Unsterblichkeit ahrimanische

Die Menschen, die sich in die Kreise gewisser zeremoniell-magischer Gesellschaften begeben, sich selber eine Macht über den Tod hinaus, gewissermaßen eine ahrimanische Unsterblichkeit sichern. Für sie ist gewissermaßen die Gesellschaft, der sie sich angeschlossen haben, ein gewisser Bürge, daß Kräfte von ihnen über den Tod hinaus leben, die eigentlich nur leben sollten bis zu ihrem physischen Tode. Und dieser Gedanke lebt heute in mehr Menschen, als Sie denken, der Gedanke, sich eine ahrimanische Unsterblichkeit zu sichern, die ahrimanische Unsterblichkeit, die darinnen besteht, daß man nicht nur als einzelner, individueller Mensch wirkt, sondern daß man durch das Instrument einer solchen Gesellschaft wirkt. Solche Gesellschaften gibt es die mannigfaltigsten. Ebensoviel wie einem zuwächst an unsterblich Sterblichem, oder besser gesagt an ahrimanischer Unsterblichkeit, ebensoviel verliert man von dem Bewußtsein der anderen, der wirklichen, der echten Unsterblichkeit. [1] Wenn mit okkulten Mitteln angestrebt wird, einem einzelnen Volksgeiste die Weltherrschaft zu sichern, dann bedeutet das, daß Wirkungen bis hinein in die geistige Welt erzielt werden sollen, es bedeutet, daß man an die Stelle der berechtigten Herrschaft der Archangeloi über die Toten setzt die unberechtigte Herrschaft der Archangeloi gebliebenen Archai, der unberechtigten Zeitgeister. Und mit diesen hat man erreicht eine ahrimanische Unsterblichkeit. [2]

Die ahrimanischen Wesen wollen namentlich verhindern, daß der Mensch regelmäßig mit der Erde sich zu Ende entwickelt und dann in einer normalen Weise in den Jupiterzustand hinüberwächst, sie wollen die Erde konservieren in ihrem Dasein, sie wollen die Erde erhalten und wollen den Menschen für die Erde erhalten. Daher bemühen sich diese Wesenheiten in der intensivsten Weise fortwährend, das Folgende zu machen. Das sind Vorgänge, ich möchte sagen hinter den Kulissen des Daseins, die, seit die Erde ein Menschengeschlecht hat, sich als reale Vorgänge vollziehen. Der Mensch geht in den Schlafzustand hinüber in seiner Ich-Wesenheit und in seiner astralischen Wesenheit. Diese widerrechtlich auf der Erde wohnenden Mond-, Venus-, Merkurwesenheiten versuchen nun, aus dem Erdenäther den Menschen eigentlich in jedem Schlafzustande einen Ätherleib zu geben. Es gelingt ihnen eigentlich fast nie. Aber sie geben den Versuch nicht auf, denn es scheint immer wieder und wiederum diesen Wesenheiten möglich, daß es ihnen gelingen könnte, wenn der Mensch schläft, wo er seinen Ätherleib (der aus dem Kosmos stammt) im Bette zurückgelassen hat, ihn aus dem Erdenäther mit einem Ätherleib zu umgeben, zu durchdringen. Würde es solch einem ahrimanischen Wesen wirklich gelingen, dem Menschen so stufenweise, wenn er immer wieder und wieder schläft, einen ganzen Ätherleib hineinzubringen, so würde der Mensch nach dem Tode, wenn er (wenige Tage) in seinem Ätherleib ist, sich im Ätherleibe erhalten können, und es würde nach und nach ein ätherisches Menschengeschlecht entstehen. Dann würde dadurch die Erde konserviert werden können. [3]

Zitate:

[1]  GA 174, Seite 196f   (Ausgabe 1966, 320 Seiten)
[2]  GA 174, Seite 230f   (Ausgabe 1966, 320 Seiten)
[3]  GA 219, Seite 51   (Ausgabe 1966, 212 Seiten)

Quellen:

GA 174:  Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Zweiter Teil (1917)
GA 219:  Das Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur Sternenwelt. Die geistige Kommunion der Menschheit (1922)