Sonne alte

Wie das Erdendasein eine unendliche Fülle von Einzelheiten bietet, so ist es ganz selbstverständlich, daß wir auch für das Sonnendasein eine unendliche Reihe von Einzelheiten zu verzeichnen haben, und daß immer nur eine ganz grobe «Kohlezeichnung», eine Art Umriß, gegeben werden kann. [1] Der Saturn war so groß wie eine Weltenkugel, die die (heutige) Sonne zum Mittelpunkt hat und bis zum heutigen Saturn reicht. Die alte Sonne war eine Weltenkugel, die sich ausdehnte bis zum heutigen Jupiter. Dieser ist die Grenzmarke für die Ausdehnung jener alten Sonne. [2]

Welches sind nun die Ursachen, unter deren Einfluß sich die Sonne aus dem Saturn entwickelt hat? Man erkennt sie, wenn man einen Blick wirft auf die letzten Zustände der Saturnentwickelung, Man nehme an, der siebente Kreislauf sei auf der vierten Formstufe, der physischen, angelangt. Der Menschenleib ist da so weit, daß er den Angeloi als die ihr Wesen spiegelnden Sinnesorgane dienen kann. Diese haben auf dieser Stufe eine Art Menschenbewußtsein, das ihnen allerdings nur mit den benutzten Sinnen des Menschenleibes zuteil wird. Höhere Wesen wirken aus dem Umkreise des Planeten auf denselben. Sie entwickeln aufeinanderfolgend die höheren Bewußtseinsstufen. In dem Augenblicke, in dem auch die Angeloi sich zu solch höheren Bewußtseinsarten entwickeln, können sie sich nicht mehr des Menschenleibes bedienen. Die Folge davon ist, daß sie ihn verlassen. Er muß sterben. Das heißt aber nichts anderes, als daß der physische Saturnleib zerfällt, bevor sich die physiognomische Form des siebenten Umlaufes entwickelt. Diese physiognomische Stufe ist also überhaupt nicht mehr physisch. Der Planet ist nur noch als Seelenplanet vorhanden. Die physische Form versinkt in den Abgrund. In dem Seelenplaneten leben die Angeloi in einem überphysischen Bilderbewußtsein. Und die höheren Wesen sind an ihm tätig mit entsprechenden höheren Bewußtseinsformen. In dem Zeitpunkte, wo auch die Angeloi über das Bilderbewußtsein hinausgewachsen sind, muß auch der Seelenplanet zerfallen. An seine Stelle tritt ein anderer, auf dem die gestaltende Form entwickelt wird. Er schwebt aber nur in jener Welt, in welcher sich der irdische Eingeweihte befindet, wenn er in dem höheren Tonbewußtsein verweilt. Aus denselben Gründen entwickelt sich aus diesem Planeten ein anderer, der einer noch höheren Welt angehört am Ende des siebenten Saturnkreislaufes. In demselben ist die schöpferische Form des Daseins verwirklicht. – Es ist gezeigt worden, daß mit dem Aufsteigen der höheren Wesen in entsprechende Bewußtseinsformen sich immer Nebenplaneten des Saturn absondern, die in höheren Welten schweben müssen, weil die Hauptform des Saturn solche Bewußtseinsarten nicht beherbergen kann. Nun aber steigt ja der Saturn selbst zu solchen höheren Welten auf. Das hat zur Folge, daß er jedes Mal, wenn er in einer solch höheren Welt angekommen ist, sich mit jenem Nebenplaneten vereinigt, der in der gleichen Welt vorhanden ist. Am Ende des siebenten Saturnkreislaufes sind aus diesem Grunde Jupiter, Mars, Venus, Merkur und Sonne wieder mit dem Saturn vereinigt. Alles bildet wieder eine Welt. In dieser einen Welt findet sich aber die schöpferische Form der Saturnlebenskraft. Durch sie wird die Welt, die sich auf die angegebene Art vergeistigt hat, wieder auf die niederen Stufen des Daseins zurückgeführt. Das geschieht eben mit der Entwickelung der Sonne. Im Verlaufe ihrer Kreisläufe treten die aus dem Saturn herausgebildeten Planeten wieder hervor. Ein jeglicher erscheint jetzt nur um eine Stufe mehr dem physischen Dasein angenähert.

Könnte ein menschlicher Beobachter mit Sinnen in der gegenwärtigen Form der Entwickelung des geschilderten Planeten zusehen, so würde er nur in gewissen Zeiträumen aus dem Dunkel heraus den Weltkörper aufgehen sehen; in langen Zwischenzeiten, in denen dieser nur ein Dasein in höheren Welten führt, würde er einem solchen Beobachter entschwinden. Er bliebe da nur für einen Beobachter erkennbar, dessen Bewußtsein in höheren Welten verweilen kann. Man unterscheidet deshalb zwischen den physischen Zuständen des planetarischen Daseins Dämmerungs- oder Nachtzustände. Nur darf man sich nicht vorstellen, daß in solchen Zwischenzeiten der Planet mit seinen Wesenheiten in Untätigkeit verfällt. Diese [Tätigkeit] fällt da nur in höhere Welten und drückt sich so in einem viel wirklicheren Dasein als dem bloßen physischen aus. [3]

Der Sonnenzustand hatte als dichtesten Zustand dasselbe, was wir heute in den Gasen, der Luft sehen. Allerdings müssen Sie sich diese Substanzen etwas dichter vorstellen, als die Gase sind. [4] Wir müssen uns die alte Sonne nicht nach außen, sondern nach innen leuchtend denken. [5] Die alte Sonne hatte in sich selbst die Kraft, in abwechselnden Zuständen hell und dunkel zu werden, aufzuleuchten und sich zu verfinstern, denn das war ihr Ausatmen und Einatmen. Nehmen wir diesen Zustand des Ausatmens: Licht verbreitet sich, dafür aber auch erfüllt sich die Sonne mit Rauch. Diese Rauchgestalten, diese Rauchströmungen sind regelmäßige Gebilde. Es ist also sozusagen eingeschaltet in der Sonnensubstanz beim jedesmaligen Ausatmen eine Summe von regelmäßigen Gebilden. Dasjenige, was früher (siehe: Saturnentwickelung) bloß Eiform hatte, Wärme-Ei war, hatte sich zu allerlei regelmäßigen Gebilden umgestaltet. Ganz sonderbare Rauchgebilde mit innerem Leben und innerer Regelmäßigkeit waren entstanden. Und diese regelmäßigen Rauchgestalten waren die dichtesten Leiber, welche die Archangeloi hatten. In Rauch-, in Gas-, in Luft-Leibern belebten sie die Sonne; so wandelten sie als Menschen sozusagen auf der Sonne herum. Jetzt haben wir also den geistigen Begriff eines Fixsternes, den geistigen Begriff einer Weltensonne, die sozusagen durch ihre eigene Macht Sonne ist, die Tag und Nacht wechseln läßt durch ihre eigene Macht. Wie Aus- und Einatmen läßt sie wechseln Helligkeit und Dunkelheit, denn die Sonne war dazumal eine Art Fixstern. Alles, was selbstleuchtend ist in unserem Weltenraum, das sendet in den Weltenraum mit dem Licht auch hinaus das Leben von geistigen Boten: Archangeloi (das griechische Wort für Erzbote). [6]

Denken Sie sich eine Gaskugel und da drinnen webendes Licht, lebendiges Licht, das aufsprießt, das nach oben im Aufsprießen das Gasige wie Lichtblütenformen aufschießen läßt und wiederum das Bestreben hat, nach unten zu halten, was da aufblitzen will, das wiederum die alte Sonne nach dem Mittelpunkte zusammenhält: dann haben Sie das innere Weben von Licht, Wärme und Luft im alten Sonnenzustande. Die Gestalt des Wirkens, die dazumal auch physisch vorhanden war, heute ist sie für den Menschen nur vorhanden, wenn das hellseherische Wahrnehmungsvermögen sich in das Gebiet der übersinnlichen Welt richtet, da wo heute die geistigen Grundwesenheiten unserer äußeren physischen Pflanzen sind, das, was wir als die Gruppenseelen der Pflanzen kennen gelernt haben. Wir dürfen uns nicht denken, daß während des alten Sonnenzustandes Pflanzen in der heutigen Form vorhanden waren, sondern wir müssen uns klar sein darüber, daß nur die Gesetze, die im heutigen Pflanzenreich wirken, jene Gesetze, die da bedingen, daß ein Wurzelhaftes nach abwärts und ein Blütenhaftes nach aufwärts treibt. [7]

Während der Saturnleib des Menschen eine Art Automat war, wird er jetzt durch den Ätherleib, der ihn nach und nach ganz durchsetzt, zum belebten Wesen. Der Mensch wird dadurch eine Art Pflanze. Sein Aussehen ist allerdings nicht dasjenige der heutigen Pflanzen. Er gleicht vielmehr schon ein wenig in seinen Formen dem gegenwärtigen Menschen. Nur ist die Anlage zum Kopfe, wie jetzt die Pflanzenwurzel, nach unten hin zum Sonnenmittelpunkte gewendet, und die Fußanlagen sind wie die Pflanzenblüte nach oben gerichtet. [8]

Die Sonnenentwickelung ist dadurch ausgezeichnet, daß der Ätherleib einzog in den unten vorbereiteten physischen Menschenkörper. Sie selbst gehörten zu einem Luftleib, wie auf dem Saturn zu einem Wärmeleib. Ihr Ätherleib war schon unten, aber in der Atmosphäre der Sonne war Ihr Astralleib mit Ihrem Ich eingegliedert in dem großen allgemeinen Astralleib der Sonne, und da wirkten Sie hinunter in den physischen und Ätherleib, ähnlich wie heute im Schlaf, wenn Ihr Astralleib draußen ist und an dem physischen und Ätherleibe arbeitet. Sie arbeiteten dazumal die ersten Anlagen aus zu all dem, was heute Wachstums- und Verdauungs- und Fortpflanzungsorgane sind. Sie gestalteten die Anlagen der Sinnesorgane vom Saturn um; einige behielten ihren Charakter bei, andere wurden umgestaltet zu Drüsen und Wachstumsorganen. Alle Wachstums- und alle Fortpflanzungsorgane sind umgestaltete, vom Ätherleib ergriffene Sinnesorgane. [9]

Nachdem die Saturnbildung sich aufgelöst hat, beginnt sozusagen eine neue Evolution, eine Neubildung. Das erste, was geschieht, ist genau dasselbe wie das, was sich vorher auf dem Saturn abgespielt hat. Dann, nachdem dieses ganze Saturndasein auf diese Weise sich wiederholt hat, beginnt weiter nach dem Mittelpunkte zu eine zweite Bildung, die alte Sonne. Das geschieht auf die Weise, daß in ähnlicher Weise wie früher die Throne sich hingeopfert haben, es jetzt eine andere Stufe der geistigen Hierarchie ist, die sich opfert, diejenigen Wesenheiten, die wir die Herrschaften oder die Geister der Weisheit, Kyriotetes nennen. Die Throne sind mächtigere Wesen; sie können physische Substantialität, Wärmesubstantialität aus sich herausträufeln. Die Kyriotetes aber können nur hinopfern einen Ätherleib, der dünner ist. [10]

Nur die höchste Hierarchie, der Seraphim, der Cherubim, der Throne hat die Fähigkeit, so etwas (wie den Saturn) hinzustellen in den Kosmos. Aber indem diese höchste Hierarchie im Ausgangspunkte eines Weltenwerdens so etwas hingestellt hat, konnte die Entwickelung weitergehen. Es konnten gewissermaßen die Söhne der Seraphim, Cherubim und Throne die Entwickelung weiterleiten. – Und das geschah dann auf die Weise, daß wirklich die von den Seraphim, Cherubim und Thronen hervorgebrachten Wesenheiten der zweiten Hierarchie, die Kyriotetes, Dynamis, Exusiai, daß diese nun eindrangen in diesen Raum, der durch Seraphim, Cherubim und Throne saturnisch warm gebildet worden war. Diese kosmisch jüngeren Wesenheiten der 2. Hierarchie offenbarten sich im Elemente des Lichtes. Dieses innerliche Durchleuchtetwerden ist verknüpft mit einer Verdichtung der Wärme. Es wird aus dem bloßen Wärmeelement Luft. Wenn irgendwo Licht hinkommt, so entsteht unter gewissen Bedingungen Schatten, Finsternis: die Luft. [11]

Eine Kugel als inneren Raum haben wir uns zu denken, in dem Mittelpunkt zunächst sich wiederholend das Bild des Saturn: die Throne als Geister wie kniend vor den Cherubim, den geflügelten Wesen, opfernd ihr eigenes Wesen; und hinzukommend die Geister der Weisheit, Kyriotetes, in dem Anblick des Opfers versinkend. Und nun kann man als Anblick haben, daß die Glut, die im Opfer liegt, sich in der Hingabe der Geister der Weisheit verwandelt, so daß sie sinnenfällig vorzustellen ist als Opferrauch, als Luft, die aufsteigt von der Opfertat als Opferrauch. Und wir bekommen ein vollständiges Bild, wenn wir uns vorstellen: Die opfernden Throne kniend vor den Cherubim, und zu dem Opfer hinzukommend wie im Reigen die Kyriotetes, hingegeben in ihrer Stimmung dem, was sie erblicken im Mittelpunkte der Sonne an dem Opfer der Throne; dadurch in ihrer Stimmung erwachsend zu dem Bilde des Opferrauches, der sich verbreitet nach allen Seiten, der ausströmt, sich am Ende ballt und aus seinen Wolken herausschafft die Gestalten der Archangeloi, die zurückstrahlen von der Peripherie das Geschenk des Opferrauches als Licht, das Innere der Sonne durchleuchtend, das Geschenk der Geister der Weisheit zurückgebend und die Sphäre der Sonne in dieser Weise schaffend. Sie besteht schenkend aus Glut und Opferrauch. An der äußeren Peripherie sitzen die Archangeloi, die Schöpfer des Lichtes, die das, was zuerst auf der Sonne da ist, später abbilden; es braucht Zeit, dann aber kommt es zurück als Licht. Die Archangeloi bewahren das Frühere; die Gaben der Geister der Weisheit, die sie nehmen, strahlen sie zurück; aber was in der Zeit war, geben sie zurück als Raum, und indem sie es als Raum zurückstrahlen, geben sie zurück das, was sie selbst durch die Archai, die Anfänge, erhalten haben. Dadurch sind sie die Engel des Anfanges, weil sie das in späteren Zeiten wirksam machen, was früher war. Arch-Angeloi, Boten (griechisch angelos) des Anfangs sind sie. [12] Denken wir uns diese Geister der Weisheit, sitzend im Mittelpunkte der Sonne, im Anblick der opfernden Throne versunken und ausstrahlend, was ihr eigenes Wesen ist, wegen des Anblickes der opfernden Throne, und zurück erhalten sie ihr ausstrahlendes Wesen, indem es ihnen von der Oberfläche zurückstrahlt, so daß sie es als Licht wieder zurückbekommen. Alles ist durchleuchtet. Ihr eigenes Wesen wurde, indem sie es hingegeben haben, zum Geschenk an den Makrokosmos, da war es ihr Inneres. Jetzt strahlt es zurück: ihr eigenes Wesen tritt ihnen von außen entgegen. Sie sehen ihr eigenes Inneres in die ganze Welt verteilt und widergestrahlt von außen als Licht, als die Widerspiegelung ihres eigenen Wesens. Inneres und Äußeres sind die zwei Gegensätze, die uns jetzt entgegentreten. Das Frühere und Spätere verwandelt sich und wird so, daß es sich verwandelt in Inneres und Äußeres. Der «Raum» ist geboren. Durch die schenkende Tugend der Geister der Weisheit entsteht der Raum auf der alten Sonne. [13]

Dadurch, daß die alte Sonne zusammengezogen worden ist, ist sie dichter geworden. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, daß innerhalb der alten Sonne jetzt nicht bloß Wärmesubstanz vorhanden ist, sondern verdichtete Wärmesubstanz, gasig-luftige Substanz. Jetzt wirken aus dem Umkreise mit den anderen, früher genannten Wesenheiten (1. Hierarchie) die Kyriotetes mit, und drinnen in diesem Sonnenumkreis sind nur noch die Dynamis und die Exusiai. In einer ganz ähnlichen Weise wie beim alten Saturn geschieht jetzt folgendes. Es bilden sich gewisse Strömungen, welche erzeugt werden von den Geistern der Umgebung, nur wirken jetzt die Kyriotetes mit, dadurch sind diese Strömungen etwas dichter als diejenigen, die früher (beim Saturn) bloß von den Thronen bewirkt worden sind. Da drinnen zieht sich die Masse zusammen, und es wird jetzt eine Dunstkugel nach der anderen zwischen diesen beiden Strömungen zusammengedrängt. Diese Kugel ist jetzt durchzogen von Äther, von ätherischer Leiblichkeit. Wenn sie auch dicht ist wie Gas, sie ist durchzogen von ätherischer Leiblichkeit. Dadurch lebt diese ganze Kugel, sie ist ein innerlich-lebendiges Wesen. Während der Saturn ein innerlich bewegliches Wesen ist, voll Regsamkeit, bis er durch den Löwen (Tierkreisregion des Löwen) zum Stillstand gebracht wird in seiner Bewegung, ist der Jupiter – man kann ihn auch Jupiter nennen, weil das, was als Jupiter (heute) am Himmel steht, eine Wiederholung ist dessen, was damals als ein Stück von der Sonne sich abgegliedert hat –, ist der Jupiter innerlich-lebendig. Also, wir haben die alte Sonne, die Kugeln kreisen jetzt herum, sind lebendige Kugeln, große Lebewesen. Nun müssen Sie sich statt des Löwen eine andere Region des Tierkreises denken, wo diese Kugeln ursprünglich erzeugt, angeregt werden, nämlich die Region des Adlers (heute Skorpion). In dieser Region findet ursprünglich statt die Anregung zu dieser Sonnenkugel, zu diesem lebendigen Wesen im kosmischen Raum. Nun, nachdem diese lebendige Kugel einmal herumgegangen ist, den ganzen Umkreis vollendet hat, kommt sie wieder in die Region des Adlers. Jetzt aber tritt etwas anderes ein. Während an dieser Stelle die Kugel vorher angefangen hat innerlich zu leben, wird sie, wenn sie an denselben Punkt zurückkommt, durch denselben Einfluß, der sie ursprünglich zum Leben gerufen hat, getötet. Eine Kugel nach der anderen wird getötet. Dann, wenn alle getötet worden sind und keine neue mehr entsteht, dann ist es auch mit dem Leben dieser alten Sonne zu Ende. Es besteht das Leben darin, daß hier neue Kugeln entstehen und zuletzt hier zur Deckung kommen, an der Stelle, wo sie aus dem Weltenraum herein getötet werden. Diesen Todesstich, den das Leben der alten Sonne empfängt aus dem Weltenraum heraus, empfand man als den «Skorpions»-Stich. Daher ist diese Region, weil sie zugleich tötet, genannt worden die Region des Skorpions. So ist an dieser Stelle das Sternbild zu sehen, das die tote Materie zum Leben erweckt, der Adler, aber auch dasjenige, das die Kräfte hereinschickt, die töten, das Sternbild des Skorpions. [14]

Während (dieser Sonnen-)Kreisläufe wird dann der Ätherleib immer mehr ausgebildet, und durch seine Kräfte, die auf den physischen Leib wirken, erhält auch dieser allmählich eine immer vollkommenere Form. [15]

Der Stoff der Geister der Weisheit ist nun der Äther, das ist in sich bewegliche und kraftvolle Weisheit, mit anderern Wort «Leben». Der Äther- oder Lebensleib des Menschen ist also eine Ausströmung der Weisheitsgeister. [16]

Die Geister der Persönlichkeit, die Archai (auf dem Saturn) hätten ewig nur ihr Ich ausgeströmt, wenn sie nicht etwas draußen gelassen hätten, was ihnen Widerstand geleistet hätte: das andere ist draußen, ich unterscheide mich von dem objektiv gemachten Wärme-Element; dadurch sind die Geister der Persönlichkeit zu ihrer Ich(-Wahrnehmung), zum Selbstbewußtsein gekommen, daß sie einen Teil der Saturnwesenheiten hinabgedrängt haben in ein bloß äußerliches Wärmedasein. So daß, als das Leben des Saturn zu Ende ging, sich folgender Prozeß abspielte: Die Archai hatten Selbstbewußtsein erlangt, hatten einen Teil der Wärme wiederum in sich aufgesogen, hatten in ihren Mittelpunkt das Selbstbewußtsein aufgenommen und hatten dafür zurückgelassen ein niederes Reich. Jetzt kam das Reich der Throne, und diese lösten, was jene übriggelassen hatten, auf, und der Saturn ging in eine Art Planetennacht (siehe: Pralaya) ein. Wäre der alte Saturn verschwunden durch das Einatmen der gesamten Wärme, so wäre alles Saturndasein in die geistige Welt aufgenommen worden. Nun konnten die Throne zwar für eine Zeitlang auflösen, was die Geister der Persönlichkeit als (Wärme-)Eier herausgesetzt hatten, aber sie konnten es nur für eine Zeit. Es mußte das gewissermaßen zu einer weiteren Entwickelung wiederum einem niedrigeren Dasein übergeben werden. Dadurch kam ein Planetenmorgen. Herüber kamen nach dem Schlafzustand des Planeten vom alten Saturn die Geister der Persönlichkeit, die Archai, die jetzt ihr Selbstbewußtsein hatten, die also nicht mehr darauf angewiesen waren, ähnliches durchzumachen, wie sie schon durchgemacht hatten. Aber sie hatten gewisse Wärme-Eier ausgseatmet, die kamen wiederum nach und nach heraus, die differenzierten sich heraus aus der allgemeinen Masse. Und die Folge war daß jetzt diese Geister der Persönlichkeit sozusagen gebunden waren an dasjenige, was sie von sich hinterlassen hatten. Hätten sie alles in die geistige Welt hinaufgenommen, so wären sie nicht sonnengebunden gewesen, sie hätten nicht heruntersteigen müssen; so mußten sie es, denn sie hatten einen Teil ihres früheren eigenen Wesens zurückgelassen. Darum mußten sie sich kümmern, der zog sie jetzt hinunter zu einem neuen planetarischen Dasein. Das war Karma des Saturn, kosmisches Karma. Indem sich die Geister der Persönlichkeit abgaben mit ihrem geschaffenen Karma, spaltete sich die Wärme auf der einen Seite in Licht, auf der anderen in Rauch. Und so entstand im wiederentstandenen Saturn aus diesen Wärme-Eiern auf der einen Seite der neue Planet wie Gas, wie Luft oder wie Rauch, wie man es genannt hat, und auf der anderen Seite entstand Licht, indem die Wärme sozusagen wiederum zurückkehrte in höhere Zustände. Und was heute Sonnen sind, die machen heute noch diesen Prozeß durch: die sind heute innerlich strömendes Gas, und nach der anderen Seite bewirken sie, daß dieses Gas zum Licht wird. In der alten Saturnwärme, da konnten zunächst die Archai Mensch werden (also ihre Menschheitsstufe durchmachen); in dem Licht, das jetzt von der Sonne ausstrahlte, konnten Mensch werden die Archangeloi. Und Sie würden in der Tat, wenn Sie sich hellseherisch der Sonne genähert hätten, Sie würden nicht nur Leuchten wahrgenommen haben, das von der Sonne ausgeht, nicht bloß Licht, sondern es wären Ihnen entgegengeströmt im Lichte die Taten der Archangeloi. [17]

Wie Sie heute Leib und Seele haben, so hatten diese Archangeloi als Menschen auf der Sonne ein Inneres, das imstande war, Licht auszuströmen, und ein Äußeres, einen physischen Leib, der aus Gas, aus Luft bestand. Aber es war natürlich das Element des Feuers mit herübergenommen worden, denn gerade das war es, was sich zu Rauch und Licht entwickelte. Daher hatten diese Archangeloi auch Feuer in sich. Durch das Licht lebten sie ein Leben nach außen, strömten sie in den Weltenraum hinaus die leuchtende Kraft. Durch das Feuer lebten sie ein Leben in ihrem eigenen Innern, die Behaglichkeit der Wärme. Durch das Leben im Gas-Leib lebten sie ein Leben im Sonnenplaneten selber. Sie konnten jetzt sozusagen im Sonnenplaneten von der allgemeinen Sonnensubstanz ihren eigenen Gas-Leib unterscheiden. Sie stießen mit dem anderen zusammen: dadurch entzündete sich für sie eine Art Selbstbewußtsein. Aber nur dadurch konnte sich dieses Selbstbewußtsein höher und höher gestalten, daß es nun auch diesen Archangeloi, wenn wir so sagen dürfen, besser gefiel, in diesem Gas-Leib, im Rauch-Leib in gewisser Beziehung zu verbleiben oder ihn wenigstens zu belassen in der Sonnensubstanz. Denn diese Archangeloi auf der alten Sonne hätten in wechselndem Zustand wiederum den ganzen Rauch, das ganze Gas, das sozusagen in der Umgebung war, in sich aufnehmen können. Jetzt haben Sie einen wirklichen Atmungsprozeß. Auf der alten Sonne würden Sie diese Strömungen im Gas wie einen Atmungsprozeß wahrgenommen haben. Sie würden gewisse Zustände gefunden haben, wo absolute Windstille war, und Sie hätten sich gesagt: Jetzt haben die Archangeloi alles strömende Gas eingeatmet. – Dann aber begannen die Archangeloi wieder herauszuatmen: es fing an, innerlich zu strömen und damit zu gleicher Zeit sich Licht zu entwickeln. Nehmen wir diesen Zustand des Ausatmens: Licht verbreitet sich, dafür aber auch erfüllt sich die Sonne mit Rauch. Diese Rauchgestalten, diese Rauchströmungen sind regelmäßige Gebilde. Dasjenige, was früher bloß Eiform hatte, hatte sich zu allerlei regelmäßigen Gebilden umgestaltet. [18] Wenn nun nichts anderes eintreten würde, dann würden die Archangeloi in den Sonnentagen mit den Lichtstrahlen hinauseilen in das Universum, würden sich verbreiten im Universum, und sie müßten in den Sonnennächten wiederum zurückkehren zur Sonne. Ein Aus- und Einatmen des Lichtes und damit auch der im Licht webenden und wesenden Geschöpfe würde da sein. Aber so ist es nicht. Und ich möchte jetzt in einer einfachen Weise, ich möchte sagen, fast trivial charakterisieren das Wesen dieser Archangeloi: es gefällt ihnen besser das Hinausschweben und Aufgehen in dem Geist des Universums als das Wiedersichzusammenziehen. Das ist ihnen wie ein sie beengendes Dasein, ein niedrigeres Dasein. Das Leben im Lichtäther gefällt ihnen also besser. Sie haben sozusagen die Zeit ihres Verweilens in der Welt draußen immer länger und länger ausgedehnt, haben sich immer mehr und mehr aufgehalten in der geistigen Welt. Zu Hilfe kam den Archangeloi bei dieser Ausbreitung der Umstand, daß ihnen Wesen aus dem Universum entgegenkamen. Wenn diese Archangeloi hinaus sich verbreiten, kommen ihnen die Cherubim aus dem Weltenall entgegen. Wie, wenn ich den Vergleich gebrauchen darf, unsere Erde von ihrer Atmosphäre umgeben ist, so ist die alte Sonne umgeben gewesen von dem Reich der Cherubim zur Wohltat der Archangeloi. Diese schauten also, wenn sie hinausgingen in den Weltenraum, sie schauten ihre großen Helfer an. In ganz bestimmten ätherischen Gestalten stellten sich dar diese großen universellen Helfer. Und unsere Vorfahren, die noch ein Bewußtsein gehabt haben durch ihre Tradition von dieser bedeutungsvollen Tatsache, die haben die Cherubim abgebildet als jene eigentümlich geflügelten Tiere mit den verschieden gestalteten Köpfen: den geflügelten Löwen, den geflügelten Adler, den geflügelten Stier, den geflügelten Menschen. Denn in der Tat: von 4 Seiten haben sich zunächst genähert die Cherubim. Und sie nahten sich in solchen Gestalten, daß sie in der Tat nachher so abgebildet werden konnten. Dadurch also war es den Archangeloiwesen möglich, länger im Reich des Geistes, das die Sonne umgab, zu verweilen, als es ihnen sonst möglich gewesen wäre. Denn belebend im höchsten Grade, im geistigen Sinn belebend, wirkte auf die alten Archangeloi der Einfluß dieser Cherubim. Aber da diese Cherubim in die Nähe der Sonne kamen, mußte sich ja die Wirkung dieser Cherubim auch sonst geltend machen. [19]

Wenn diese Cherubim nicht auf die Archangeloi in normaler Weise einwirken konnten, dann wirkten sie herein auf den dunklen Rauch der Sonne. Dieser Wirkung ist es zuzuschreiben, daß auf der alten Sonne aus dem Sonnennebel heraus sich die erste Anlage bildete zu demjenigen, was wir heute das Tierreich nennen. So wie auf dem alten Saturn die erste Anlage des Menschenreiches im physischen Menschenleib entstanden ist, so wird auf der Sonne aus dem Rauch, aus dem Gas die erste Anlage des Tierreiches gebildet. Deshalb haben diejenigen unserer Vorfahren, die aus den Mysterien heraus Bekanntschaft hatten mit diesen tief bedeutsamen Sachen der geistigen Kosmologie, sie haben diese Wesenheiten, die von den verschiedenen Seiten des Weltenraumes hereinwirkten auf die alte Sonne, den Tierkreis genannt. Und so werden die Tiere zunächst Sonnenabbilder des Tierkreises. Unsere Tiere sind karikaturenhafte Nachfolger jener auf der Sonne werdenden Tiere. Die Formen unserer Tiere sind heruntergeholt aus dem Umkreis des Universums, aus der Gestalt des Tierkreises, die dazumal vorhanden war. (Adler, Löwe, Stier, Mensch) sind nur die hauptsächlichsten Ausdrücke für die Cherubim, denn im Grunde genommen hat jede solche Cherubimgestalt nach links und rechts eine Art Nachkommen oder Begleiter, dann haben Sie 12 Kräfte und Mächte im Umkreis der Sonne. So also sehen Sie, daß hohe geistige Wesenheiten, die Throne zunächst, aus ihrer eigenen Substanz die Feuermaterie heraussondern auf dem alten Saturn. Und Sie sehen, wie noch höhere Geister, die wir bezeichnen als Cherubim, das was gleichsam als Licht entspringt aus dieser Feuermaterie, in sich aufnehmen können und ihm sein Lichtdasein verklären, erhöhen können. Aber jedesmal, wenn im Universum eine Erhöhung eintritt, muß auch, um den entsprechenden Ausgleich zu schaffen, eine Erniedrigung eintreten. Damit bei Tag die Archangeloi die Gelegenheit finden, ihr geistiges Dasein auszudehnen, müssen die Cherubim in der Nacht fortwirken, und die unter der Menschheit stehenden tierischen Wesenheiten, tierische Formen in dem zum Nebel, zum Rauch, zum Gas verdichteten Wärmestoff zum Ausdruck bringen. [20]

Als die Erde sich vom Saturn- zum Sonnenzustande hinüberentwickelt hatte, lebte die Seele des Menschen noch in der die Sonne umgebenden Atmosphäre, aber sie stand in Beziehung zu dem, was unten als Körper war. Wie heute in der Nacht während des Schlafes der Astralleib des Menschen zum physischen Körper gehört, auch wenn er hinausgeschlüpft ist, so war es auch auf dem alten Saturn und der alten Sonne, nur schlüpfte die Seele dazumal niemals hinein in den physischen Leib. Wohl gehörte zu einem bestimmten Leibe schon eine Seele, die ein geistiges Bewußtsein hatte, aber sie dirigierte den Leib von außen. Etwas «Äußeres» war die Seele. Dieser Leib war noch nicht dem Gesetze des Todes unterworfen. Der Leib verlor gewisse Teile, aber es setzten sich neue Teile wieder an. Etwa so wie heute Hunger und Ernährung zusammenhängen, so spielte sich damals dieses Verhältnis des Zerstörens und Wiederansetzens des physischen Leibes ab. Lange Zeiten hindurch lebte die Seele so fort, während der Leib sich verwandelte. Kein Sterben, keinen Tod gab es damals. Allerdings von einem gewissen Zeitpunkte des Sonnenzustandes fing es an, daß die Menschenseele sich zuerst einen bestimmten Leib bildete, das heißt, sie bildete ihn in immer andere, verschiedene Formen um. Zuerst wurde ein Leib von bestimmter Form gebildet, dann verwandelte sie diese Form in eine andere, wieder in eine andere und in eine vierte; und darauf kam sie wieder auf den ersten Zustand zurück. Der Mensch behielt solange dasselbe Bewußtsein. Die Formen wechselten; und wenn die Menschenseele wieder in die erste Form zurückkam, nachdem sie die drei anderen Zustände durchlebt hatte, dann fühlte sie sich neu verkörpert. Erhalten sehen Sie diesen Entwickelungsprozeß beim Schmetterling, der sich in vier Formen verwandelt: Ei, Raupe, Puppe, Schmetterling. Der Schmetterling ist die Hieroglyphe, das Zeichen für den Luftzustand des Menschen auf der alten Sonne. Der heutige Schmetterling, der unter ganz veränderten Verhältnissen lebt, ist freilich eine Dekadenzform dieser Zustände. [21]

Es war auf dem Saturn der Mensch in seinem physischen Leibe gebildet worden. Dieser war damals völlig unbelebt. Ein solcher unbelebter Leib wird von der Geheimwissenschaft Mineral genannt. Man kann deshalb auch sagen: Der Mensch war auf dem Saturn Mineral, oder er ging durch das Mineralreich hindurch. (Allerdings) dieses Menschenmineral hatte nicht die Form eines gegenwärtigen. Mineralien wie die jetzigen gab es damals noch nicht. Auf der Sonne wurde, wie gezeigt worden ist, dieses Menschenmineral, das aus dem Schlafdunkel wie aus einer Keimanlage wieder hervorging, belebt (durch einen Ätherleib). Es wurde zur Menschenpflanze, der Mensch schritt durch das Pflanzenreich hindurch. Nun wurden aber nicht alle Menschenmineralien auf diese Art belebt. Das hätte nicht geschehen können, denn der Pflanzenmensch brauchte zu seinem Leben der mineralischen Grundlage. [22]

Wie der Mensch auf der Sonne den Ätherleib, auf dem Monde den Astralleib, auf der Erde das Ich erhalten hat und dadurch immer vollkommener geworden ist, so haben auch die Geister der Form, die Exusiai (die biblischen Elohim) ihre Entwickelung durchgemacht. Auf dem Saturn müssen wir als unterstes Glied ihrer Wesenheit den Ätherleib vorstellen, den man vergleichen kann mit dem Ätherleib des Menschen. Sie können sich die warme Materie des Saturn vorstellen, wie sie fortwährend die Strahlen der Ätherleiber der Geister der Form empfängt, und diese wieder zurückstrahlt. Es spiegelte sich ihre eigene Gestalt, ihr Ebenbild in dieser Wärmemasse; und dieses Spiegel-Ebenbild waren die ersten Anlagen des menschlichen physischen Leibes. Schon auf dem alten Saturn war der Mensch im wörtlichsten Sinne ein Ebenbild seiner Gottheit. Wenn wir nun weiterschreiten bis zur Sonne, dann geschieht diese Weiterbildung dadurch, daß die Geister der Form einen Ätherleib nicht mehr nötig haben, sie geben den Ätherleib ab, und dadurch durchdringen sich die ersten physischen Anlagen der Menschen mit dem Ätherleib.

Der Ätherleib, den die Menschen auf der Sonne bekommen haben, ist zunächst aus dem Ätherleibe der Geister der Form herausgebildet, ein Stück des Ätherleibes der Geister der Form. Diese himmlisch-geistigen Wesenheiten haben sich in dem warmen Saturn gespiegelt und sind allmählich dadurch, daß sie ihm Opfer gebracht haben (siehe: Opfer, großes) und Bilder geschaffen haben, selbständiger geworden, sind zu der größeren Tat fähig geworden, ihren Ätherleib abzulegen, ihn hinzuopfern, und das, was sie zuerst als Bild gestaltet haben, jetzt mit Leben, mit eigener Lebenskraft zu durchdringen. [23]

Die Geister der Form auf der Sonne äußern sich durch die auf die Sonne einstrahlenden Triebe, Begierden, Leidenschaften, durch alles dasjenige, was im astralischen Leibe verankert ist. Wer auf der Sonne gesessen und hinausgesehen hätte in den Weltenraum, er würde nicht Blitze haben zucken sehen und Donner rollen hören, sondern er würde um sich herum in astralischem Lichte die Leidenschaften geistiger Wesenheiten wahrgenommen haben – ringsherurn überall Leidenschaften –, und Sie müßten sich nicht etwa nur niedrige Leidenschaften vorstellen. Diese Leidenschaften, die Affekte ringsherum schufen nun von außen herein weiter an dem Planeten. Wenn wir die griechische Mythe betrachten, so sehen wir förmlich innerhalb unserer Erdenentwickelung die schaffenden Titanen, die schaffenden Leidenschaften, die von außen herein wirken, von den geistigen Luftkreisen der Sonne, als diese ein Planet war. [24]

Die Geister der Bewegung, die Dynamis durchströmen mit ihrem eigenen Astralleib den Ätherleib des Menschenwesens. Dadurch erlangt dieser die Fähigkeit, gewisse innere Bewegungen in dem physischen Leibe auszuführen. Es sind das Bewegungen, die sich vergleichen lassen mit den Bewegungen der Säfte in einer gegenwärtigen Pflanze. Dem übersinnlichen Bewußtsein bietet sich der folgende Anblick dar. Innerhalb der Wärmesubstanz tritt etwas auf wie feine Gebilde, die durch die Kräfte des Ätherleibes in regelmäßige Bewegungen versetzt werden. Diese Gebilde veranschaulichen den physischen Leib des Menschenwesen. Sie sind ganz von Wärme durchdrungen und auch wie von einer Wärmehülle eingeschlossen. Wärmegebilde mit eingegliederten Luftformen – letztere in regelmäßiger Bewegung – kann man in physischer Beziehung, dieses Menschenwesen nennen. Man hat es mit einer Luft- oder Gasgestalt – das Gas erscheint dem übersinnlichen Bewußtsein durch die Lichtwirkung, die es von sich ausgehen läßt; man könnte also auch von Lichtgestalten sprechen –, deren Bewegungen mit den Säftebewegungen der gegenwärtigen Pflanzen verglichen werden können. Nach einer gewissen Zeit tritt eine Ruhepause ein; nach derselben wirken die Geister der Bewegung weiter, bis zu ihrer Tätigkeit diejenige, der Geister der Form hinzutritt. Deren Wirkung besteht darin, daß die vorher stets wechselnden Gasgebilde bleibende Gestalten annehmen. Auch dies geschieht dadurch, daß in den Ätherleib der Menschenwesen die Geister der Form ihre Kräfte aus- und einströmen lassen. Die Gasgebilde waren früher, als noch bloß die Geister der Bewegung auf sie wirkten, in einer unaufhörlichen Bewegung, nur einen Augenblick behielten sie ihre Gestalt. Jetzt aber nehmen sie vorübergehend unterscheidbare Formen an. – Wieder tritt nach einer gewissen Zeit eine Ruhepause ein; wieder setzen nach dieser die Geister der Form ihre Tätigkeit fort. Dann aber treten ganz neue Verhältnisse innerhalb der Sonnenentwickelung ein. [25] Es ist nämlich damit der Punkt erreicht, wo die Sonnenentwickelung in ihrer Mitte angelangt ist. Das ist die Zeit, in welcher die Geister der Persönlichkeit, die Archai, die auf dem Saturn ihre Menschheitsstufe erlangt haben, einen höheren Grad der Vollkommenheit ersteigen. Sie schreiten über diese Stufe hinaus. Sie erlangen ein Bewußtsein, das der gegenwärtige Mensch auf unserer Erde im regelrechten Fortgang der Entwickelung erlangen wird, wenn die Erde – also die vierte der planetarischen Entwickelungsstufen – an ihrem Ziele angelangt und in die folgende planetarische Periode eingetreten sein wird. Dann wird der Mensch nicht bloß das um sich herum wahrnehmen, was ihm die gegenwärtigen physischen Sinne vermitteln, sondern er wird imstande sein, in Bildern die inneren, seelischen Zustände der ihn umgebenden Wesen zu beobachten. Er wird ein Bilderbewußtsein haben, jedoch mit Beibehaltung des vollen Selbstbewußtseins. Dieses Schauen erlangen nun als ihre normale Entwickelungsgabe die Geister der Persönlichkeit inmitten der Sonnenstufe. Und eben dadurch werden sie fähig, während der Sonnenentwickelung auf den neugebildeten Ätherleib des Menschenwesens in ähnlicher Art zu wirken, wie sie auf dem Saturn auf den physischen Leib gewirkt haben. Wie ihnen dort die Wärme ihre eigene Persönlichkeit zurückgestrahlt hat, so strahlen ihnen jetzt die Gasgebilde im Lichtglanze die Bilder ihres schauenden Bewußtseins zurück. Sie schauen übersinnlich an, was auf der Sonne vorgeht. Und dieses Anschauen ist keineswegs ein bloßes Beobachten. Es ist, als ob in den Bildern, die von der Sonne ausströmen, etwas von der Kraft sich geltend machte, die der Erdenmensch als Liebe bezeichnet. Und sieht man seelisch genauer zu, so findet man den Grund dieser Erscheinung. Es haben sich in das von der Sonne ausstrahlende Licht erhabene Wesenheiten mit ihrer Tätigkeit gemischt, die Seraphim die sogenannten Geister der Liebe. Sie wirken von jetzt ab am menschlichen Ätherleib zusammen mit den Archai. Der Ätherleib erlangt die Fähigkeit, die in ihm befindlichen Gasgebilde nicht nur umzuformen, sondern sie so zu bearbeiten, daß die ersten Andeutungen einer Fortpflanzung der lebenden Menschenwesen sich zeigen. Es werden gewissermaßen Absonderungen aus den geformten Gasgebilden herausgetrieben, wie ausgeschwitzt, welche sich zu solchen Gestalten formen, die ihren Muttergebilden ähnlich sind. [26]

Die Archai haben sich zur Stufe des physischen Bewußtseins erhoben, das der Mensch als bewußtes Bilderbewußtsein erst auf dem Jupiter entwickeln wird. Sie kommen dadurch in die Lage, bewußt von der Astralwelt (siehe: Astralplan) aus zu wirken. Nun kann von der Astralwelt aus der Ätherleib eines Wesens beeinflußt werden. Die Archai taten das in bezug auf den Ätherleib des Menschen. Sie pflanzten ihm jetzt den Geist der Selbstheit, der Selbständigkeit und auch Selbstsucht ein, wie sie das vorher mit dem physischen Leibe getan haben. Man sieht also, daß der Egoismus stufenweise durch diese Geister allen Gliedern der menschlichen Wesenheit eingepflanzt wird. [27]

Um die weitere Sonnenentwickelung zu charakterisieren, muß auf die Tatsache hingewiesen werden, daß im Laufe einer Epoche keineswegs alle Wesen das Ziel ihrer Entwickelung erreichen. Es gibt solche, die hinter diesem Ziel zurückbleiben. So haben während der Saturnentwickelung nicht alle Geister der Persönlichkeit, Archai die Menschheitsstufe, die ihnen dort beschieden war, wirklich erreicht. Und ebensowenig haben alle auf dem Saturn ausgebildeten physischen Menschenleiber den Grad von Reife erlangt, der sie befähigt, auf der Sonne zum Träger eines selbständigen Ätherleibes zu werden. Die Folge davon ist, daß auf der Sonne Wesen und Gebilde vorhanden sind, welche zu ihren Verhältnissen nicht passen. Diese müssen nun während der Sonnenentwickelung nachholen, was sie auf dem Saturn versäumt haben. Man kann deshalb während der Sonnenstufe das Folgende geistig beobachten. Wenn die Geister der Weisheit, die Kyriotetes mit ihrem Einströmen des Ätherleibes beginnen, trübt sich gewissermaßen der Sonnenkörper. Es durchsetzen ihn Gebilde, welche eigentlich noch zum Saturn gehören würden. Es sind Wärmegebilde, welche nicht imstande sind, in entsprechender Art sich zu Luft zu verdichten. Das sind die auf der Saturnstufe zurückgebliebenen Menschenwesen. Sie können nicht Träger eines in regelrechter Art ausgebildeten Ätherleibes werden. Was nun auf diese Art von Wärmesubstanz des Saturn zurückgeblieben ist, gliedert sich auf der Sonne in zwei Teile. Der eine Teil wird von den Menschenleibern gleichsam aufgesogen; und er bildet fortan innerhalb des Menschenwesens eine Art niederer Natur desselben. So nimmt das Menschenwesen auf der Sonne etwas in seine Leiblichkeit auf, was eigentlich der Saturnstufe entspricht. Wie nun der Saturnleib des Menschen den Geistern der Persönlichkeit es möglich gemacht hat, sich zur Menschheitsstufe zu erheben, so leistet jetzt dieser Saturnteil des Menschen auf der Sonne dasselbe für die Archangeloi. Sie erheben sich zur Menschheitsstufe, indem sie ihre Kräfte ein- und ausströmen lassen in diesen Saturnteil des Menschenwesens, wie es die Geister der Persönlichkeit auf dem Saturn getan haben. [28]

Ein anderer Teil der Wärmesubstanz des Saturn gliedert sich ab und erlangt ein selbständiges Dasein neben und zwischen den Menschenwesen der Sonne. Dieser bildet nun ein zweites Reich neben dem Menschenreiche. Ein Reich, das auf der Sonne einen völlig selbständigen, aber nur physischen Leib, als Wärmeleib, ausbildet. Die Folge davon ist, daß die vollkommen entwickelten Archai auf keinen selbständigen Ätherleib ihre Tätigkeit in der geschilderten Art richten können. Nun sind aber auch gewisse Archai auf der Saturnstufe zurückgeblieben. Diese haben da nicht die Stufe der Menschheit erreicht. Zwischen ihnen und dem selbständig gewordenen zweiten Sonnenreich besteht ein Anziehungsband. Sie müssen sich jetzt auf der Sonne zu dem zurückgebliebenen Reich so verhalten, wie dies ihre vorgeschrittenen Genossen schon auf dem Saturn gegenüber den Menschenwesen getan haben. Diese haben dort ja auch erst den physischen Leib ausgebildet gehabt. Auf der Sonne selbst ist aber zu solcher Arbeit der zurückgebliebenen Persönlichkeitsgeister – eine Möglichkeit. Sie sondern sich daher aus dem Sonnenkörper heraus und bilden außerhalb desselben einen selbständigen Weltenkörper. Es tritt dieser also aus der Sonne heraus. Von ihm aus wirken die zurückgebliebenen «Geister der Persönlichkeit» auf die beschriebenen Wesen des zweiten Sonnenreiches. Die Sonne hat in ihrer Umgebung nunmehr einen zweiten Weltenkörper, einen solchen, der eine Art Wiedergeburt des Saturn, einen neuen Saturn darstellt. Von diesem Saturn aus wird dem zweiten Sonnenreich der Persönlichkeitscharakter erteilt. Man hat es daher innerhalb dieses Reiches mit Wesen zu tun, welche auf der Sonne selbst keine Persönlichkeit haben. Doch aber spiegeln sie den «Geistern der Persönlichkeit» auf dem neuen Saturn deren eigene Persönlichkeit zurück. Das übersinnliche Bewußtsein kann zwischen den Menschenwesen auf der Sonne Wärmekräfte beobachten, die in die regelmäßige Sonnenentwickelung hineinspielen und in welchen man das Walten der gekennzeichneten Geister des neuen Saturn zu sehen hat. [29]

Im Menschenwesen hat man während der Mitte der Sonnenentwickelung das Folgende zu beachten. Dasselbe ist gegliedert in einen physischen Leib und einen Lebensleib. Darinnen spielt sich ab die Tätigkeit der vorgeschrittenen Geister der Persönlichkeit, Archai in Verbindung mit derjenigen der Geister der (All-) Liebe, der Seraphim. Dem physischen Leibe ist nun beigemischt ein Teil der zurückgebliebenen Saturnnatur. Darin spielt sich ab die Tätigkeit der «Feuergeister» Archangeloi (siehe dazu den Vorgang im heutigen Menschen unter dem Artikel: Archai saturnische). Man hat nun zu sehen in allem, was die Feuergeister an der zurückgebliebenen Saturnnatur bewirken, die Vorläufer der gegenwärtigen Sinnesorgane der Erdenmenschen. Es ist ja gezeigt worden, wie schon auf dem Saturn in der Wärmesubstanz diese Feuergeister mit der Ausarbeitung der Sinneskeime beschäftigt waren. In dem, was durch die Geister der Persönlichkeit im Verein mit den Geistern der Liebe, den Seraphim vollbracht wird, ist zu erkennen die erste Anlage der gegenwärtigen menschlichen Drüsenorgane. – Mit dem oben Gesagten ist aber die Arbeit der auf dem neuen Saturn wohnenden Persönlichkeitsgeister (Archai oder Asuras) nicht erschöpft. Diese erstrecken ihre Tätigkeit nicht bloß auf das genannte zweite Sonnenreich, sondern sie stellen eine Art Verbindung her zwischen diesem Reich und den menschlichen Sinnen. Es strömen die Wärmesubstanzen dieses Reiches durch die menschlichen Sinneskeime aus und ein. Dadurch gelangt das Menschenwesen auf der Sonne zu einer Art von Wahrnehmung des außer ihm befindlichen niederen Reiches. Diese Wahrnehmung ist naturgemäß nur eine dumpfe, ganz entsprechend dem dumpfen Saturnbewußtsein und sie besteht im wesentlichen aus den verschiedenen Wärmewirkungen. [30]

Es haben die ersten Anlagen zu Augen, Ohren und so weiter, die auf dem Saturn als mineralische Körper so sich bildeten wie etwa jetzt auf der Erde die «leblosen Kristalle» einen so alten Ursprung; ihre gegenwärtige Form aber haben die entsprechenden Organe dadurch erhalten, daß sie sich in jeder der folgenden planetarischen Zeiten immer wieder zu höherer Vollkommenheit umbildeten. Auf dem Saturn waren sie physikalische Apparate, nichts weiter. Auf der Sonne sind sie dann umgebildet worden, weil ein Ätherleib sie durchdrang. Sie wurden dadurch in den Lebensprozeß einbezogen. Sie wurden belebte physikalische Apparate. Und zu ihnen kamen diejenigen Glieder des menschlichen physischen Leibes hinzu, die sich überhaupt nur unter dem Einfluß eines Ätherleibes entwickeln konnten: die Wachstums-, die Ernährungs-, die Fortpflanzungsorgane. Selbstverständlich gleichen die ersten Anlagen dieser Organe, wie sie sich auf der Sonne ausbildeten, wieder nicht an Vollkommenheit der Form, die sie gegenwärtig haben. – Die höchsten Organe, welche sich der Menschenleib damals eingliederte, indem physischer Leib und Ätherleib zusammenwirkten, waren diejenigen, welche sich in der Gegenwart zu den Drüsen ausgewachsen haben. So also ist der physische Menschenleib auf der Sonne ein Drüsensystem, dem die auf entsprechender Stufe stehenden Sinnesorgane eingeprägt sind. [31]

Die Archangeloi sind ihrer Natur nach solche, welche die Wärme ihrer Seele in ihre Umgebung ausgießen. Der physische Menschenleib ist nun so weit, daß sie durch ihn das tun können. Ihre Wärme wirkt etwa wie die Brutwärme des Huhnes auf das bebrütete Ei, das heißt, sie hat eine lebenerweckende Kraft. Alles, was von solch lebenerweckender Kraft in dem Menschen und seinen Genossen ist, das wurde durch die Archangeloi damals dem Ätherleib eingepflanzt. Man hat es also hier mit dem Ursprunge jener Wärme zu tun, welche alle Lebewesen zur Bedingung ihrer Fortpflanzung haben. Um die Mitte des 5. Kreislaufes sind dann die Archangeloi so weit selbst gediehen, daß sie die Fähigkeit, die sie vorher durch den physischen Menschenleib ausübten, nunmehr dem Ätherleib einimpfen können. Sie lösen jetzt die Geister der Persönlichkeit, die Archai ab in der Arbeit an diesem Ätherleib, der dadurch zum Erreger einer Fortpflanzungstätigkeit wird. [32]

Alles, was hier für die Mitte der Sonnenentwickelung geschildert worden ist, dauert einer gewisse Zeit. Dann tritt wieder eine Ruhepause (siehe: Pralaya, kleines) ein. Nach derselben geht es eine Zeitlang in derselben Art fort bis zu einem Punkte der Entwickelung, in dem der menschliche Ätherleib so weit reif ist, daß nunmehr eine vereinte Arbeit der Söhne des Lebens, Angeloi und der Geister der Harmonie, der Cherubim einsetzen kann. Es treten nun für das übersinnliche Bewußtsein Offenbarungen auf, die sich mit Geschmackswahrnehmungen vergleichen lassen und die sich nach außen als Töne kundgeben. Ein Ähnliches mußte ja schon für die Saturnentwickelung gesagt werden. Hier auf der Sonne ist nur all das im Menschenwesen innerlicher, voll selbständigeren Lebens. Die Angeloi erlangen dadurch jenes dumpfe Bilderbewußtsein, das die Feuergeister, die Archangeloi auf dem Saturn erreicht hatten. Es sind dabei die Cherubim ihre Helfer. Sie eigentlich schauen geistig das an, was sich innerhalb der Sonnenentwickelung jetzt abspielt. Nur verzichten sie auf alle Früchte dieses Anschauens, auf die Empfindung der weisheitsvollen Bilder, welche da entstehen, und lassen diese wie prächtige Zaubererscheinungen in das traumhafte Bewußtsein der Angeloi einströmen. Diese wiederum arbeiten solche Gebilde ihres Schauens in den Ätherleib des Menschen hinein, so daß dieser immer höhere Stufen der Entwickelung erreicht.

Wieder tritt eine Ruhepause ein, wieder erhebt sich das Ganze aus dem Weltenschlaf und, nachdem es noch eine Zeitlang gedauert hat, ist das Menschenwesen so weit reif, daß es nun eigene Kräfte regen kann. Es sind dies dieselben, welche während der letzten Zeit der Saturnperiode durch die Throne in dieses Menschenwesen eingeströmt sind. In einem Innenleben entwickelt sich jetzt dieses Menschenwesen, das in seiner Offenbarung für das Bewußtsein mit einer innerlichen Geruchswahrnehmung verglichen werden kann. Nach außen aber, gegen den Himmelsraum, gibt sich dieses Menschenwesen als eine Persönlichkeit kund, allerdings als eine solche, die nicht von einem «Ich» gelenkt wird. Es erscheint vielmehr wie eine als Persönlichkeit wirkende Pflanze. Für das Ende der Saturnentwickelung ist ja gezeigt worden, daß die Persönlichkeit wie eine Maschine sich kundgibt. Und wie sich dort der erste Keim zu dem entwickelt hat, was auch im gegenwärtigen Menschen erst keimhaft ist, zum Geistesmenschen, Atma, so wird hier ein ebensolcher erster Keim zu dem Lebensgeist, Buddhi gestaltet. [33] Erst auf späteren Stufen seiner Entwickelung wird er sich diesen Lebensgeist auch zum Bewußtsein bringen. Wie vom 7. Saturnkreislauf an die Throne ihre Kraft freiwillig in die dort gebildete Geistesmenschenanlage, Atma ergossen, so jetzt die Cherubim ihre Weisheit, die fortan durch alle folgenden Entwickelungsstufen dem Lebensgeiste, Buddhi erhalten bleibt. Von der Mitte des 7. Sonnenlaufes an tritt auch wieder der schon auf dem Saturn veranlagte Keim von Atma hervor. Er verbindet sich mit der Buddhi, und es entsteht die belebte Monade, Atma-Buddhi. [34]

Nachdem eine Zeit hindurch sich alles das abgespielt hat, tritt wieder eine Ruhepause ein. Wie in den ähnlichen Fällen früher, wird nach dieser Pause die Tätigkeit des Menschenwesens eine Zeitlang fortgesetzt. Dann treten Verhältnisse ein, die sich darstellen als ein neuer Eingriff der Geister der Weisheit, der Kyriotetes. Durch denselben wird das Menschenwesen fähig, die ersten Spuren von Sympathie und Antipathie mit seiner Umgebung zu empfinden. Es ist in alledem noch keine wirkliche Empfindung, aber doch ein Vorläufer der Empfindung. Denn die innere Lebenstätigkeit, die in ihrer Offenbarung wie Geruchswahrnehmungen charakterisiert werden könnte, gibt sich nach außen wie in einer Art primitiver Sprache kund. Wird innerlich ein sympathischer Geruch – oder auch Geschmack, Flimmern etc. – wahrgenommen, so gibt dies das Menschenwesen nach außen durch einen Ton kund. Und in entsprechender Art geschieht solches bei einer innerlich unsympathischen Wahrnehmung. Es ist nämlich durch alle die geschilderten Vorgänge der eigentliche Sinn der Sonnenentwickelung für das Menschenwesen erreicht. Dieses hat eine höhere Bewußtseinsstufe gegenüber dem Saturnbewußtsein erlangt. Es ist dies das Schlafbewußtsein (siehe: Bewußtsein). Nach einiger Zeit ist nun auch der Entwickelungspunkt eingetreten, da die mit der Sonnenstufe verbundenen höheren Wesen in andere Sphären übergehen müssen, um das zu verarbeiten, was sie durch ihr Wirken am Menschenwesen selbst in sich veranlagt haben. Es tritt eine große Ruhepause (siehe: Pralaya) ein, wie eine solche zwischen Saturn- und Sonnenentwickelung war. [35]

Nun soll hier der leichteren Übersichtlichkeit halber eine Zusammenstellung der Entwickelungstatsachen auf der Sonne gegeben werden. Diese Entwickelung geht durch 7 Unterstufen, kleinere Kreisläufe oder «Runden» hindurch.

1. In dem ersten dieser Kreisläufe werden die Entwickelungsstufen des Saturn in bezug auf den physischen Leib in etwas veränderter Form wiederholt. Am Ende des ersten Kreislaufes beginnt die Ausströmung des Ätherleibes durch die Geister der Weisheit, Kyriotetes.

2. In der Mitte des zweiten Kreislaufes setzt die Arbeit der Geister der Bewegung, der Dynamis an diesem Körper ein.

3. In der Mitte des dritten Kreislaufes nimmt die Leistung der Geister der Form ihren Anfang am Ätherleib.

4. Von der Mitte des vierten Kreislaufes ab erhält dieser Leib die Selbstheit durch die Geister der Persönlichkeit, Archai. Der physische Leib ist mittlerweile durch die von früher an ihm tätigen Kräfte so weit vorgeschritten, daß durch ihn sich die Geister des Feuers, die Archangeloi vom vierten Kreislauf an zum Menschentum erheben können.

5. In der Mitte des fünften Kreislaufes übernehmen die vorher durch die Menschheit hindurchgeschrittenen Archangeloi die Arbeit am Ätherleib. Im physischen Leib wirken zu dieser Zeit die Angeloi.

6. Um die Mitte des sechsten Kreislaufes geht die Arbeit am Ätherleib an die Angeloi über. Den physischen Leib bearbeitet der Mensch selbst. [36]

Wenn nun die Sonne ihre sieben Kreisläufe vollendet hat, dann beginnt die Zeit, in welcher der Menschenleib so weit ist, daß er nicht nur die Einströmungen des Lichtes aufnehmen und dadurch belebt sein kann, sondern er erlangt die Fähigkeit, die ihn umflutende Tonwelt, die aus den «Mächten», Dynamis gebildet wird, in sich weiterwirken zu lassen und sie selbst als Töne wiederzugeben. Der Menschenleib wird auf dieser Daseinsstufe, die man die Mondentwickelung nennt, eine tönende Wesenheit. Während der auf der Saturnstufe vom Planeten in die Umwelt zurückgeworfene Ton nur ein Echo der Umgebung war, tönt er jetzt verändert in diese Umgebung hinaus. Er ist so verändert, daß er in der mannigfaltigsten Art wiedergibt, was in den Menschenleibern vorgeht. Diese Menschenleiber haben damit ein drittes Glied in ihre Wesenheit aufgenommen, den Empfindungsleib. Denn es ist ihre innere Natur: ihre Gefühlswelt, die da nach außen tönt. [37]

Zitate:

[1]  GA 132, Seite 9   (Ausgabe 1979, 102 Seiten)
[2]  GA 110, Seite 87   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[3]  GA 89, Seite 50f   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[4]  GA 99, Seite 108   (Ausgabe 1962, 172 Seiten)
[5]  GA 132, Seite 35   (Ausgabe 1979, 102 Seiten)
[6]  GA 110, Seite 60f   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[7]  GA 122, Seite 64f   (Ausgabe 1961, 200 Seiten)
[8]  GA 11, Seite 173   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[9]  GA 99, Seite 96   (Ausgabe 1962, 172 Seiten)
[10]  GA 110, Seite 132   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[11]  GA 233a, Seite 16ff   (Ausgabe 1980, 176 Seiten)
[12]  GA 132, Seite 36   (Ausgabe 1979, 102 Seiten)
[13]  GA 132, Seite 35   (Ausgabe 1979, 102 Seiten)
[14]  GA 110, Seite 133f   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[15]  GA 11, Seite 174   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[16]  GA 11, Seite 176   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[17]  GA 110, Seite 56ff   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[18]  GA 110, Seite 59ff   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[19]  GA 110, Seite 70ff   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[20]  GA 110, Seite 73ff   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[21]  GA 101, Seite 166f   (Ausgabe 1987, 288 Seiten)
[22]  GA 11, Seite 180   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[23]  GA 102, Seite 66ff   (Ausgabe 1974, 238 Seiten)
[24]  GA 102, Seite 70   (Ausgabe 1974, 238 Seiten)
[25]  GA 13, Seite 176f   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)
[26]  GA 13, Seite 178f   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)
[27]  GA 11, Seite 177   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[28]  GA 13, Seite 179f   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)
[29]  GA 13, Seite 181f   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)
[30]  GA 13, Seite 182f   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)
[31]  GA 11, Seite 218f   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[32]  GA 11, Seite 178   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[33]  GA 13, Seite 183f   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)
[34]  GA 11, Seite 179   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[35]  GA 13, Seite 184f   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)
[36]  GA 11, Seite 181   (Ausgabe 1955, 252 Seiten)
[37]  GA 89, Seite 52   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)

Quellen:

GA 11:  Aus der Akasha-Chronik (1904/1908)
GA 13:  Die Geheimwissenschaft im Umriß (1910)
GA 89:  Bewußtsein – Leben – Form. Grundprinzipien der geisteswissenschaftlichen Kosmologie (1903-1906)
GA 99:  Die Theosophie des Rosenkreuzers (1907)
GA 101:  Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole (1907)
GA 102:  Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen (1908)
GA 110:  Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt. Tierkreis, Planeten, Kosmos (1909)
GA 122:  Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte. Das Sechstagewerk im 1. Buch Moses (1910)
GA 132:  Die Evolution vom Gesichtspunkte des Wahrhaftigen (1911)
GA 233a:  Mysterienstätten des Mittelalters. Rosenkreuzertum und modernes Einweihungsprinzip - Das Osterfest als ein Stück Mysteriengeschichte der Menschheit (1924)