Versuchung

Das aber, was als fehlerhafte Eigenschaft dem Astralleib anhaftet, das nennt man Versuchung. [1]

Die Seele mußte in den Mysterien gewisse Dinge erleben. So zum Beispiel mußte sie, wenn sie den ersten Schritt gemacht hatte, wenn sie sich in sich vertieft hatte, die inneren Gefühle und Empfindungen so erleben, daß sie lebhafter und intensiver wurden, als sie sonst im Menschen sind. Dadurch wurde dann der Mensch auch gewahr, wie er in einer niederen Natur steckt, die ihn daran hindert, zu den Quellen des Daseins zu kommen. Kurz: Dadurch wurde der Mensch erst gewahr, wie die niedere Natur ein Verlocker ist für den aufwärts strebenden Menschen, und daß dasjenige, was den Menschen von den Urgründen des Daseins herabgebracht hat, auch seine eigene niedere Natur geworden ist. Das war die «Versuchung», die an jeden Mysterienschüler herantrat. [2]

Zitate:

[1]  GA 96, Seite 2155   (Ausgabe 1974, 350 Seiten)
[2]  GA 131, Seite 30   (Ausgabe 1958, 244 Seiten)

Quellen:

GA 96:  Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft. Christliche Esoterik im Lichte neuer Geist-Erkenntnis (1906/1907)
GA 131:  Von Jesus zu Christus (1911)