Devachan
► 5., 6. und 7. Region des Devachan

DieseRegionen unterscheiden sich wesentlich von den vorhergehenden. Denn die in ihnen befindlichen Wesenheiten liefern den Urbildern der unteren Regionen die Antriebe zu ihrer Tätigkeit. In ihnen findet man die Schöpferkräfte der Urbilder selbst. Wer zu diesen Regionen aufzusteigen vermag, der macht Bekanntschaft mit den Absichten, die unserer Welt zugrunde liegen. Wie lebendige Keimpunkte liegen hier noch die Urbilder bereit, um die mannigfaltigsten Formen von Gedankenwesen anzunehmen. Werden diese Keimpunkte in die unteren Regionen geführt, dann quellen sie gleichsam auf und zeigen sich in den mannigfaltigsten Gestalten. Die Ideen, durch die der menschliche Geist in der physischen Welt schöpferisch auftritt, sind der Abglanz, der Schatten dieser Keimgedankenwesen der höheren geistigen Welt. Der Beobachter mit dem «geistigen Ohr», welcher von den unteren Regionen des «Geisterlandes» zu diesen oberen aufsteigt, wird gewahr, wie sich das Klingen und Tönen in eine «geistige Sprache» umsetzt. Er beginnt das «geistige Wort» wahrzunehmen, durch das für ihn nun nicht allein die Dinge und Wesenheiten ihre Natur durch Musik kundgeben, sondern in «Worten» ausdrücken. Sie sagen ihm, wie man das in der Geisteswissenschaft nennen kann, ihre «ewigen Namen». [1] Die Ideen, wodurch der menschliche Geist in der stofflichen Welt schaffend auftritt, sind eine Widerspiegelung, ein Schattenbild von diesen Keimen der höheren Geistwelt. Die Sphärenharmonie wird hier in geistige Sprache umgesetzt. [2]

Man hat sich vorzustellen, daß diese Gedankenkeimwesen zusammengesetzter Natur sind. Aus dem Elemente der Gedankenwelt ist gleichsam nur die Keimhülle genommen. Und diese umschließt den eigentlichen Lebenskern. Damit sind wir an die Grenze der «drei Welten» gelangt, denn der Kern stammt aus noch höheren Welten. Bei der Beschreibung des Menschen seiner Bestandteile nach, wird für ihn dieser Lebenskern angegeben und der Lebensgeist, die Buddhi und der Geistesmensch, Atma als seine Bestandteile genannt. Auch für andere Weltwesenheiten sind ähnliche Lebenskerne vorhanden. Sie stammen aus höheren Welten und werden in die drei angegebenen versetzt, um ihre Aufgaben darin zu vollbringen. [3] Die irdische Welt ist zugleich der Schauplatz des Schaffens und des Lernens. Im «Geisterland» wird dann das Gelernte in lebendige Fähigkeit des Geistes umgebildet. [4]

In der geistigen Welt ist nicht nur Verwandlungsfähigkeit, sondern man kann sagen, alles ist überall. Jedes geistige Element sucht im Grunde genommen alles zu durchsetzen. [5]

Zitate:

[1]  GA 9, Seite 127   (Ausgabe 1961, 214 Seiten)
[2]  Bei 60, Seite 24   (Ausgabe 1977, 0 Seiten)
[3]  GA 9, Seite 128   (Ausgabe 1961, 214 Seiten)
[4]  GA 9, Seite 131   (Ausgabe 1961, 214 Seiten)
[5]  GA 147, Seite 106   (Ausgabe 1969, 168 Seiten)

Quellen:

Bei 60:  Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe. Heft 60 (1977)
GA 9:  Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung (1904)
GA 147:  Die Geheimnisse der Schwelle (1913)