Tote

Man darf durchaus nicht glauben, daß unsere Anschauungen aus dem Nichts herauswachsen, oder daß sie in jedem Zeitalter neu entstehen. Sie wachsen aus dem Boden heraus, in dem unsere Seele wurzelt, der aber identisch ist mit dem Wirken längst verstorbener Menschen. [1] Die Toten sind es, die im Devachan leben, die durch die Kraft, die sie dort haben, selbst an dieser Umgestaltung der Erde arbeiten. So wie die Menschen hier an der physischen Erde arbeiten, so die Toten an dem geistigen Urbilde dieser physischen Erde. Sie sind es, die ihre Kräfte hereinsenden in diese physische Welt und die an der Umbildung mitwirken. Allerdings gibt es da Anführer und höhere Wesenheiten, welche die Führung übernehmen. Und an diesem Reiche, das da mitten unter uns ist, arbeiten die Toten an der Umgestaltung des Antlitzes unserer Erde. Die Menschen atmen hier in der Luft; ohne Luft könnten sie nicht atmen. Ähnlich bei den Toten, nur daß, wie hier die Luft, dort das Licht wirkt. In dem ausgebreiteten Licht sieht der Eingeweihte die Wesen der Toten. So sind zum Beispiel für den Seher die Pflanzen umgeben von den Geistern der Verstorbenen, und indem das Licht die Pflanze wandelt und wachsen läßt, sind es die Geister der Toten, die das vollbringen. Wir alle werden in der geistigen Welt über der Erde schweben und an den Pflanzen bauen. [2]

Zitate:

[1]  GA 168, Seite 198   (Ausgabe 1968, 230 Seiten)
[2]  GA 100, Seite 66   (Ausgabe 1981, 276 Seiten)

Quellen:

GA 100:  Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis. Theosophie und Rosenkreuzertum – Das Johannes-Evangelium (1907)
GA 168:  Die Verbindung zwischen Lebenden und Toten (1916)