Sonnenlicht

Wie Ihr Leib sich zu Ihrer Seele verhält, so verhält sich das Sonnenlicht zu dem Logos. In dem Sonnenlichte strömt ein Geistiges der Erde zu. Dieses Geistige ist, wenn wir nicht nur den Sonnenleib, sondern auch den Sonnengeist zu fassen vermögen, dieser Geist ist die Liebe, die herunterströmt auf die Erde. Nicht allein weckt das physische Sonnenlicht die Pflanzen, so daß diese verkümmern müßten, wenn das physische Sonnenlicht nicht auf sie wirkte, sondern mit dem physischen Sonnenlichte strömt die warme Liebe der Gottheit auf die Erde; und die Menschen sind dazu da, die warme Liebe der Gottheit in sich aufzunehmen, zu entwickeln und zu erwidern. Das können sie aber nur dadurch, daß sie selbstbewußte Ich-Wesen werden. Nur dann können sie die Liebe erwidern. [1] Diese eine Gestalt des Jesus von Nazareth, in welcher der Christus oder der Logos inkarniert war, bringt daher das, was früher immer nur von der Sonne auf die Erde herniederströmte, was nur im Sonnenlichte enthalten ist, sie bringt es in das Menschenleben, in die Menschheitsgeschichte selbst hinein: «Der Logos ward Fleisch». [2] Das Sonnenlicht ist nicht nur physisch, es ist auch seelisch-geistig; als letzeres löste es sich los vom Kosmischen und wurde Ich. (Dagegen) ein Extrakt des Mondenlichtes ist der menschliche Astralleib. [3]

Die Sonne bekommt von allen Seiten ihr Licht wiederum zurück, wenn auch in anderer Form, in verwandelter Form; sie bekommt es aber wieder zurück. [4]

Zitate:

[1]  GA 103, Seite 58   (Ausgabe 1962, 224 Seiten)
[2]  GA 103, Seite 62   (Ausgabe 1962, 224 Seiten)
[3]  GA 140, Seite 153   (Ausgabe 1980, 374 Seiten)
[4]  GA 235, Seite 26f   (Ausgabe 1984, 228 Seiten)

Quellen:

GA 103:  Das Johannes-Evangelium (1908)
GA 140:  Okkulte Untersuchungen über das Leben zwischen Tod und neuer Geburt. Die lebendige Wechselwirkung zwischen Lebenden und Toten (1912/1913)
GA 235:  Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge - Erster Band (1924)