Swastika – Hackenkreuz

Dieses Hakenkreuz oder Swastika ist nichts anderes als die Wiedergabe dessen, was man astrale Sinnesorgane (siehe: Astralleiborgane) nennt – man nennt sie auch Lotusblumen –, die sich zu regen beginnen, wenn der Mensch gewisse Übungen vornimmt; sie beginnen sich zu regen, wenn er eine bestimmte Entwickelung durchmacht. [1]

Die Swastika war einmal ein Zeichen, wodurch angegeben werden sollte für den, der von weither kam: Da sind Leute, die verstehen diese Dinge, die sehen nicht nur mit den physischen Augen, die sehen auch mit dem geistigen Auge und die aufmerksam darauf machten: Wir können sehen mit diesen Lotusblumen. [2] Sie ist nichts anderes als das Zeichen für die astralen Sinnesorgane, die Räder oder Lotusblumen, von denen mehrere im Astralleib veranlagt sind. [3] Die Swastika hängt mit allem, was Befruchtung ist zusammen, der vierblättrigen Lotusblume (sogenannter Sakrallotus). [4] Das wird uns dargestellt bei der Isis. Sie wird befruchtet von dem Männlich-Göttlichen, damit ihr Haupt sich befruchte, und dem Kinde wird nicht sinnlicher Stoff gereicht, wie bei der sinnlichen Isis, sondern das Henkelkreuz, die Swastika, das, was das Zeichen des Lebens ist. [5]

Das Christentum hat dasjenige, was es hat brauchen können, in seine Traditionen, in seine Dogmen, aber namentlich in seinen Kult hineingenommen, und dann den Ursprung dieser Kulte verwischt. In den Kulten liegt ungeheuer viel drinnen; aber alles ist umgedeutet worden. Die Dinge waren da, die Dinge traten den Leuten noch vor Augen, aber die Leute sollten nicht wissen, an welche Urweisheit die Dinge anknüpfen. Denken Sie an eine solche Tatsache: Man kennt die Bischofsmütze aus dem 8. Jahrhundert. Diese hat lauter Zeichen; aber alle diese Zeichen sind eigentlich gleich, nur verschieden angeordnet, und alle diese Zeichen sind Swastiken. Die Swastika führt uns zurück in die Urzeiten der Mysterien, in denen man beobachten konnte, wie im menschlichen ätherischen und astralischen Organismus die Lotusblumen (siehe: Astralleib-Organe) wirkten; wie überhaupt dasjenige, was in den sogenannten Lotusblumen lebt, zu den Grunderscheinungen des Ätherischen und Astralischen gehört. Aber es war ein totes Zeichen geworden. Der Bischof trug es als Zeichen seiner Macht. [6]

Dieses Zeichen, zu dem einstmals der Inder oder der alte Ägypter hingeblickt hat, wenn er von seinem heiligen Brahman sprach, er erblickt es heute auf der bolschewistischen Rubelnote. Man weiß da, wo große Politik gemacht wird, wie man auf Menschenseelen wirkt. Man weiß, was der Siegeszug des Hackenkreuzes, Swastika; das eine große Anzahl von Menschen in Mitteleuropa bereits trägt (gesagt: [7] .1920!) – wiederum aus anderen Untergründen heraus –, man weiß was dieses bedeutet, aber man will nicht hinhorchen auf dasjenige, was aus den wichtigsten Symptomen heraus die Geheimnisse des heutigen geschichtlichen Werdens deuten will. [8] Einstmals war es in Asien so, daß der Mensch sein Herz aufgehen fühlte, seine Seele warm durchdrungen fühlte, wenn er, gelenkt von dem Gedanken an das heilige Brahman, den Blick richtete auf das große äußere Zeichen, auf die Swastika, auf das Hackenkreuz. Selbstverständlich sind jene tausendjährigen Empfindungen rege, die einstmals das heilige Brahman innerlich erschauten, wenn der Blick gerichtet wurde auf das Hackenkreuz. Heute lenken sich dieselben Empfindungsqualitäten hin nach der 2000-Rubelnote. Das sind die ahrimanischen Mächte, die hier ihr Wesen treiben; darinnen liegt überirdische Vernunft, wenn auch eben ahrimanische Vernunft. [9]

Zitate:

[1]  GA 101, Seite 101   (Ausgabe 1987, 288 Seiten)
[2]  GA 350, Seite 268   (Ausgabe 1962, 314 Seiten)
[3]  GA 97, Seite 240   (Ausgabe 1981, 340 Seiten)
[4]  GA 94, Seite 173   (Ausgabe 1979, 312 Seiten)
[5]  GA 57, Seite 384   (Ausgabe 1961, 434 Seiten)
[6]  GA 175, Seite 347f   (Ausgabe 1982, 416 Seiten)
[7]  GA 27, Seite 8   (Ausgabe 1984, 142 Seiten)
[8]  GA 199, Seite 161   (Ausgabe 1985, 318 Seiten)
[9]  GA 199, Seite 246f   (Ausgabe 1985, 318 Seiten)

Quellen:

GA 27:  Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen. Von Dr. Rudolf Steiner und Dr. Ita Wegman (1925)
GA 57:  Wo und wie findet man den Geist? (1908/1909)
GA 94:  Kosmogonie. Populärer Okkultismus. Das Johannes-Evangelium. Die Theosophie an Hand des Johannes-Evangeliums (1906)
GA 97:  Das christliche Mysterium (1906/1907)
GA 101:  Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole (1907)
GA 175:  Bausteine zu einer Erkenntnis des Mysteriums von Golgatha. Kosmische und menschliche Metamorphose (1917)
GA 199:  Geisteswissenschaft als Erkenntnis der Grundimpulse sozialer Gestaltung (1920)
GA 350:  Rhythmen im Kosmos und im Menschenwesen. Wie kommt man zum Schauen der geistigen Welt? (1923)