Denken – Bedeutung für die Götter

Wenn wir einen Vergleich gebrauchen wollen, so können wir sagen: Nehmen wir an, Sie haben ein Samenkorn, einen Weizensamen etwa. Wenn Sie ihn noch so lange anschauen, da wird kein Weizen daraus. Sie müssen ihn in die Erde hineinlegen und ihn wachsen lassen. Das, was die göttlich-geistigen Wesenheiten vor der Bildung des Menschen gehabt haben, läßt sich dem Weizensamen vergleichen. Sollte der in Form von Gedanken aufgehen, dann mußte er erst auf dem physischen Plan durch Menschen gepflegt werden. Es gibt keine andere Möglichkeit, Gedanken zu züchten von den höheren Welten herunter, als sie in Menscheninkarnationen aufgehen zu lassen. So daß dasjenige, was Menschen hier auf dem physischen Plane denken, ein Einzigartiges ist und zu dem hinzukommen muß, was in den höheren Welten möglich ist. Der Mensch war tatsächlich notwendig, sonst hätten ihn die Götter nicht entstehen lassen, um das, was sie gehabt haben, auch noch in der Form des Gedankens durch den Menschen zu erhalten. So also würde überhaupt das, was aus den höheren Welten herunterkommt, nie die Form des Gedankens bekommen, wenn der Mensch ihm nicht diese Form des Gedankens geben könnte. Und wer nicht denken will auf der Erde, der entzieht den Göttern das, worauf sie gerechnet haben, und kann also das, was eigentlich Menschenaufgabe und Menschenbestimmung ist auf der Erde, gar nicht erreichen. Er kann es nur erreichen in derjenigen Inkarnation, wo er sich darauf einläßt, wirklich denkerisch zu arbeiten. [1]

Zitate:

[1]  GA 117, Seite 80   (Ausgabe 1966, 227 Seiten)

Quellen:

GA 117:  Die tieferen Geheimnisse des Menschheitswerdens im Lichte der Evangelien (1909)