Judas

Bei einer Fragenbeantwortung stellte Max Woloschin die Frage, die ihn damals als Paradoxon sehr beschäftigte: ob es nicht Judas war, der, die Sünde des Verrates auf sich nehmend, das Opfer Christi erst möglich machte und so der eigentliche Welterlöser sei? Dieser Idee gegenüber verhielt sich Rudolf Steiner sehr ablehnend, sie sei ganz ungesund. Judas habe nicht das Wesen dessen verstanden, was Christus der Welt brachte, und erwartet, daß Christus den Sieg über seine Feinde durch Magie erringen würde. Durch seinen Verrat habe er einen irdischen Triumph Christi herbeiführen wollen.Unsere materialistische Kultur stehe unter dem Zeichen des Judas. So wie Judas ging und sich erhängte, so werde auch unsere Kultur sich selbst vernichten. [1]

Zitate:

[1]  Wo1, Seite 201   (Ausgabe 1954, 0 Seiten)

Quellen:

Wo1:  Margarita Woloschin: Die Grüne Schlange. Lebenserinnerungen (1954)