie auf dem Saturn die erste Anlage des Menschen vorhanden war, so ist jetzt bei der Wiederholung des Saturnzustandes auf der Erde auch wieder der Mensch vorhanden. Der Unterschied zu dem alten Saturnzustande besteht darin, daß die Menschenleiber – die jetzt herauskommen, wie die frischen Pflanzen sich aus den Keimen entfalten – die drei früheren Entwickelungsstufen durchgemacht haben. Sie sind wesentlich mannigfaltiger, komplizierter gestaltet; denn alle die Kräfte, die im Saturn gewirkt haben, sind in diesem ersten Erdenzustand vorhanden. Auch die alte Sonne und der alte Mond sind darinnen. Die haben sich im Anfange der Erdentwickelung vereinigt, und sind alle wieder zu einem Körper geworden. Saturn-, Sonnen- und Mondkräfte wirken in ihm zusammen, daher ist dieses erste Menschenwesen im Beginne der Erdentwickelung schon viel, viel komplizierter als das alte Saturn-Menschenwesen. Damals, als die Erde auftauchte, sich sozusagen aus dem Dunkel des Weltenraumes heraushob als ein wärmedurchglühter Raum, da lebten in diesem wärmedurchglühten Raum die ersten Menschenformen selbst als Wärmewesen. Wenn Sie mit dem hellseherischen Auge zurückblicken auf das, was damals vom Menschen vorhanden war, so finden Sie zuerst diese erste Menschenanlage so, als wenn die ganze Wärmesphäre viele, viele Strömungen in sich hätte. Diese Strömungen gehen gegen die Oberfläche der Erde zu, senken sich in diese Oberfläche hinein und bilden dort wärmere Massen, als die Umgebung ist. Es unterscheidet sich das Menschenwesen von seiner Umgebung lediglich dadurch, daß man fühlt: gewisse Räume sind wärmer. Denken Sie sich ein eben geborenes Kind, bei dem oben auf dem Kopfe noch eine ganz weiche Stelle ist. Diese Stelle denken Sie sich ganz offen, und denken Sie sich von außen in diese Öffnung einen Wärmestrom hineingehend. Denken Sie sich diesen Wärmestrom nicht dicht materiell in Blutströmen, sondern in Kraftströmen, und hinuntergehend und eine Art Zentrum bildend da, wo jetzt Ihr eigenes Herz ist, und in einzelnen Adern sich verlaufend, aber Kraftadern, nicht Blutadern. Da haben Sie die erste Wärme-Menschenanlage. Aus dieser Wärme-Menschenanlage ist später in weitergehender Entwickelung das menschliche Herz mit seinen Blutgefäßen, es ist die Blutzirkulation daraus geworden. Und das Organ, welches lange in der Menschheitsentwickelung vorhanden war (siehe: Epiphyse), das dann verschwunden ist, das war ein leuchtendes Wärmeorgan, das damals ebenfalls in der ersten Anlage vorhanden war. [1]

Das erste, was aus diesem Menschenkeim heraus entstand, als die Sonne noch lange mit der Erde verbunden war, das war wie eine Art Pflanze, die den Kelch wie nach oben öffnete (siehe Zeichnung unten). Diese Formen erfüllten sozusagen die ganze Erde, indem sie sich aus jenem Urnebel heraus bildeten. In der allerersten Zeit war diese Krone kaum sichtbar; man hätte sie nur so wahrnehmen können, daß man ihre Nähe gespürt haben würde wie einen kelchartigen Wärmekörper. [2] Des Menschen niedere Natur wurzelte im Wasser, wie er zur Hälfte in die dunkle Wassererde hineinragte. Da gab es keine Knochen, da gab es keine feste Menschengestalt. Eine sich metamorphosierende Form war da, pflanzlich, blütenähnlich, die Form wechselte immerfort. [3] Während dieser Periode wie während der Saturnzeit (siehe: Saturnentwickelung) wird von höheren Wesenheiten nur am physischen Leibe gearbeitet. Ist der letztere mit seiner Entwickelung genügend weit fortgeschritten, so müssen alle Wesenheiten erst wieder in eine höhere Daseinsform übergehen, bevor auch der Ätherleib fortschreiten kann. Der physische Leib muß gleichsam umgegossen werden, um bei seiner Wiederentfaltung den höher gebildeten Ätherleib aufnehmen zu können. Nach dieser, einer höheren Daseinsform gewidmeten Zwischenzeit tritt eine Art Wiederholung der Sonnenentwickelung auf höherer Stufe ein, zur Ausgestaltung des Ätherleibes. [4]

Zitate:

[1]  GA 102, Seite 83ff   (Ausgabe 1974, 238 Seiten)
[2]  GA 106, Seite 87   (Ausgabe 1978, 180 Seiten)
[3]  GA 106, Seite 78   (Ausgabe 1978, 180 Seiten)
[4]  GA 13, Seite 219f   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)

Quellen:

GA 13:  Die Geheimwissenschaft im Umriß (1910)
GA 102:  Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen (1908)
GA 106:  Ägyptische Mythen und Mysterien im Verhältnis zu den wirkenden Geisteskräften der Gegenwart (1908)