Michelangelo als Bildhauer

Michelangelo suchte die Steine zu seinen Statuen, zu seinen Marmorstatuen sich selber im Marmorbruche. Er ging herum, er sah sich Stein für Stein an und fand dann den einen nur, aus dem er irgendeine Gestalt herausmeißeln konnte. Er ließ sich von der konfigurierten Natur die Aufgabe für die konfigurierte Kunst geben. Man muß Stoffgefühl entwickeln, wenn man Künstler sein will. (Dadurch ist er in jungen Jahren eine unbestrittene Berühmtheit geworden, indem er aus einem in Florenz liegengebliebenen sehr großen Marmorblock, der einen großen Sprung hatte und deshalb von anderen Künstlern nicht mehr weiter verwendet werden konnte, seinen monumentalen David schuf, der noch oben auf dem Kopfe und unten am Sockel die ursprüngliche Steinoberfläche zeigt. Die Figur füllt also den ganzen ursprünglichen Marmorblock rund um den Riß maximal aus.) [1]

Zitate:

[1]  GA 282, Seite 120   (Ausgabe 1926, 414 Seiten)

Quellen:

GA 282:  Sprachgestaltung und Dramatische Kunst.. Dramatischer Kurs (1924)