Elemente

Diese vier Elemente heißen: Erde, Wasser, Luft und Feuer. Unter der Erde hat man aber da, wo Geisteswissenschaft blühte, nicht dasjenige verstanden, was heute mit dem Worte Erde bezeichnet wird. Mit Erde wurde ein Zustand des materiellen Daseins bezeichnet, der Zustand des Festen. Alles das, was flüssig ist, nicht nur das heutige Wasser, wurde bezeichnet als wässerig oder als Wasser. Wenn Sie also meinetwillen Eisen haben, und Sie bringen es zum Glühen, so daß es nach und nach durch die Hitze hinschmilzt und hinrinnt, so ist dasjenige, was da als Eisen hinrinnt, für die Geisteswissenschaft Wasser. Alle Metalle, wenn sie flüssig (geschmolzen) sind wurden als Wasser bezeichnet. Alles das, was wir heute luftförmig nennen, das wir heute auch als gasig bezeichnen, das wurde gleichgültig welcher Stoff in Betracht kam, das wurde alles als Luft bezeichnet. Als viertes Element wurde das Feuer angesehen. Die heutige Physik sieht darinnen nur einen Bewegungszustand. Die Geisteswissenschaft sieht in der Wärme oder in dem Feuer nichts anderes als etwas, was eine noch feinere Substantialität hat als die Luft. Gerade wie Erde oder das Feste sich in das Flüssige verwandelt, so geht das Luftförmige allmählich über für die Geisteswissenschaft in den Feuerzustand, und das Feuer ist ein so feines Element, daß es alle übrigen Elemente durchdringt. Während also sozusagen die anderen drei Elemente verteilt sind, sehen wir das Element des Feuers alles, alles durchdringen. [1]

Wärme ist das erste Element, das auch innerlich wahrgenommen werden kann. Wärme oder Feuer hat also sozusagen zwei Seiten: eine Außenseite, die sich uns zeigt, wenn wir sie äußerlich wahrnehmen, eine innerliche Seite, wenn wir uns selbst in einem bestimmten Wärmezustand fühlen. Daher sagt die alte Geisteswissenschaft und mit ihr die neue Geisteswissenschaft: Die Wärme oder das Feuer ist dasjenige, wo das Materielle beginnt seelisch zu werden. [2]

Zitate:

[1]  GA 110, Seite 30f   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[2]  GA 110, Seite 32   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)

Quellen:

GA 110:  Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt. Tierkreis, Planeten, Kosmos (1909)