Sem

Für eine solche Persönlichkeit, die der Stammvater eines ganzen Stammes werden soll, muß schon von der Geburt an, ja schon früher, vorgesorgt werden. Bei Sem ist das dadurch geschehen, daß er sozusagen einen ganz besonders zugerichteten Ätherleib erhielt. Für einen solchen Stamm-Ahnen muß sozusagen ein besonderer Ätherleib zubereitet werden, welcher gleichsam der Muster-Ätherleib ist für alle Nachkommen, die dieser Individualität in den Generationen folgen, so daß in einer gewissen Weise die Ätherleiber aller Nachkommen, die zu demselben Stamm gehören, Abbilder sind des Ätherleibes des Ahnen. Der Ätherleib des Sem hat dadurch seine urbildliche Gestalt erhalten, daß sich gerade in seinen Ätherleib ein Avatar eingewoben hat, die allerdings mit dem astralischen Leib nicht verbunden gewesen ist und auch nicht mit dem Ich des Sem. Jedesmal, wenn eine Avatar-Wesenheit einverwoben ist einem fleischlichen Menschen, können irgendein Glied, oder auch mehrere Glieder dieser menschlichen Wesenheit sich vervielfältigen. Abgesehen davon, daß unzählige Abbilder des Ätherleibes des Sem entstanden, wurde auch wieder der eigene Ätherleib des Sem in der geistigen Welt aufbewahrt, denn dieser Ätherleib konnte später sehr gut gebraucht werden in der Mission des hebräischen Volkes. Sollte einmal etwas ganz besonders Wichtiges geschehen für das alte hebräische Volk, sollte jemandem eine besondere Aufgabe, eine besondere Mission übertragen werden, dann konnte das am besten von einer Individualität geschehen, die in sich diesen Ätherleib des Stammvaters trug. So mußte sich eine hohe Individualität hineinbequemen in den Ätherleib des Sem selber, um einen ganz bestimmten Impuls dem althebräischen Volke geben zu können. Diese Persönlichkeit ist dieselbe, die Sie unter dem Namen Melchisedek in der biblischen Geschichte finden. [1]

Wenn jemand für die Menschheitsmission besonders wichtig war, so wurde in den höheren Welten ein solcher Ätherleib oder Astralleib gewoben und diesen besonderen Persönlichkeiten eingeprägt. So geschah es mit Sem, der in der Tat etwas zu tun hat mit dem ganzen Stamm der Semiten. Für einen solchen Stammvater wurde ein besonderer Ätherleib geprägt. Sem war dadurch eine Art Doppelpersönlichkeit. So fabelhaft es dem heutigen Menschensinn auch vorkommt, es erschien eine solche Persönlichkeit wie Sem dem Hellseher wie ein gewöhnlicher Mensch mit seiner Aura, aber so, als ob ein höheres Wesen, das herunterragt aus höheren Welten, seinen Ätherleib ausfüllte und die Aura dieses Menschen dadurch den Vermittler bildete zwischen dieser Persönlichkeit und den höheren Welten. Ein solches göttliches Wesen hat aber, als in einem Menschen wohnend, ganz besondere Macht. Es kann dann einen solchen Ätherleib vervielfältigen, und diese vervielfältigten Ätherleiber bilden dann ein Gewebe, das den Nachkommen immer wieder einverwoben wird. So bekamen die Nachkommen des Sem eingeimpft die Abbilder seines Ätherleibes. Aber auch der Ätherleib des Sem selbst, nicht nur die vervielfachten Abbilder, wurde in den Mysterien aufbewahrt. Und eine Persönlichkeit, die eine besondere Mission erhalten sollte, mußte, um sich ganz verständigen zu können mit dem semitischen Volke, diesen Ätherleib benutzen, so wie ein hochgebildeter Europäer etwa die Sprache der Hottentotten lernen müßte, um sich mit ihnen zu verständigen. Der Persönlichkeit, die eine besondere Mission hatte, mußte also, um sich dem semitischen Volk verständlich zu machen, in sich tragen den wirklichen Ätherleib des Sem. Solch eine Persönlichkeit zum Beispiel war Melchisedek, der sich nur in dem Ätherleib des Sem dem Abraham zeigen konnte. [2]

Zitate:

[1]  GA 107, Seite 223uf   (Ausgabe 1973, 328 Seiten)
[2]  GA 104a, Seite 100   (Ausgabe 1991, 144 Seiten)

Quellen:

GA 104a:  Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes (1907/1909)
GA 107:  Geisteswissenschaftliche Menschenkunde (1908/1909)